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0704 - Vampir-Zyklopen

0704 - Vampir-Zyklopen

Titel: 0704 - Vampir-Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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war ihr Blutdurst einfach zu groß.
    Nur der Mond und eine kümmerliche Funzel über dem Kirchen-Portal beleuchteten die unheimliche Szenerie.
    Vier Nachtgestalten waren noch übrig geblieben. Ihre weißen Overalls waren schmutzverschmiert. Unter den Helmen leuchteten die bleichen Visagen der Untoten.
    Die Vampire drangen von links, rechts und von vorne auf den Priester und die Greisin ein.
    Die Signadora holte mit ihrem Knüttel aus. Das lange, glänzende Band schoss aus dem Vorderteil des Knotenstocks. Die alte Frau setzte es nun als Peitsche ein.
    Sie trieb damit gleich zwei Blutsauger zurück, die den Priester von der Seite attackierten. Eine der Kreaturen büßte einen Arm ein. Die andere duckte sich unter der weißmagischen Waffe weg.
    Die Signadora fing den Blick des Vampirs auf. Bei ihr wirkte sein betörender, hypnotischer Effekt nicht. Im Gegenteil. Nicht umsonst konnte die Greisin Menschen vor dem Bösen Blick beschützen.
    Die Alte ließ den Blutsauger nicht aus den Augen. Sie schleuderte ihm einen Bannfluch entgegen. Die Worte ließen den Vampir erstarren.
    Auch ihm riss die Signadora den Kopf von den Schultern. Der Torso kippte nach hinten um.
    Inzwischen kämpfte der Geistliche ebenfalls mit dem Mut der Verzweiflung gegen die beiden blutdurstigen Untoten, die sich auf ihn gestürzt hatten.
    Der eine Vampir war so verrückt, es mit einem Frontalangriff zu versuchen. Der Priester musste ihm nur die Klinge seines Silberdolchs entgegenhalten. Der Blutsauger kam mit so viel Schwung herangerast, dass er geradewegs in die Waffe lief.
    Diese Kreatur verging auf der Stelle.
    Der andere Untote ging raffinierter vor. Er hatte erkannt, was für eine gefährliche Waffe der Silberdolch war.
    Der Vampir hatte sich ein langes schweres Stück Regenrinne aus Zinn geschnappt, das neben einem Schuppen gelegen hatte. Damit hieb er nach dem Geistlichen, konnte ihn auf Distanz halten.
    Es kam dem Blutsauger zugute, dass er viel stärker und wendiger war als der alte Mann in der Soutane. Früher oder später würde er ihm mit einem Hieb den Schädel zertrümmern…
    Das hatte auch der Priester erkannt. Lange konnte er den Kampf gegen diesen gerissenen Blutsauger nicht aushalten. Darum entschloss er sich zu einer List.
    Der rechte Arm des Gottesmannes schoss vor. Der Vampir sah die Attacke und grinste. Er holte mit seiner Schlagwaffe aus, wollte dem Geistlichen den Arm brechen.
    Aber er bemerkte nicht die kleine Weihwasser-Phiole, die der Priester in der linken Hand versteckt gehabt hatte…
    Plötzlich schlittete der Geistliche seinem schwarzmagischen Gegner die gesegnete Flüssigkeit ins Gesicht.
    Der Vampir brüllte wild auf, als das Weihwasser ihm die Haut und das Fleisch von den Knochen löste. Instinktiv zuckten seine Hände hoch zur Quelle der Schmerzen.
    Die Regenrinne ließ er fallen.
    Vor Anstrengung keuchend sprang der Priester noch einmal vor und stieß dem Blutsauger seine silberne Klinge ins Herz.
    Die dämonische Kreatur wurde auf der Stelle von ihrer unnatürlichen Existenz erlöst.
    Stille senkte sich wieder über den abgelegenen Bergort Noretto.
    Die Signadora und der Priester verharrten noch eine Weile dort, wo sie standen. Zu ihren Füßen lagen die Überreste der Vampire.
    Sie konnten es fast nicht glauben, den Kampf gewonnen zu haben. Der Gottesmann bekreuzigte sich. Die Greisin folgte seinem Beispiel.
    »Der Herr hat SEINE schützende Hand über uns gehalten«, sagte Der Priester.
    Die Signadora nickte.
    »Mit diesen Kreaturen sind wir zum Glück noch fertig geworden. Aber was ist mit den - Doluzenl«
    Unwillkürlich erschauderte der Gottesmann, als die Magierin dieses Wort in den Mund nahm.
    »Diese Höllenwesen sind sehr mächtig«, fuhr die Greisin fort. »Wir werden Hilfe brauchen!«
    ***
    Der Citroën quälte sich mühsam über die schmalen Seitenstraßen der Castagniccia.
    »Das Dorf heißt also Noretto?«, vergewisserte sich Zamorra. Im Rückspiegel konnte er sehen, wie Aurillac nickte.
    »Von dort aus sind es nur noch drei Kilometer Richtung Westen, bis man die Grotten erreicht. - Ich möchte wissen, was aus meinen Studenten geworden ist…«
    »Wir werden es bald erfahren«, sagte Zamorra diplomatisch. Dabei war für ihn und Nicole längst klar, dass die bedauernswerten Opfer wahrscheinlich selbst zu Vampiren geworden waren.
    Aber er traute sich nicht, es ihnen zu sagen. Für sie war das schon schlimm genug, was sie selbst in der Höhle erlebt hatten. Sie würden die bittere Wahrheit noch früh

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