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0704 - Vampir-Zyklopen

0704 - Vampir-Zyklopen

Titel: 0704 - Vampir-Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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sich schon oft als segensreich erwiesen hatte.
    »Ich spüre geistige Schwingungen«, bestätigte Nicole. »Aber es ist alles sehr diffus und chaotisch. Ich kann keine klare Botschaft erkennen. Jedenfalls ist da sehr viel Furcht und Schmerz…«
    »Vielleicht haben ja die Nachbarn etwas gesehen«, schlug der Geistliche vor.
    Der Priester, Zamorra und alle Übrigen verließen das Pfarrhaus. Auf dem Platz standen immer noch alte Korsinnen und Korsen mit ihrer schwarzen Kleidung herum. Sie wandten ihre wettergegerbten Gesichter erwartungsvoll ihrem Seelsorger zu.
    Natürlich hatten sie alle bemerkt, wie die junge Französin aus dem Haus geeilt und dann in den Wäldern verschwunden war.
    Aufgeregt berichteten sie auf Korsisch davon. Der Priester übersetzte für seine Gäste. Zamorra zog die Augenbrauen zusammen. Die Sache gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht.
    »Warum stiehlt sich Denise plötzlich davon?«
    Nicole zuckte mit den Achseln.
    »Vielleicht haben die Geister der Druiden ihr einen wichtigen Hinweis auf die Doluzen gegeben, Cheri. Und sie will jetzt alleine was unternehmen, um dich zu beeindrucken. - Bei der Kotzkralle der Panzerhornschrexe, Denise ist doch so verschossen in dich, wie man es nur sein kann!«
    Zamorra schmunzelte.
    »Eifersüchtig?«
    »Ich? - Kein Gedanke. Aber…« Nicole unterbrach sich selbst. Sie starrte an Zamorras Schulter vorbei, packte ihn am Arm und zerrte ihn zur Seite. »Runter, Chef!«
    Doch es war schon zu spät.
    Die Maschinenpistole hämmerte bereits!
    ***
    Zamorra warf sich herum.
    Hinter einem schmalen Haus am Südende des Kirchplatzes war plötzlich die vermisste Denise Mercier wieder aufgetaucht.
    Allerdings hatte die Studentin nun eine automatische Waffe in den Fäusten. Mit hassverzerrtem Gesicht feuerte sie eine Salve nach der anderen auf Zamorra und Nicole.
    Die Einwohner von Noretto schrien in Panik auf. Doch der Dämonenjäger hatte sofort erkannt, dass die Bleispritze nicht mit scharfer Munition geladen war. Der Klang der Abschüsse war etwas anders.
    Und obwohl Denise schon fast ein ganzes Magazin abgefeuert haben musste, waren nirgends Einschläge zu sehen. Und zum Glück natürlich nicht zu spüren.
    Übungsmunition, erkannte Zamorra. Er startete durch, um der Studentin die MPi zu entreißen.
    Die Signadora kam ihm zuvor.
    Die Geiçterbannerin richtete zwei gestreckte Finger auf Denise Mercier und krächzte einige Worte in einer unbekannten Sprache.
    Die Pariserin wurde von den Füßen gerissen, als ob eine unsichtbare Riesenfaust sie getroffen hätte. Denise flog einige Meter rückwärts durch die Luft und knallte dann mit dem Rücken auf den Boden. Die Maschinenpistole entfiel ihren Händen.
    Gleich darauf war Zamorra bei ihr. Ein Blick in ihre glasigen Augen genügte. Auch Merlins Stern gab eindeutige Signale.
    Die junge Frau stand unter dämonischem Einfluss…
    ***
    Denise Merciers Muskeln waren durch den Zauberspruch der Signadora völlig erschlafft. Passiv und widerstandslos ließ sie sich von Zamorra und Nicole ins Pfarrhaus tragen. Dort betteten die Dämonenjäger sie auf das durchgesessene Sofa im Arbeitszimmer des Geistlichen.
    Die Signadora, der völlig entsetzte Aurillac und der Priester waren ihnen gefolgt.
    »Was war das für ein Bann, mit dem Sie das Mädchen ausgeschaltet haben?«, fragte Zamorra die Greisin.
    »Incantesimo, Monsieur. Ein Zauber, mit dem man sich Menschen vom Hals schafft, in die böse Geister eingefahren sind. Angeblich sollen die Sarazenen diese Magie mit nach Korsika gebracht haben.«
    Plötzlich drang eine laut dröhnende Stimme aus dem halb geöffneten Mund der Studentin. Sie bewegte ihre Lippen nicht. Aber die Worte waren nur allzu deutlich zu vernehmen.
    »Ihr lächerlichen Menschlein habt es gewagt, euch mir entgegenzustellen. Ich, der mächtige Taaruk, werde mir meine Insel zurückholen! Dann werde ich wieder herrschen über Pegmah…«
    »Pegmah?«, hakte Zamorra nach. Er behielt die Nerven. Eine unmittelbare Gefahr durch den Vampir-Zyklopen drohte offenbar nicht. Die Bestie sprach nur durch den Körper ihrer menschlichen Marionette. So etwas hatte der Parapsychologe schon unzählige Male erlebt.
    »Diese Insel, die ihr Korsika nennt, heißt in Wahrheit Pegmah. Und sie gehört uns, den Doluzen. Wir waren schon hier, als das Feuer noch vom Himmel fiel…«
    »Ich weiß einen besseren Aufenthaltsort für dich und deinesgleichen«, entgegnete Zamorra ruhig. »Nämlich die Hölle. Und genau dorthin werde ich euch

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