0708 - Der Höllenkerker
nach dem Blaster griff. Es war einfach zu anstrengend, den Dhyarra noch mal zu nutzen. Es kostete zuviel Konzentration, ihre mächtigste Waffe ständig einzusetzen.
Sie zielte kurz und schoss, traf das Ungeheuer mitten in die Brust.
Es brüllte wild auf. Noch während es starb, spie es etwas aus - ein Skelett.
Guiseppe.
***
Der uralte Auserwählte war der letzte Tote.
Mit der Zerstörung des Teufels-Eis ging in diesem Teil der Hölle alles zu Ende. Ted Ewigk, der kurz nach Zamorra auftauchte, und die anderen schafften es gerade noch, den Kerkerbereich zu verlassen, ehe die wenigen Zugänge sich für immer schlossen.
»Aber damit wissen wir immer noch nicht, was wirklich hinter der ganzen Sache steckt«, überlegte Nicole später, als sie sich in Ewigks Palazzo Eternale zusammensetzten und ihre Wunden leckten. »Tatsächlich Seneca? Aber was hätte er mit diesem Teufels-Ei anfangen können?«
»Frag ihn einfach«, schlug Teri etwas bissig vor.
»Werde ich eines Tages tun«, versprach Zamorra. »Eine andere Frage ist, wer dieses Ei gelegt hat. Asmodis, wie damals bei dem Sieben-Ei? Und was könnte er sich von diesem Ding versprechen?«
Carlotta seufzte. »Hauptsache ist, du bist wieder hier und hast es überlebt«, sagte sie leise und küsste Ted.
Im Gegensatz zu Guiseppe - an den die anderen in diesem Moment denken mussten.
Sein Schicksal zeigte, dass auch Auserwählte sterblich waren. Warum er nach anfänglicher Ablehnung doch noch eingegriffen hatte, konnte sich keiner von ihnen erklären. Hätte er es nicht getan, würde er noch leben.
Zamorra fühlte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken rann.
So blitzschnell, wie Guiseppe gestorben war, konnte es auch ihn und die anderen jederzeit erwischen. War es das wirklich wert? Die vage Aussicht auf ein sehr langes Leben, aber mit dem Risiko, vielleicht trotzdem sehr früh sterben zu müssen?
Aber daran konnte er nichts mehr ändern. Diese Entscheidung war vor fast zwei Jahrzehnten gefallen und ließ sich nie mehr revidieren.
Er konnte nur versuchen, den Tod immer wieder auszutricksen.
Er und all die anderen, die mit ihm und für ihn aktiv waren.
***
Epilog:
- »Bedauerlich«, sagte Ty Seneca. »Dieses Teufels-Ei hätte mir sehr nützlich sein können. Aber dieser Narr Ranseier hat versagt.«
Sein neuer Security-Chief Rico Calderone zuckte nur mit den Schultern. »Wenn Sie mich fragen, Boss, musste er versagen, weil ihm Informationen fehlten.«
»Ich frage Sie aber nicht, Cal«, erwiderte Seneca schroff.
Ein anderer Ort, fernab jeglicher menschlicher Existenzmöglichkeit:
- »Bedauerlich«, sagte die Fürstin der Finsternis. »Eine so gut vorbereitete Falle, die dann doch nicht funktioniert. Und du, mein treuer Diener Calderone, hast nichts getan, das zu verhindern…«
ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 697 »Der Elefanten-Dämon«
[2] Siehe Professor Zamorra Nr. 703 »Stunden der Angst«
[3] Siehe Professor Zamorra Nr. 500 »Die Quelle des Lebens«
[4] Siehe Professor Zamorra Nr. 669 »Engel der Vernichtung«, und folgende
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