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0705 - Schrei nach dem Satan

0705 - Schrei nach dem Satan

Titel: 0705 - Schrei nach dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Häuser vermittelten ihr diese nicht.
    Sie trat zurück und schloss das Fenster, denn es hatte keinen Sinn mehr, sich mit diesen Dingen zu belasten, weil sie sich einfach auf das Wesentliche konzentrieren musste.
    Etwas störte sie.
    Ein Geräusch, ein leises Kratzen, als wäre etwas bewegt worden.
    Ein Stuhl zum Beispiel…
    Ihr wurde eiskalt. Sie wäre jetzt am liebsten weggerannt, auch sie war nur ein Mensch, aber Greta Morgan tat das Gegenteil davon.
    Sie drehte sich um.
    Im selben Augenblick sah sie die Gestalt. Sie stand neben dem Stuhl und hatte die linke Hand auf die Lehne gelegt.
    Die rechte hatte sie erhoben. Über ihre Finger war ein dunkler Handschuh gestreift worden.
    Cigam war da!
    ***
    Das Gesicht des Mönches war sorgenzerfurcht, als er sich auf den Weg zu Pfarrer Kirk machte, der einsam im Pfarrhaus lag und dem es nach dem Schlag gegen den Kopf wahrlich nicht gut gehen konnte. Bestimmt hatte er eine Gehirnerschütterung davongetragen, die man nicht unterschätzen sollte.
    Was er brauchte, war Ruhe. Nur keine Hast, nur keine Aufregung keine heftigen Bewegungen.
    Kirk würde sowieso nicht öffnen können, wenn Father Ignatius klingelte, und der Mönch hoffte, dass die Tür nicht verschlossen war. Eine Haushälterin schien Kirk nicht zu beschäftigen, und er allein hatte die Tür wohl nicht abgeschlossen.
    Ignatius nahm die schmale Treppe. Efeu streifte seinen Nacken.
    Die Pflanzen wuchsen in die Nische hinein und streichelten die Besucher.
    Die Tür war mit einer schweren Klinke ausgestattet worden. Er drückte sie nach unten und konnte eintreten.
    Stille empfing ihn.
    Es war die besondere Stille eines Pfarrhauses auf dem Lande. Father Ignatius ging durch den schmalen Flur. Den Weg nach oben konnte er sich sparen, er wusste, dass die Räume, die Kirk bewohnte hier im unteren Bereich lagen.
    Er passierte das Arbeitszimmer des Geistlichen und sah dann eine hohe schwarze Tür vor sich, die spaltbreit offen stand. Als er hindurchschaute, sah er den Mann liegen.
    Kirk lag auf dem Rücken. Der weiße Verband leuchtete auf seiner Stirn. Er hatte die Arme auf die Brust gelegt und die Hände übereinander verschränkt. So sah er aus, als hätte man ihn als Toten in einen Sarg hineingelegt.
    Der Raum war ziemlich groß, mit dunklen Möbeln eingerichtet und, besaß eine hohe Decke, die einen weißen, viereckigen Himmel über dem Bett bildete.
    Zwei hohe Fenster lagen sich gegenüber. Ein kleiner Nachttisch stand neben dem breiten Holzbett, darauf eine Lampe mit Schirm und ein Glas mit Wasser.
    Der Mönch ging mit leisen Schritten durch den Raum, dessen Fußboden aus dunkelroten Steinen bestand. Dicht neben dem Bett blieb er stehen. Er hatte dabei das untere Drittel gewählt. Wenn er sich dort niedersetzte, störte er nicht.
    Vorsichtig nahm er Platz.
    Ignatius konnte nicht hören und auch nicht sehen, ob Pfarrer Kirk schlief. Seine Atemzüge jedenfalls machten nicht den Eindruck einer schlafenden Person.
    »Bruder Kirk?« Der Mönch hatte leise gefragt. Er sah, dass sich die Augenlider des Mannes bewegten.
    Dann schaute ihn der Mann an.
    »Erkennst du mich?«
    Der Geistliche atmete aus. Er lächelte, wollte die rechte Hand heben, aber Ignatius drückte sie wieder zurück. »Bitte nicht«, flüsterte er. »Lass es sein. Du musst völlig ruhig liegen bleiben. Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen.«
    Das faltige Gesicht des Pfarrers bekam noch mehr Falten. »Ich weiß gar nicht, ob ich eine Gehirnerschütterung habe«, flüsterte er.
    »Das glaube ich schon.«
    »Woran erkennt man das denn?«
    »Wenn es dir übel ist, zum Beispiel. Wenn du dich bewegst und dabei deinen Gleichgewichtssinn verlierst. Das alles sind Anzeichen für eine Gehirnerschütterung.«
    »Ich habe es noch nicht versucht.«
    »Dann lass es bitte auch.«
    Kirk lächelte. »Ich bin ja dankbar, dass ich Glück gehabt habe. Hätte der junge Mann fester zugeschlagen, würde ich jetzt vor unserem Herrgott stehen, Bruder. Was macht er denn? Wie geht es ihm?«
    »Er ist geheilt, und er macht sich große Vorwürfe, dass er es überhaupt getan hat, aber er stand unter dem Einfluss des Bösen. Das müssen wir ihm schon verzeihen.«
    »Ich habe es bereits getan.«
    »Das ist gut.«
    Kirk schwieg eine Weile, da ihn die ersten Worte doch ziemlich erschöpft hatten. Trotzdem wollte er wissen, wie es weitergehen würde und was sich die Männer aus London so dachten.
    »Sie werden nicht aufgeben, Bruder.«
    Der Verletzte atmete laut. »Ach komm,

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