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0704 - Vampir-Zyklopen

0704 - Vampir-Zyklopen

Titel: 0704 - Vampir-Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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vibrieren. Doch das Amulett konnte auch nicht genau orten, woher die Gefahr kam.
    Das Geräusch verstärkte sich noch. Der Grottenboden bebte. Die feuchte Luft erhitzte sich schlagartig.
    Da stürzte eine riesige Sintersäule aus Tropf stein in sich zusammen!
    Die Gesteinsbrocken begruben Professor Georges Aurillac unter sich!
    Der Wissenschaftler gab einen gequälten Schrei von sich. Dann verschwand sein Körper unter einer mindestens einen Meter dicken Schicht von faustgroßen Steinen.
    Zamorra fluchte. Er stand ungefähr sechs Schritt hinter dem Höhlenforscher. Zu weit, um ihm zu helfen. Die Tropfsteinsäule war innerhalb einer Sekunde eingestürzt.
    Außerdem bekamen er und Nicole nun auch noch andere Probleme.
    Ein dröhnendes Gelächter erklang. Es schien von überall und nirgends zu kommen.
    »Ich heiße euch willkommen in meinem Reich!«
    Zamorra ergriff sein Amulett. Die Stimme war dieselbe gewesen, die aus Denise Merciers unbewegten Lippen zu ihm gesprochen hatte.
    Taaruk - der König der Doluzen!
    Was für eine Sprache der Vampir-Zyklop benutzte, konnte Zamorra nicht sagen. Wichtig war nur, dass er ihn verstand.
    »Sieh nur!«
    Nicoles Warnruf ließ den Dämonenjäger herumwirbeln. Und dann erblickte er ebenfalls, was seine Gefährtin gerade erspäht hatte.
    Sie bekamen Besuch.
    Mindestens sechs riesige Zyklopenvampire näherten sich von zwei Seiten her!
    ***
    Sie kamen aus dunklen Nebengrotten.
    Von links und rechts nahmen sie Zamorra und Nicole in die Zange. Einige der Doluzen waren weiblich. Aber diese Monster wirkten nicht weniger schauerlich als ihre männlichen Artgenossen.
    Zamorra fragte sich, ob einer dieser Vampir-Zyklopen Taaruk höchstpersönlich war. Allerdings blieb ihm keine Zeit, um über diese Frage nachzugrübeln.
    Denn schon stürmte ihm der vorderste Riese entgegen!
    Die Lichtkegel von Zamorras und Nicoles Helmlampen irrlichterten wie lange Leichenfinger durch die riesige Grotte. Die beiden Dämonenjäger waren im Nachteil. Sie brauchten Licht, um ihre Gegner besser erkennen zu können.
    Die Doluzen hingegen waren das Leben in der Dunkelheit gewöhnt. Sie bewegten sich schnell und sicher zwischen den riesigen Tropfsteinen.
    Der Vampir-Zyklop hatte die beiden schon fast erreicht. Er streckte seine Klauen nach Zamorra aus.
    Der verschob die geheimnisvollen Hieroglyphen auf der Oberfläche des Amuletts. Silberne Blitze jagten aus der Mitte von Merlins Stern in den Kopf und die Brust des Monsters.
    Gleißendes Licht hüllte den Doluzen für Momente ein. Die Bestie brüllte auf. Dann zerfiel sie.
    Das unrühmliche Ende ihres Artgenossen hatte die anderen Vampir-Zyklopen nicht abschrecken können. Zwei von ihnen drangen auf Nicole ein, die einige Schritte rechts von Zamorra stand.
    Die Dämonenjägerin rief das Amulett. Kaum hatte sie es in den Händen, als sie die beiden Blutsauger kurz hintereinander mit den weißmagischen Blitzen eindeckte.
    Diese beiden Doluzen wurden ebenfalls von ihrer unnatürlichen Existenz erlöst.
    Nun musste auch Zamorra wieder Merlins Stern zu sich zurück rufen. Die nächsten Angreifer drangen bereits auf ihn ein. Er steppte ein paar Schritte seitwärts, um sie von Nicole wegzulocken.
    Dabei rutschte er auf dem feuchten Boden aus!
    Einer der vampirischen Riesen röhrte siegesgewiss und brach eine lange schmale Steinnadel ab. Wahrscheinlich wollte er Zamorra damit aufspießen.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Der Dämonenjäger zerstrahlte diesen und noch einen weiteren Vampir-Zyklopen mit seinem Amulett.
    Nicole rief Merlins Stern noch einmal, um sich den letzten Doluzen vom Hals zu schaffen.
    Plötzlich legte sich bleierne Ruhe über den Kampfplatz. Abgesehen von einigen Staubhäufchen deutete nichts mehr darauf hin, dass hier noch vor einigen Minuten ein Kampf auf Leben und Tod stattgefunden hatte.
    Zamorra stieß langsam die Luft aus seinen Lungen. Wachsam schaute er sich um. Merlins Stern signalisierte zwar noch schwarzmagische Aktivität - aber nicht mehr in unmittelbarer Umgebung.
    Die angreifende Zyklopen-Rotte war restlos aufgerieben worden. Es war leicht gewesen. Fast zu leicht!
    Zamorra hatte inzwischen gelernt, die Intelligenz des Doluzen-Königs nicht mehr zu unterschätzen…
    Doch für den Moment war keine Gefahr zu erkennen. Die beiden Dämonenjäger begannen damit, Aurillac zu bergen. Sie warfen die unzähligen faustgroßen Steine beiseite, unter denen der Höhlenforscher begraben worden war.
    Schon bald bemerkten sie, dass jede Hilfe zu spät kam.

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