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0704 - Vampir-Zyklopen

0704 - Vampir-Zyklopen

Titel: 0704 - Vampir-Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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zusammengewürfelten Legionären waren ihre Offiziere üblicherweise Franzosen.
    »Jawohl, mon Capitaine!«, bellte der Sergeant.
    »Alle Kameraden des 2. Zuges sind tot?«, vergewisserte sich der Offizier. Er hockte hinter einem Feldschreibtisch in dem Lager, das die Legion während des Manövers im korsischen Gebirge aufgeschlagen hatte.
    »Tot und blutleer, mon Capitaine!«, berichtete der Sergeant, der eine Patrouille angeführt hatte. Sie waren auf ihre niedergemetzelten Kameraden gestoßen. Unweit des Dorfes Noretto. »Es muss die Tat eines Wahnsinnigen gewesen sein. Oder eines tollwütigen Tieres! - Ich habe noch nie so etwas gesehen«, fügte der Unteroffizier hinzu. Und das wollte bei diesem alten Haudegen etwas heißen.
    Capitaine Guillaume legte nachdenklich die Stirn in Falten.
    Es gab Sonderbefehle für den Einsatz auf Korsika. Für den Fall, dass bestimmte undenkbare Dinge doch geschahen. Gegen jede militärische Logik.
    »Ich werde Maßnahmen ergreifen. Weggetreten!«
    Der Legionär salutierte noch einmal zackig und verließ das Zelt. Er hatte schon genug tote Kameraden gesehen. Aber noch keine, deren Gesichter so vor Grauen verzerrt gewesen waren…
    Guillaume lehnte sich auf seinem Klappstuhl zurück. Er öffnete die Stahlkassette mit den Geheimbefehlen. Und nahm die Sonderbefehle heraus.
    Die Männer waren völlig ausgeblutet gewesen, wenn man dem Sergeanten glauben durfte. Keine Hinweise auf Feindeinwirkung. Und es war im korsischen Bergland geschehen.
    Der Offizier riss den Briefumschlag auf. Er holte das einzelne Blatt mit den Sunderbefehlen heraus. Und biss sich auf die Lippe.
    »Merde!«, sagte Capitaine Guillaume von der Französischen Fremdenlegion. Nachdem er noch einige Minuten vor sich hingestarrt hatte, griff er zum Feldtelefon.
    ***
    »Schüsse!«, sagte Zamorra.
    Auch seinen Begleitern waren die MPi-Salven nicht entgangen, die in einiger Entfernung in den Bergwäldern ertönten. Der Citroën befand sich jetzt kurz vor dem Ortseingang von Noretto.
    »Die Fremdenlegion liegt hier im Manöver«, erklärte Aurillac. »An den Waffenlärm habe ich mich schon bei meinem ersten Korsika-Aufenthalt gewöhnt.«
    »Meinetwegen können die in der Gegend herumballern, so viel sie wollen«, knurrte Zamorra, dem militärisches Gehabe aller Art zuwider war. »Aber wenn wir hier…«
    Er unterbrach sich.
    Auf der Straße lag eine Leiche.
    Jedenfalls rührte sich der Mensch in dem schwarzen Anzug nicht mehr. Möglicherweise war er auch nur verletzt.
    Zamorra stoppte den Citroën und stieg aus. Langsam gingen er und Nicole, die ebenfalls den Wagen verlassen hatte, auf den Körper zu.
    Das Amulett warnte den Dämonenjäger. Vor nicht allzu langer Zeit mussten hier schwarzmagische Aktivitäten stattgefunden haben.
    War das eine Falle?
    Vorsichtig stieß Zamorra den Körper mit der Schuhspitze an. Er hielt Merlins Stern mit beiden Händen, um notfalls sofort ein paar silberne Blitze aus der handtellergroßen, kunstvoll verzierten magischen Silberscheibe losjagen zu können.
    Doch der Mann auf der Schotterstraße rührte sich nicht.
    Ein Dämon konnte es nicht sein. Dafür war die Reaktion von Merlins Stern einfach zu schwach.
    Aber es war ein Dämon gewesen, der ihn getötet hatte. Das wurde Zamorra jedenfalls klar, als er den Toten umdrehte.
    Die Leiche in dem abgetragenen schwarzen Anzug war zu Lebzeiten ein uralter Greis gewesen. An seinem Hals fanden sich typische Spuren eines Vampirbisses. Sein erstarrtes Gesicht war schreckverzerrt. Der Körper war offensichtlich völlig leer getrunken worden.
    Nicole kniete nieder und berührte die Haut des Opfers.
    »Er ist noch nicht lange tot, Cheri. Der Blutsauger muss noch in der Nähe sein…«
    »Also ein Tageslicht-Vampir«, dachte Zamorra laut nach. »Und sieh' dir diese Bissspuren an. Die Bestie muss riesige Hauer haben.«
    Nicole nickte.
    »Das kann nur eins bedeuten - dieser monströse Vampir-Zyklop hat seine Höhle verlassen.«
    »Vorausgesetzt, es ist wirklich nur einer.«
    »Du kannst einem richtig Mut machen, Cheri.«
    Nicole wollte offensichtlich noch etwas hinzufügen. Doch dann erklang ein Geräusch, das die beiden Dämonenjäger auffahren ließ.
    Glockenläuten.
    Normalerweise wäre das nichts Beunruhigendes gewesen. Jedes der kleinen Bergdörfer, durch die sie gekommen waren, besaß eine eigene Kirche.
    Doch dieses Läuten klang nicht danach, als ob gerade zur Heiligen Messe gerufen würde. Es hörte sich mehr danach an, dass ein Glockenturm

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