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0705 - Das schwarze Nichts

0705 - Das schwarze Nichts

Titel: 0705 - Das schwarze Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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bei einem Luftballon besteht die Chance, dass er irgendwann platzt«, sagte Patricia.
    »Richtig. Und die Teile wirbeln herum, fliegen weit durch die Luft und landen irgendwo weit verstreut. Wenn die beiden Punkte nahe genug beisammen gemalt wurden, bleiben sie mit etwas Glück auf dem gleichen Stück Ballongummi, wenn nicht, landet das eine vielleicht im Graben und das andere auf dem Balkon des Nachbarhauses.«
    »Du meinst, wenn es uns gelingt, diese Sphäre zu zerstören, würden wir noch weiter voneinander getrennt?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Es war nur ein Vergleich, aber Vergleiche hinken doch immer. Pat, wir wissen doch nicht mal, womit wir es zu tun haben. Ein Luftballon ist es jedenfalls kaum.«
    »Aber etwas, das sich ständig aufbläht«, warf Fooly ein.
    »Könnte es sich so weit ausdehnen, dass es das ganze Universum ausfüllt?«, grübelte Patricia.
    »Hoffentlich nicht. Ich denke, eher wird es irgendwann platzen. Schon allein, weil es mit Sicherheit durch Magie entstanden ist, und Magie ist keine unerschöpfliche Kraft. Sie hat ihre Grenzen. Entweder platzt es auseinander, oder es schrumpft endgültig wieder, wie das Universum ab dem Moment der größten Ausdehnung wieder dem nächsten Urknall entgegen schrumpft.«
    »Vielleicht hat dieses schwarze Etwas Rhett von uns fort getragen, wie es auch uns bewegt hat«, überlegte Patricia weiter. »Ich muss ihn finden. Er kann doch nicht spurlos verschwunden sein. Ich muss wieder ins Château und…«
    »Du gehst nicht wieder zurück«, sagte Nicole. »Keiner von uns. Wir müssen Abstand gewinnen und versuchen, Kontakt mit Zamorra aufzunehmen. Er dürfte jetzt in Rom sein. Wir sollten alle Freunde aktivieren, möglichst auch Merlin. Es muss eine Möglichkeit geben, die Schwärze zu stoppen, und einer von uns wird diese Möglichkeit sicher finden. Wenn wir jetzt hinein stürmen und nach Rhett suchen, verschenken wir wertvolle Zeit.«
    »Aber vielleicht stirbt er, wenn wir ihm nicht helfen.«
    »Vielleicht sterben wir auch, wenn wir noch öfters in Kontakt mit der Schwärze kommen oder länger darin verbleiben. Jede Berührung schwächt uns weiter. Was Mauern zerstört, zerstört auch Menschen. Du hast vorhin aufgeschrien, als ich nach deiner Hand fasste. Das sind vielleicht erste Zeichen…«
    »Ich muss weg hier«, krächzte der Drache.
    Aber da war das schwarze Nichts schon wieder heran. Und diesmal dehnte es sich noch weiter aus.
    ***
    Zamorra murmelte eine Verwünschung. Er war umgeben von etwas, das bläulich leuchtete. Das Leuchten kam ungleichmäßig von beiden Seiten und pulsierte dabei. Ständig verschoben sich Farbfelder gegeneinander, durchdrangen sich. Nichts schien mehr Bestand zu haben.
    »Ted?«, murmelte der Professor. »Ted, was hast du angestellt? Wo steckst du?«
    Er erhielt keine Antwort.
    Er konnte seinen Freund nirgendwo sehen oder spüren. Um ihn herum war nur das wallende, blaue Leuchten.
    Ted hatte sich offenbar nicht an die Absprache gehalten, sondern sich während des Transportvorgangs doch auf etwas konzentriert. Und dabei war etwas schiefgegangen.
    »Ich dreh' dir den Hals um«, murmelte Zamorra und musste plötzlich wieder an die Warnung denken, die Pater Ralph vor längerer Zeit einmal ausgesprochen hatte. An den Regenbogenblumen hinge sicher ein Pferdefuß, hatte er angedeutet, und irgendwann müssten die Benutzer die Rechnung dafür bezahlen, dass sie so schnell und einfach von einem Ort zum anderen reisen konnten…
    Zamorra steckte mitten in diesem lichten Blau!
    Es war endlos, und doch stieß er an seine Grenzen, als er es auszuloten versuchte. Es schien ein ganz eigener Weltraum zu sein, sehr klein und deshalb besonders stark in sich gekrümmt. Es war…
    Er zuckte zusammen, als er einen Hauch Schwärze erkannte. Aber dieser Hauch entzog sich seinen Sinnen sofort wieder.
    »Ted!«, brüllte Zamorra. »Was hast du mit mir gemacht? Wo bin ich hier?«
    Wieder versuchte etwas Schwarzes, das Blau zu berühren und es zu durchdringen, und abermals musste es wieder weichen.
    Plötzlich erwachte Neugier in Zamorra.
    Dieses Schwarze - war es das, was er vorhin erlebt hatte? Wurde er jetzt durch das Blau geschützt? Wenn dem so war, konnte er möglicherweise jetzt versuchen, mehr über die schwarze Lichtiosigkeit herauszufinden!
    Er wartete darauf, dass der schwarze Schimmer erneut auftauchte. Dann wollte er ihn ergreifen, festhalten und…
    Und was dann?
    Wie hält man eine Erscheinung fest? Wie

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