0703 - Jagd der Outsider
Einige Gleiter voller Polizisten umrundeten ständig das Bauwerk. Es gab kaum einen Quadratmeter Fläche, der nicht doppelt und dreifach geschützt wurde. In Gedanken verglich Skalter die Möglichkeiten seines Waffenarsenals mit diesem modernen Fort, und er krümmte die Schultern nach vorn.
„Wir müssen unsere Pläne ändern, Jermon!" sagte er düster.
In seinem Magen begann sich ein eisenharter Klumpen zu bilden.
Immer wieder schweiften seine Augen ab und musterten die Schirme, die Geschütze und die zahllosen Wachen. Dort, keine siebenhundert Meter entfernt, residierte der meistgehaßte Mann dieser Stadt. Wenn sie ihn ausschalteten, würde das Chaos ausbrechen und eine neue Zeit gebieren.
„Hör zu, Jermon", sagte er nach einigen Minuten des Nachdenkens, wir ändern unser Vorgehen. Dort kommen wir nicht hinein. Wir sind nur zu zweit, und die Übermacht an Menschen und Möglichkeiten ist selbstmörderisch."
Eine Gleitergruppe kam eine breite, aber fast leere Piste herunter und nahm Kurs auf die Gaststätte, vor der Mingus und Tascho warteten. Langsam griffen beide Männer nach den versteckten Waffen. Aber noch beachteten sie die Polizisten nicht. Sie näherten sich wie unabsichtlich, ohne Sirenengeheul... vielleicht war alles ganz harmlos.
„Du kannst recht haben. Das letztemal haben wir ihn auch außerhalb seiner Festung erwischt."
„Richtig. Wir müssen uns weiterhin verstecken und warten, bis er uns ins Zielfernrohr läuft!"
„Und wo kann das sein? Er wird vorsichtig geworden sein, Skalter. Er wird seine Burg nicht verlassen!"
Nach dem Pulk der drei Gleiter scherte ein Fahrzeug aus und kam von links auf die Maschine der zwei Immunen zu. Nur vier Gleiter lagen jetzt zwischen den Maschinen. Die beiden anderen Polizeigleiter schwebten auf der breiten Piste weiter und vorbei.
Keiner der Insassen warf einen Blick auf die Front der Gaststätte.
Klickend wurden zwei schwere Strahler entsichert.
„Wir tun so, als unterhielten wir uns!" sagte Mingus mit unbewegtem Gesicht. Inzwischen stand der Fluchtweg, den sie womöglich nehmen mußten, für ihn bereits fest. „Verstanden?"
„Alles klar!" stimmte Tascho zu. Als die Türen des Polizeigleiters sich öffneten, drang die schneidende Stimme aus dem Lautsprecher über den kleinen Platz. Ununterbrochen kamen Meldungen über Polizeifunk.
„Früher oder später muß er herauskommen. Wir haben vier verschiedene Verstecke in der Stadt. Wir können warten, ohne aufzufallen!" meinte Skalter und rückte am Stoffstreifen über seiner Stirn.
„Wie lange?"
„Keine Ahnung."
Die drei ausgestiegenen Polizisten verständigten sich untereinander durch unverständliche Sätze. Der jüngere Mann, der neben dem Piloten saß, stieg nicht aus, sondern lehnte sich bequem zurück. Während der Lautsprecher dröhnte, gingen die drei Männer in die Imbißhalle hinein. Hinter ihnen schlossen sich die Glassittüren. Gleichgültig blickten ein paar Beamte auf.
„... Versuchsstrecke abstecken und entsprechend kontrollieren.
Das erste Datum ist der Achte dieses Monats.
Jermon hob den Finger und deutete in die Richtung des Polizeigleiters. Skalter zuckte die Schultern und erwiderte leise: „Lauter Routinemeldungen!"
„...wird Beiger die Robotfabrik mit einer Kommission besichtigen.
Unvermeidbar wird sein, daß er entsprechend eskortiert wird. Es sind Attentatsversuche unternommen worden.
Skalter Mingus richtete sich kerzengerade im Fahrersitz auf. Sein Gesicht wurde plötzlich weiß: „Beiger! Das ist unsere Chance!" flüsterte er wie elektrisiert. Sie hörten nun scharf konzentriert zu und vergaßen die Gefahr, die sie umgab.
„...die Fabrik Robot Gamma liegt New Haven Marina. Der Weg wird noch genau bekanntgegeben, es stehen drei Alternativen zur Wahl. Als mögliche Tage haben wir den achten, neunten und zehnten Tag dieses Monats. Aus Sicherheitsgründen wird der Termin erst eine Stunde vor Start bekanntgegeben...
„Beiger! Er wagt sich also doch aus seiner Festung hervor. Und zusammen mit einer Kommission!"
„Unsere beste Möglichkeit. Kennst du dieses Marina?" fragte Skalter leise. Während er weiter zuhörte, startete er den Motor des Gleiters.
„...schwerste Bewachung. Auch die Fabrik wird nach Plan ARot umstellt und bewacht. Jeremy Beiger wünscht keinerlei Risiko einzugehen. Die Polizeikräfte werden aufgefordert, sich bei ihren Vorgesetzten detaillierte Verhaltensregeln abzuholen...
„Wir starten!" knurrte Skalter Mingus.
„In welches
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