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0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gut an den Flammenengel erinnern, der London hatte zerstören wollen.
    Jeder war anders gewesen, so wie auch dieser, dessen Namen ich nicht einmal kannte.
    Er hatte mich gehört, ich lauerte auf seine Reaktion. Der Abstand zwischen ihm und mir war gefährlich nahe. Wenn er wollte, konnte er mich nach einer blitzschnellen Drehung erreichen, aber das blieb einmal abzuwarten.
    Noch tat er nichts.
    »Dreh dich um, Engel!«
    Sein dunkles Haar fiel bis auf die Schultern. Die Deckenleuchte war durch ihn zerstört worden, jetzt spendeten nur noch die Lampen an der Wand das nötige Licht, und sein weicher Schein weichte auch die Konturen des Engels auf.
    »Dreh dich um!«
    Es hatte dieser zweiten Aufforderung bedurft, damit er sich bewegte. Er tat es nicht schnell, sondern mit einer sehr langsamen Drehung, die von knackenden und knirschenden Geräuschen begleitet war. Das alles fand in seinem Körper statt, denn ein alter Fluch hatte ihn zur Statue werden lassen.
    Er schaute mich an.
    Ich hielt seinem Blick stand.
    Eisblaue Augen, ein graues Gesicht, das Haar darüber dunkler.
    Mit den Fingern der Rechten den »Gral« umklammernd.
    Zum ersten mal sah ich ihn aus der Nähe, und zum ersten mal erkannte ich, dass seine rechte Hand nicht normal war. Die Hand hatte sich stark angeschwärzt, und die Hand war zu einer Klaue geformt worden, wobei die Finger sich verlängert hatten und noch ein Stück verwuchsen. Auch die Nägel hatten eine andere Form bekommen. Sie waren sehr hornig und spitz wie Messer.
    Seine Augen bewegten sich, als er in die Öffnung des Kelchs schielte, als gäbe es dort etwas Besonderes zu sehen.
    Ich wollte ihn provozieren und sagte: »Ich bin der wahre Hüter des Grals, Namenloser, nicht du!«
    »Ja, das weiß ich…«
    Seine Stimme klang ungewöhnlich. Es war nicht zu erkennen, ob sie einer Frau oder einem Mann gehörte. Sie lag irgendwo dazwischen.
    »Dann gib auf!«
    »Nein…«
    »Du kannst nicht gewinnen!«
    Er blieb dabei, war unverbesserlich und wiederholte dreimal den Satz. »Ich will den Gral, ich muss ihn mir holen, denn man hat mich verlassen und verflucht. Man hat mir den Gral versprochen, aber man gab mir nur eine Nachahmung. Lilith und die Hölle haben mich enttäuscht. Ich wandte mich ab vom Licht, ich wollte in die Dunkelheit und sehr mächtig werden, aber ich war ihnen nicht genehm, doch jetzt, jetzt bin ich frei, um mir den Gral holen zu können.«
    »Dazu müsstest du mich besiegen.«
    »Ich bin bereit!«
    War er verrückt, lebensmüde? Wenn ich ihn anschauen wollte, musste ich in die Höhe blicken. Er stand über mir, ein namenloser, lebender Corpus aus Stein, entstanden in einer tiefen Vergangenheit, wo es noch keine Regeln gegeben hatte. Verachtet, verflucht, verlassen. Ein Wesen, das mir eigentlich hätte Leid tun müssen.
    Doch das stimmte nicht. Ich konnte kein Mitleid empfinden. Der Engel würde über Leichen gehen, meine eingeschlossen.
    Die den Griff des Kelches umklammernden Finger bewegten sich.
    Auf ihnen wuchs eine widerliche, hornige Haut, eingeschwärzt und mit braunen Flecken dazwischen.
    Weshalb besaß der Engel diese Klaue?
    Er schien meine Gedanken erraten zu haben. »Ich hatte sie gegen den Teufel erhoben, als ich mich von ihm verlassen fühlte. Die Klaue war sein Dankeschön, zusammen mit dem falschen Gral und meine Versteinerung, die auch ewig hätte dauern können, doch dann erschien der alte Mann, und ich spürte seine besondere Ausstrahlung, die es schaffte, mich zu erwecken.«
    »Der alte Mann war mein Vater.«
    »Das weiß ich.«
    »Aber er hat keine Ausstrahlung, die…«
    »Doch, er konnte den Fluch lösen. Er ist ein guter Mensch. Und nur jemand, der auf der anderen Seite steht, hat das Recht mich von meinem Schicksal zu befreien. So hat es der Satan festgeschrieben, und ich werde mich daran halten.«
    »Das hat so lange gedauert?«
    »Ja, es traute sich niemand in mein Gefängnis. Vier Männer kamen, die Tür zu öffnen, aber sie schafften es nicht, denn ihre Gedanken drehten sich um Macht, Gier und Verderben. Sie waren im Prinzip nicht besser als der Teufel. Ihre Seelen hätten auch in die Hölle hineingepasst. Nicht die deines Vaters. Und er ist es schließlich gewesen, der mir den Weg geebnet hat.«
    Ich hatte den Engel reden lassen. Ich wollte ihn auch von mir, ablenken. Dem Anblick des Kreuzes hatte er bisher neutral gegenübergestanden, wobei ich nicht glaubte, dass dies auch der Fall sein würde, wenn er in einen direkten Kontakt mit meinem Talisman

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