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0708 - Der Höllenkerker

0708 - Der Höllenkerker

Titel: 0708 - Der Höllenkerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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mal.« Nicole schob sie ein Stück beiseite, griff zum Telefon und fragte per Tastendruck die Rufnummer des letzten Anrufers ab. Dann wählte sie diese Nummer an.
    Sie war, stellte sie fest, mit der Ambulanz des San Giovanni-Hospitals verbunden. »Sie hatten eben hier angerufen und von Signor Eternales Verschwinden berichtet. Wie ist das passiert?«
    Das wusste in der Ambulanz niemand. Man hatte ihn auf innere Verletzungen untersuchen wollen, und in einem unbeobachteten Moment schien er sich unter Zurücklassung seiner Kleidung förmlich in Luft aufgelöst zu haben. Er war im Untersuchungszimmer nur eine halbe Minute oder weniger allein gewesen.
    »Er kann doch nicht nackt durch Rom laufen!«, entfuhr es Nicole.
    »Scheinbar doch. Allerdings wurde er auch draußen nicht gesichtet.«
    »Ich fahre sofort hin!«, beschloss Carlotta. »Ich muss wissen, was da passiert ist.«
    »Unternehmen Sie weiter nichts, wir kommen und kümmern uns darum«, gab Nicole sofort weiter und legte auf.
    »Das kann ich allein machen«, sagte Carlotta. »Du willst doch Zamorra helfen. Mach das.«
    »Ich fahre dich zum Hospital und setze dich da ab.«
    »Vergiss es«, wehrte die Römerin ab. »Du musst durch den kompletten Stadtverkehr. Das dauert über eine Stunde um diese Uhrzeit. Ich nehme öffentliche Verkehrsmittel. Du fährst direkt wieder auf den Autobahnring und bist blitzschnell aus der Stadt 'raus - aber nur, wenn du dich beeilst. Denn in Kürze flüchten alle Pendler aus der Stadt zu ihren Wohnungen am Rand oder auf dem Land. Nun mach schon, sonst bleibst du im Stau hängen…«
    Sie stürmte bereits davon, die Treppe hinunter, schnappte unten nach ihrer Handtasche und war aus dem Haus, ehe Nicole noch etwas sagen konnte. Als die Französin die ausgedruckten Karten zusammengerafft hatte und ebenfalls im Parterre ankam, lief Carlotta längst über den Kiesweg zur Straße hinaus.
    Verdammt, sie hatte ihr den Code für das Telefon noch nicht verraten!
    Nicole startete den Rolls und jagte in Richtung Viale del Forte Antenne. Sie hoffte, Carlotta noch an der Straße zu erwischen. Aber sie sah gerade noch, wie die Römerin einen Bus erreichte und einstieg. Augenblicke später rollte der stadteinwärts davon.
    Deshalb hatte Carlotta es also so eilig gehabt. Sie schien den Fahrplan recht gut im Kopf zu haben. Wenn sie zur S-Bahn-Station gelaufen wäre, hätte Nicole sie noch einholen können. Aber den Bus zu verfolgen, war illusorisch.
    Also ergab sie sich in ihr telefonloses Schicksal, bog in die andere Richtung ab und sah zu, dass sie den Autobahnring erreichte.
    ***
    Die Wand fühlte sich wie eine zähe, klebrige Masse an, die Zamorra sofort umschloss. Sie setzte ihm Widerstand entgegen, der um so größer wurde, je weiter er vordrang. Er drohte steckenzubleiben. Als er versuchte, sich wieder rückwärts zu bewegen, blieb das Phänomen erhalten.
    Egal in welche Richtung er ging, es wurde von Sekunde zu Sekunde schwieriger.
    Dazu kam der Luftmangel.
    Denn logischerweise konnte er im Inneren der Steinwand nicht atmen! Und er hatte vorher nicht genügend Luft geholt, weil er nicht damit gerechnet hatte, auf solche Schwierigkeiten zu stoßen. Er war davon ausgegangen, leicht durch das nachgiebige Material zu gleiten.
    Aber nun saß er immer noch darin fest, und der Sauerstoffmangel machte sich bemerkbar und zehrte zusätzlich an seiner Kraft. Je mehr er sich anstrengte, vorwärts zu kommen, desto weniger Luft blieb ihm!
    Plötzlich konnte er Teri nicht mehr fühlen. Er hatte den Kontakt mit ihrer Hand verloren!
    Kam sie wenigstens voran?
    Oder war es für sie noch schwieriger, weil sie weit weniger Körperkraft besaß als Zamorra?
    Es brauchte wohl die Kraft einer jener Bestien, um schnell und zügig durch die Wand zu gelangen!
    Oder vielleicht hätten sie beide etwas mehr Anlauf nehmen sollen, um mit höherer Geschwindigkeit einzudringen. Das hätte sie vielleicht ein Stückchen weiter gebracht.
    Aber Zamorra war sicher, dass er in seinem momentanen Zustand diesen Anlauf nicht geschafft hätte. Seine Fußgelenke machten ihm immer noch Schwierigkeiten.
    Aber dann endlich, als er schon zu ersticken glaubte und bereits bunte Ringe und Flecken vor seinen Augen tanzten, durchbrach er endlich die Wand. Mit einem leisen Schrei pumpte er frische Luft in seine Lungen.
    Frische…? Nun ja. Hier stank es noch entsetzlicher als nebenan, aber das spielte jetzt keine Rolle. Wichtig war nur, dass seine Lungen wieder Sauerstoff bekamen, den sie ins Blut

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