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0708 - Zwischenspiel auf Saturn

Titel: 0708 - Zwischenspiel auf Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der sein Gegenüber den armen Roboter davonjagte.
    Endlich beschloß er, ihn doch anzusprechen, aber sein Entschluß kam um Sekunden zu spät. Über den Bordlautsprecher wurde bekanntgegeben, daß man sich einer der großen Landekuppeln nähere und die Luken in fünfzehn Minuten geöffnet würden.
    Dann kamen Informationen, die Tigertor interessierten, wenn er sie auch schon aus dem offiziellen Reiseprospekt kannte. Die Landekuppel war mit den Hotelkuppeln und Spielzentren durch Schleusengänge verbunden. Sämtliche Ausrüstungen konnten geliehen werden, und ein Versicherungsbüro bot Policen an.
    Tigentor erhob sich, ignorierte den Eingebildeten und ging zurück zur Kabine, wo die anderen beiden schon dabei waren, ihr Gepäck zu ordnen.
    Sie warteten, bis das Schiff gelandet war und die Aufforderung ertönte, es durch die bereitgestellten Aufzüge und Ausstiegluken zu verlassen. Dann erst nahmen sie ihr Handgepäck und gingen.
    Sie passierten die Kontrolle und standen endlich auf dem Rollband, das sie durch den Schleusenkorridor zur Hotelkuppel brachte. Ihre Zimmer waren ordnungsgemäß gebucht, so gab es also auch hier keine Schwierigkeiten. Sie verloren nicht viel Zeit damit, Pläne zu machen und zu überlegen, was sie als nächstes anstellen sollten, sondern begaben sich nach einer oberflächlichen Säuberung hinab in die Hotelhalle, in der die anderen Erholungssuchenden in größeren und kleineren Gruppen zusammenstanden und sich unterhielten. Meist drehten sich ihre Gespräche um die Spiele und Abenteuer, die man zu absolvieren gedachte.
    „Hier erfahren wir nichts", meinte Barratill enttäuscht.
    „Nichts, was Teke... äh, Kalteen angeht. Ich schlage vor, daß wir uns bei der Hotelleitung erkundigen, ob eine Möglichkeit besteht, die Gefangenenkuppeln zu besuchen. Eigentlich müßte das doch zu den angepriesenen Attraktionen gehören. Soweit ich informiert bin, werden sogar regelrechte Jagden auf entflohene oder auch nur verirrte Strafgefangene organisiert. Wir geben vor, an einer solchen Aktion teilnehmen zu wollen."
    Um nicht ständig zusammen gesehen zu werden und nicht so aufzufallen, trennten sie sich. Jeder ging zu einer anderen Informationsstelle oder einer anderen Agentur. Die Angebote der Manager reichten vom Besuch der Schwammfelder über einen Gleiterflug zu den märchenhaften Ammoniakmeeren bis zum tödlichen Duell in den Ringen des Saturn.
    „Besuchen Sie die Straflager der terranischen Gefangenen und die Siedlungen der Sklaven!" las Tigentor auf einem Plakat und begab sich damit auf sein Zimmer, um es in aller Ruhe studieren zu können.
    Es gab entsprechende Gesellschaftsreisen, aber wer genügend Geld besaß, konnte sich auch einen Führer mieten und das Abenteuer individuell erleben. Es ging auch ohne Führer, wenn man wollte, und die entsprechende Anmeldung bei der Verwaltung der Lager übernahm das Reisebüro.
    „Das ist genau das, was wir suchen", sagte Tigentor, als seine beiden Freunde bei ihm aufkreuzten. „Wir unternehmen eine Gruppenreise, nur wir drei - und ohne einen Führer. Ich werde noch heute buchen, morgen geht es los."
    „Und die Ausrüstung?"
    „Wird automatisch bereitgestellt - ein Gleiter mit druckfester Kabine, Raumanzüge - und Waffen."
    „Waffen?" fragte Grammlond verblüfft. „Wozu denn das?"
    „Saturn ist ein gefährlicher Planet, mein lieber Ertyn", erinnerte ihn Tigentor. „Wenigstens meinen das die Überschweren."
    Die Rotation hatte nur wenig mit den Tageszeiten zu tun, denn das Licht der Sonne spielte keine Rolle. Tag und Nacht wurden künstlich erzeugt, wenigstens in den Kuppeln. Es war zehn Stunden hell und ebenso lange dunkel.
    Den Abend verbrachten die drei Freunde in diversen Bars, wo sie Kontakt mit anderen Überschweren suchten und sich mit ihnen unterhielten. Viel kam dabei nicht heraus, und so zogen sie sich relativ früh auf ihre Zimmer zurück, um am anderen Tag ausgeruht zu sein.
     
    *
     
    Die Organisation erwies sich als vorbildlich.
    Als Tigentor nach dem Frühstück dem Hotelmanager mitteilte, daß sie einen Tagesausflug zur nächsten Gefangenenkuppel unternehmen würden, nickte dieser gleichmütig.
    „Es ist alles vorbereitet. Wann wünschen Sie zu starten?"
    „Oh - gleich, wenn es möglich ist."
    „Jederzeit, mein Herr. Sämtliche Genehmigungen wurden bereits erteilt. Ihre Zimmer werden freigehalten."
    „Danke."
    Er kehrte an den Tisch zurück.
    „Gehen wir", sagte er nur.
    Der Gleiter war nicht gerade das neueste Modell, dafür

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