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0708 - Verliebt in eine Tote

0708 - Verliebt in eine Tote

Titel: 0708 - Verliebt in eine Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach wegzuwerfen wie eine faulige Frucht?
    Dahinter steckte ein Mädchen oder eine Frau namens Joa…! Mehr wußte Suko nicht. Sie konnte Joan oder Joanna heißen, das jedoch war ihm jetzt egal. Er dachte daran, daß er schon zwei Tote auf diesem kurzen Stück gesehen hatte. Dabei war es ihm nicht einmal gelungen, die Ansammlung der Häuser zu erreichen.
    Was würde er dort vorfinden? Er befürchtete das Schlimmste. In seinen Adern schien das Blut allmählich zu erkalten. Die Kehle war trocken geworden, er schaute sich um, drang auch tiefer in das Unterholz ein, weil er mit einer weiteren Leiche rechnete. Er fand sie nicht.
    Das beruhigte ihn einigermaßen, doch für ihn war es jetzt wichtig, das Camp oder den Ort zu erreichen. Nur dort würde er die Lösung des Rätsels finden können.
    Die Richtung stand fest. Er brauchte nur weiter geradeaus zu gehen, befreite sich aus dem Unterholz und fand einen Trampelpfad.
    Sehr bald schon lichtete sich das Grün. Sein Blick glitt über das Unterholz hinweg, das eine Grenze zum Wald bildete, und eine vom Licht der Sonne beschienene Wiese lag vor ihm.
    Wunderschön anzusehen. Es fehlte nur noch die schneeweißen Wäschestücke auf einer Leine, dann wäre die heile Welt perfekt gewesen.
    Sie war nicht heil, sie war kaputt. Daran konnte auch der Sonnenschein nichts ändern, der sich über den Dächern der Häuser verteilte. Diese Welt war wie ein tiefes Schattental, in dem geheimnisvolle Monstren hausten, die nur darauf warteten, hervorzukommen, um die Menschen zu vernichten.
    Suko überquerte die Wiese und erreichte einen schmalen Weg, der nicht gepflastert oder asphaltiert war. Er schob sich auf die Siedlung zu wie ein staubiges, hellgraues Band.
    Und als Siedlung sah Suko die Ansammlung der Häuser an. Für ihn war es kein Dorf, das innerhalb der Jahre organisch gewachsen war, sondern ein Camp, dessen helle Häuser in einer Fertigbauweise errichtet worden waren.
    Es herrschte eine schon peinliche Ordnung. Sie standen sich frontal gegenüber, getrennt nur durch eine Straße, auf der sich das Unkraut durch den Staub gedrückt hatte.
    Ein Lastwagen, der etwa in der Mitte parkte, kam Suko deplaziert vor, doch er war froh, überhaupt einen fahrbaren Untersatz entdeckt zu haben. Jetzt hoffte er darauf, auch ein Telefon zu finden, um seinen Freund John Sinclair anrufen zu können.
    Das Camp war tot.
    Niemand zeigte sich, kein Gesicht zeichnete sich hinter den Scheiben ab, und trotzdem wurde Suko den Eindruck nicht los, daß seine Ankunft längst beobachtet war.
    Mit sehr langsamen Schritten ging er die Straße hinab, erreichte die ersten Häuser und blieb stehen.
    Gegen die hellen Fassaden schien die Sonne. Als richtige Häuser wollte er die Bauten nicht ansehen, sie kamen ihm eher vor wie Wohncontainer, in denen sich die Menschen aufhielten.
    Die Hitze staute sich über dieser Fläche. Sie drückte, und der leichte Wind, der kleine Staubfahnen in die Höhe wirbelte, spielte mit ihnen, bevor er sie wieder zu Boden sinken ließ.
    Suko schlenderte weiter. Bei jedem Schritt, den er vorging, hatte er den Eindruck, sich dieser Welt mehr zu nähern, tiefer in sie hineinzugehen und ein Teil von ihr zu werden.
    Zwischen den Häusern waren Lücken entstanden, die die Breite kleiner Gassen aufwiesen.
    Auch dort entdeckte Suko keinen Menschen.
    War niemand hier?
    Er wollte die Probe aufs Exempel machen, drehte sich nach links und ging auf das vor ihm liegende Haus zu.
    Es sah ebenso aus wie alle anderen, war ziemlich schmal, besaß eine Tür, die seine Fassade praktisch in der Mitte teilte. Zwei Fenster lockerten die Hauswand auf. Hinter den verschmutzten Scheiben sah Suko keine Gardinen.
    Errichtet worden waren die Häuser in einer Leichtbauweise und schnell zu zerstören.
    Leicht wie Sperrholz war die Tür, als Suko sie nach innen drückte.
    Er verzog das Gesicht, denn die Wärme in dem Haus paßte ihm ebensowenig wie der Geruch.
    Suko konnte ihn nicht genau identifizieren, aber er schien von den Wänden auszugehen, die mit einer dünnen Kunststoffschicht bespritzt worden waren.
    In einem Vorraum blieb Suko stehen.
    Sein Blick fiel auf die schmale Treppe ohne Geländer, die hoch zu einer offenen Luke führte.
    Um sie wollte er sich später kümmern, zunächst nahm er sich die Türen vor, die zu verschiedenen kleinen Zimmern führten. Das Haus war so kahl, wie Suko nie eines gesehen hatte.
    Nicht ein Bild hing an der Wand. Es lag kein Teppich auf dem Kunststoffboden, und die Einrichtung der

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