0706 - Verkünder des Sonnenboten
von ihm entfernt stand eine Space-Jet.
Er zog die Tür weiter auf und ließ sich lautlos hinausgleiten. Er wagte kaum zu atmen. Vorsichtig schob er sich zur Kante des Gleiters vor und spähte um die Ecke. Es war niemand zu sehen.
Er eilte zur anderen Seite und blickte in den Teil des Hangars, den er bis dahin noch nicht einsehen konnte. Erschrocken fuhr er zurück. Kaum drei Meter vor ihm kniete ein Mann auf dem Boden vor einem quadratischen Loch und arbeitete an einigen Rohrverbindungen. Er wandte ihm den Rücken zu.
Kaiser Karl zog sich zurück, duckte sich, zog sich die Stiefel aus und eilte auf die Space-Jet zu. Er hatte sie fast erreicht, als sich das Hauptschott des Hangars öffnete. Die Stimmen einiger Männer erklangen. Karl identifizierte die Stimme von Ingenieur Woys. Mit einem verzweifelten Satz warf er sich in die Schleuse der Jet. Er stürzte zu Boden, konnte aber im letzten Moment verhindern, daß die Stiefel seinen Händen entfielen. Er hielt sie hoch, damit sie keinen Krach verursachen konnten, und nahm dabei in Kauf, daß er sich die Schulter kräftig stieß. Vor Schmerz halbwegs betäubt, blieb er liegen, bis er Schritte vernahm, die sich ihm rasch näherten. Er raffte sich auf und kroch auf allen vieren aus der Schleuse heraus und verbarg sich hinter einem Pfeiler.
Jemand betrat die Schleuse der Jet.
Der Greis preßte sich an die Wand. Er hielt den Atem an. Und dann ging ein Mann kaum einen Meter an ihm vorbei, ohne ihn zu sehen. Er stieg in den Liftschacht und ließ sich vom Antigravfeld nach oben tragen.
Kaiser Karl lächelte, als er die Füße des Mannes nach oben entschweben sah. Auf Zehenspitzen eilte er weiter zu einem Mannschott. Er fuhr es auf.
Vor ihm lagen die Sprungfeldgeneratoren.
„Nicht gerade gemütlich, aber besser als nichts", sagte er leise.
Er betrat den Raum, schloß das Schott hinter sich und setzte sich auf einen rohrförmigen Hochenergiewandler. Er tastete seine Jackentaschen ab, fand eine Zigarettenpackung und nahm eine Zigarette heraus. Doch als er sie gerade zwischen die Lippen stecken wollte, kamen ihm Bedenken. Der Geruch des verbrannten Tabaks konnte ihn verraten, falls jemand wider Erwarten hier erscheinen sollte.
Er legte die Zigarette in die Packung zurück. Er rieb sich die Hände und dachte, was für ein überraschtes Gesicht Kommandant Vancon Tabhun wohl machen werde, wenn er ihn zu sehen bekam.
Eine Stunde verstrich. Dann kamen mehrere Männer an Bord.
Karl hörte, wie sie ihre Werkzeuge direkt vor dem Schott absetzten. Der Schreck fuhr ihm in die Glieder. Sekundenlang war er so überrascht, daß er nicht wußte, was er tun sollte. Dann sprang er auf und zog sich in den äußersten Winkel der Kammer zurück, um sich dort hinter einem Generatorblock verstecken zu können. Er hatte sein Ziel kaum erreicht, als sich die Tür öffnete und ein Mann eintrat. Laut und falsch pfeifend begann der Monteur damit, den Hochenergiewandler auseinanderzubauen und die Einzelteile zu prüfen.
Fassungslos beobachtete Kaiser Karl ihn.
Er wußte nicht, was diese ungewöhnliche Aktion zu bedeuten hatte. Normalerweise wurden Beiboote nicht in dieser Weise überarbeitet, jedenfalls nicht an Bord. Sie wurden zur Inspektion in die Werft gegeben.
Der Greis ließ sich auf den Boden sinken und machte sich so klein wie möglich. Hin und wieder blickte er vorsichtig zu dem Monteur hinüber. Als dieser den Hochenergiewandler endlich wieder zusammengesetzt und durchgetestet hatte, erwartete Karl, daß er verschwinden würde. Aber das tat er nicht. Er machte sich an das nächste Gerät heran.
Kaiser Karl fühlte sich wie gelähmt vor Enttäuschung, denn nun glaubte er, sich ausrechnen zu können, wann er entdeckt wurde.
Irgendwann in den nächsten Stunden mußte dieser Spezialist in seine unmittelbare Nähe kommen und ihn finden.
Er überlegte, ob er einfach auf stehen und aufgeben sollte, aber dazu konnte er sich nicht überwinden. Eine Spur von Hoffnung blieb, daß doch noch alles gutgehen könnte. Aber die Hoffnung wurde immer geringer, je näher der Monteur ihm rückte.
Schließlich war er kaum noch zwei Meter von ihm entfernt.
Dann schien das Ende aller Hoffnungen gekommen zu sein.
Der Mann erhob sich und wandte sich dem Generator zu, hinter dem Kaiser Karl kauerte. In diesem Moment aber näherten sich Schritte.
„Alles klar, Ryot?" Das war die Stimme von Ingenieur Woys.
„Alles klar. Nur dieser eine Kasten fehlt noch."
„Das kannst du später machen. Wir brauchen
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