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0708 - Zwischenspiel auf Saturn

Titel: 0708 - Zwischenspiel auf Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jedoch ein bewährtes. Die Kabine hätte mindestens sechs Überschweren Platz geboten. Lebensmittelvorräte für den Notfall lagen gut verpackt und versiegelt unter den Sitzbänken, Wasser war auch genügend vorhanden.
    Außerdem gab es ein Funkgerät, mit dem sich jederzeit Hilfe herbeirufen ließ, falls es einen Unfall geben sollte.
    Tigentor setzte sich hinter die Kontrollen, nachdem sie die Druckanzüge überprüft und bereitgelegt hatten. Die Luke schloß sich, und bei den Kontrollen leuchtete die Lampe für die Starterlaubnis auf.
    Vross Barratill übernahm die kleine Funkzentrale, während Ertyn Grammlond, dank Betty Toufry ein perfekter Telepath, alle einfallenden Gedankenimpulse überprüfte und sortierte.
    Tigentor startete. Er flog nicht zum ersten Mal einen Gleiter.
    Langsam schwebte er auf die weit geöffnete Luke der am Kuppelrand liegenden Luftschleuse zu und landete sanft in dieser. Die Luke schloß sich, die Luft wurde abgesaugt, und dann lag die lebensfeindliche Landschaft des Saturn unmittelbar vor ihnen.
    Sie flogen nicht sehr hoch, um von dem in größeren Höhen wütenden Sturm nicht zu weit abgetrieben zu werden. Die Orientierung war ohnehin schwierig genug, denn Tigentor hatte bewußt auf einen Gleiter mit automatischer Steuerung verzichtet.
    Die Hotelkuppel versank hinter ihnen im Schneesturm, auch die anderen Kuppeln waren bald nicht mehr zu sehen. Unter ihnen lag die unendliche weiße Fläche mit tiefen Schluchten und schroffen Gebirgen. Wie ein Riesenauge blinkte ein Ammoniaksee zu ihnen herauf, daneben stand einsam die verlassene Kuppel einer alten terranischen Beobachtungsstation.
    „Ich habe schon davon gehört", bemerkte Barratill, der das Funkgerät auf Empfang geschaltet hatte, „daß sich terranische Gefangene in solche Stationen flüchteten und dort bis zu ihrem Tod lebten. In den Lagerräumen fanden sie genügend Lebensmittel, und selbst die Energieversorgung funktionierte noch. Sie kamen von einem Gefängnis ins andere."
    „Aber sie waren frei", warf Grammlond ein. „Dort unten jedenfalls ist niemand, soweit ich das feststellen kann.
    Wenigstens denkt dort unten niemand."
    Tigentor überprüfte den Kurs und studierte die Karte.
    „In einer Stunde dürften wir das Ziel erreichen, wenn wir das Tempo nicht steigern. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Art Musterlager."
    Die phantastische Landschaft glitt langsam unter ihnen hinweg.
    Der Sturm hatte nicht nachgelassen, wenn die Sicht auch besser geworden war. Selbst die Ringe waren gut zu sehen. Sie standen ein wenig schräg und schienen dicker als sonst zu sein.
    Barratill suchte automatisch die Frequenzen ab, bis er einen Informationssender der Saturnverwaltung erwischte, der auf einer wenig benutzten Wellenlänge funkte. Er gab Wettermeldungen für die Reisenden durch, brachte Werbeslogans der Manager und pries Vergnügungsunternehmen an.
    Dann wurden wieder allgemein interessierende Nachrichten gesendet, darunter auch politische und Informationen zur Lage.
    Barratill horchte auf, als der Sprecher die Frequenz einer Station bekanntgab, die Speziell für die Urlauber und Vergnügungsreisenden eingerichtet worden war. Ein Computersystem sorgte dafür, daß jeder mit seinem eigenen Sender diese Station rufen und Meldungen verbreiten konnte.
    „Gute Idee", meinte Grammlond, nachdem Barratill umgeschaltet hatte. „So kann man sogar einzelne Spiele verfolgen, ohne sich selbst in Gefahr begeben zu müssen. Die haben wirklich an alles gedacht."
    Sie näherten sich allmählich ihrem Ziel, während sie zuhörten, wie eine Gruppe von „Jägern" ihre Spielpartner aufforderte, eine Spur zu hinterlassen, damit es endlich zu dem vereinbarten Duell komme. Nach einem Musikstück kam auch prompt eine Reaktion der „Verfolgten". Sie verhöhnten die Jäger, denen natürlich eine Anpeilung durch das Dazwischenschalten der Relaisstationen unmöglich wurde und bezichtigten sie der Unfähigkeit.
    Weiter vorn am Horizont tauchten mehrere Kuppeln auf, wieder durch Schleusen und Korridore miteinander verbunden. Ein Funkanruf Barratills hatte genaue Anweisungen zur Folge, dann landete Tigentor auf einem freien Platz vor der größten Kuppel, auf dem schon mehr als zwei Dutzend Gleiter parkten.
    „Wir dürfen nicht mit dem Gleiter hinein, das ist sicher eine allgemeine Sicherheitsvorschrift." Tigentor erhob sich schnaufend „Legen wir die Druckanzüge an."
    „Hört dieser Sturm denn niemals auf? Wir müssen ein schönes Stück marschieren, bis

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