0708 - Der Höllenkerker
gefesselt!
»Merde!«, entfuhr es Zamorra. Das Monster marschierte direkt auf Ted zu!
Zamorra gab einen wilden Kampfschrei von sich.
Mit Erfolg!
Das Monster reagierte. Fuhr herum und entdeckte Zamorra.
»Komm her und hol dir deine Tracht Prügel ab«, murmelte der Dämonenjäger, ohne auch nur im geringsten zu wissen, wie er die dem Biest verabreichen sollte. Aber er spürte, dass er inzwischen wieder etwas besser laufen konnte.
Also flitzte er seitwärts. »Hierher, Mistvieh!«, rief er und winkte heftig. »Hier bin ich!«
Das Ungeheuer wandte sich in seine Richtung und marschierte los.
Für jeden Schritt, den es machte, musste Zamorra deren fünf tun. Aber es funktionierte. Er lenkte die Bestie von Ted ab und in weitem Bogen um ihn herum.
Zamorra verkürzte diesen Boden dann für sich selbst, erreichte den Pfahl mit seinem Freund und schaffte es, dessen Fesseln in Rekordzeit zu lösen.
»Du hast 'ne Menge bei mir gut, Freund«, keuchte der Reporter und rannte sofort los, nach links, während Zamorra sich nach rechts wandte.
Das Ungeheuer war überfordert. Welchen der beiden Gegner sollte es angreifen?
Zumal, was die beiden Menschen nicht ahnten, der allgemeine Befehl immer noch lautete, nur zu erschrecken und einzuschüchtern!
»Was jetzt?«, rief Ted dem Freund zu, froh darüber, dass der nicht erst danach fragte, wie der Reporter in diese Lage gekommen war - das konnte man später am Kaminfeuer erörtern. »Raus hier und mir nach, aber leg Tempo vor, sonst bleibst du stecken!«, warnte Zamorra.
Diesmal konnte er Anlauf nehmen. Der vorhin umgeknickte Fuß protestierte zwar nach wie vor und verhinderte ein wirklich hohes Tempo, aber… Zamorra verschwand im Wandtor, und Ted Ewigk folgte ihm sofort.
Wohin auch immer der Weg diesmal führen mochte…
***
Ein mehrfacher entsetzter Aufschrei.
- Sie zerstört alles! Wieso konnten wir das nicht verhindern? -
- Weil uns niemand auf diese Möglichkeit hingewiesen hat! Wir sollten Menschen in eine Falle locken, ganz bestimmte Menschen. Das taten wir. Was jetzt geschieht -
eine unglückliche Verkettung von… -
-Narr! Es ist mehr als das! Wir werden uns nicht mehr reproduzieren können! -
- Damit müssen wir nun leben! -
- Leben? Damit sterben werden wird. Und wir haben den Auftrag nicht erfüllen können. -
Der Sprecher fühlte selbst, wie er schwächer wurde, weil ihm der Energienachschub fehlte, den er normalerweise von dem Ei erhielt. Jetzt aber nicht mehr.
Es war vorbei.
Das Ende war bestimmt, es war nur noch eine Frage der Zeit, und die verstrich rasend schnell. Zu schnell.
***
Nicoles Finger fuhren in die Tasche ihrer Jeans, holten den Dhyarra hervor und sie konzentrierte sich.
Sie stellte sich vor, dass eine gigantische Faust das Teufels-Ei zerschmetterte. Mit all der Kraft ihrer Gedanken rief sie sich ein Bild vor Augen, wie die Schale in Millionen und Abermillionen winzige Splitter zerbröselte, sodass sie sich niemals wieder regenerieren konnte.
Dies war für den Kristall ein Befehl und die Wirkung war verheerend. Das Teufels-Ei wurde zu Staub zermahlen, und mit ihm alles, was jemals daraus hätte entstehen können.
Teri Rheken näherte sich.
»Danke«, sagte sie leise. »Gerade schlüpften die Biester im Minutentakt. Dieses Ei scheint unglaublich reproduktionsfähig zu sein. Aus eins mach tausend, oder so.«
»Hier wird wohl nicht mal mehr Nullkommairgendwas mehr schlüpfen«, sagte Nicole.
Dhyarra-Magie… Die wirkte hier, wo Amulett und Druiden-Magie versagten.
»Jetzt müssen wir nur noch sehen, wo Zamorra steckt«, fuhr sie fort.
»Kann sein, dass er in der Wand steckengeblieben ist«, befürchtete Teri. »Die Wände sind hier Tore. Man kann hindurch, aber man braucht Kraft.«
»Zeig mir den Weg«, bat Nicole. »Seid vorsichtig«, warnte Guiseppe, der sich im Hintergrund gehalten hatte und diesmal gleich zwei Zigaretten rauchte - eine hatte er zwischen den Lippen, die andere in der Hand. Kein Wunder, fasziniert und verwirrt starrte er die lediglich mit Monstersabberschleim »bekleidete« Teri Rheken an. »Hier ist sicher nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint.«
Im gleichen Moment stürmte eines der Monster aus der Wand hervor. Direkt auf Guiseppe zu. Der Auserwählte hatte keine Chance auszuweichen. Das Biest brauchte bloß das Maul aufzureißen - und hatte ihn zwischen den Zähnen.
Er schrie nicht einmal, als die Bestie ihn verschluckte.
Hinter ihr kam Zamorra aus der Wand, während Nicole schon wieder
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