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0705 - Schrei nach dem Satan

0705 - Schrei nach dem Satan

Titel: 0705 - Schrei nach dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Moment durcheinander, denn ihm schossen plötzlich schlimme Vermutungen durch den Kopf.
    Er und seine Freunde hatten es eigentlich nie direkt ausgesprochen, aber sie hatten die vier Horror-Reiter erwähnt. Vier schwarze Todesboten, die auf ebenfalls pechschwarzen Pferden saßen.
    »Und du hast dich nicht getäuscht?« fragte der Mönch noch einmal nach.
    »Ich kann es nicht mit hundertprozentiger Sicherheit ausschließen, aber ich glaube nicht, dass ich mich getäuscht habe.«
    Father Ignatius wollte es wissen. Bis zum rechten Fenster war es ebenso weit wie bis zum linken. Er entschied sich für das rechte und stellte sich sehr dicht vor die Scheibe.
    Viel konnte er nicht erkennen. Die Dämmerung hatte sich mittlerweile zu sehr verdichtet. Sie umgab die in der Nähe stehenden Bäume wie eine düstere Kuppel, unter der die Konturen des Geästes allmählich zerflossen und schwammig wurden.
    Lichter sah er nicht, es herrschte ein geheimnisvolles Zwielicht, als würden genau dort die finsteren Kräfte einer anderen Welt auf die Menschen lauern.
    Nicht nur Greta Morgan war sich in ihrem Haus vorgekommen wie auf einer Insel, auch dem Mönch erging es nicht anders, und er spürte auf dem Rücken ein Prickeln.
    Die Frage des Verletzten war kaum zu verstehen. »Siehst du etwas?«
    Ohne sich umzudrehen, schüttelte Ignatius den Kopf. »Nein, nichts. Das Licht ist auch zu schlecht.«
    »Aber es war Hufschlag. Leise nur, kurz aufgesetzt, dann verstummte er wieder.«
    »Gut, ich schaue mal auf der anderen Seite nach.« Father Ignatius drehte sich um. Er ging mit leisen Schritten zum zweiten Fenster und blieb ebenso dicht vor der Scheibe stehen. Auch auf dieser Seite des Hauses sah er keinen Lichtschimmer. Hinter den Bäumen ragten die dunklen Mauern der Kirche hoch. Sogar den Turm konnte er sehen, wenn er den Kopf schief legte. Er ragte in den grau gewordenen Himmel hinein, als wollte er ihn an einer gewissen Stelle durchbohren. Schaute er an dem Kirchturm vorbei, konnte er den Ort sehen. Dort war es heller, denn hinter zahlreichen Fenstern brannte Licht.
    Der Ort sah aus, als hätte jemand ein Spiel aufgebaut, durch dessen Straßen und Gassen sich die Menschen wie Liliputaner bewegten. Über ihm lag die Dunkelheit, die sich immer mehr verdichtete und mit geheimnisvollen Wesen gefüllt zu sein schien.
    »Du kannst das Fenster ruhig öffnen«, flüsterte Kirk vom Bett her.
    »Das macht mir nichts.«
    »Ich hatte es auch vor.«
    Der Riegel klemmte etwas. Ignatius musste ziehen, dann konnte er die frische Luft einatmen.
    Kein Hufschlag…
    Nur das leichte Rauschen der Blätter, wenn sie vom Abendwind bewegt wurden.
    Kirk meldete sich. »Nichts?« hauchte er.
    »Nein.«
    »Dann habe ich mich wohl doch geirrt. Bitte entschuldige, aber ich hatte einfach den Eindruck, dass in der Nähe jemand vorbei geritten wäre.«
    Ignatius gab keine Antwort. Er war froh, dass Kirk nicht mehr weiter sprach, denn er hatte sich während der Worte auf eine bestimmte Stelle konzentriert.
    Sie lag links von ihm. Es wäre nicht korrekt gewesen, von einer Lichtung zu sprechen, aber etwas Ähnliches tat sich dort auf, weil da kein Strauchwerk stand und es zwischen den Baumstämmen zudem genügend große Zwischenräume gab.
    Genau davor war der Platz von etwas ausgefüllt, das überhaupt nicht dorthin passte.
    Ein kompakter, aber dennoch sehr formenreicher Schatten. Unten länger, oben schmaler.
    Wie bei einem Reiter, der auf einem Pferd sitzt, dachte Father Ignatius. Da hörte er auch doch den Hufschlag…
    Er stand da, als wäre er festgefroren, hörte die Stimme des Verletzten, ohne darauf achten zu können, was der Pfarrer sagte. Für ihn war die Gestalt wichtiger.
    Es gab für ihn jetzt keinen Zweifel. Vor ihm auf der schmalen Lichtung bewegte sich ein Reiter, der sehr dunkel aussah und zudem auf einem ebenfalls dunklen Pferd saß.
    Ein schwarzes Pferd, ein schwarzer Reiter, für Ignatius gab es nur eine Erklärung.
    Es war einer der Horror-Reiter!
    Noch konnte er nicht erkennen, wer sich aus der Vierergruppe da vor ihm befand, für ihn allein zählte, dass einer der Horror-Reiter die Hölle verlassen hatte und nach Farthham gekommen war.
    Und er wusste auch, dass ein Reiter sich nie allein auf den Weg machte. Entweder alle vier oder keiner.
    So musste er einfach davon ausgehen, dass auch die übrigen drei Horror-Reiter den Weg nach Farthham gefunden hatten.
    Die Gestalt ritt sehr langsam näher.
    Auf dem Grasboden erklang der Hufschlag nur mehr als

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