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071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

Titel: 071 - Der Hexer mit der Schlangenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Persönlichkeit nich wirklich geteilt hatte. Nicht so wie bei einem
Schizophrenen, dessen untergeordnetes zweites Ich zeitweilig oder auf Dauer die
völlige Vorherrschaft über den Körper übernahm und das andere, eigentliche
Individuum kurz- oder längerfristig verdrängte. Sondern gleichzeitig. Einem
Teil von ihr blieb die Freiheit der eigenständigen Gedanken bewahrt, doch der
andere, der irgendwie nicht mehr zu ihr gehörte, hatte ihr die Kontrolle über
ihren Körper genommen.
    Solch ein
Symptom war ihr von ihrem Studium her völlig unbekannt.
    Clair bäumte
sich noch mal gegen den fremden Einfluß auf. Sie konzentrierte sich auf ihr
Bein, versuchte sich daran zu erinnern, wie es ist, wenn man läuft und dann
plötzlich stehen bleibt, und rief sich das Spiel der Muskeln wieder in
Erinnerung. Sie konzentrierte sich, und als sie ihr rechtes Bein plastisch vor
ihrem inneren Auge sah, gab sie den Befehl, in Bewegung zu verharren.
    Clair Bellow
stolperte. Die Koordination ihrer Nervenimpulse, die sonst den Fall aufgefangen
hätten, waren gestört. Das andere Bein knickte,
plötzlich auf sich allein gestellt, ebenfalls um.
    Die junge
Frau schlug der Länge nach hin.
    Aber schon im
nächsten Moment raffte sich ihr Körper wieder auf und setzte seinen Weg
unbeeinflußt fort. Für einen zweiten Versuch dieser Art besaß Clair keine Kraft
mehr, jedenfalls nicht im Augenblick.
    Doch der
Sturz gab ihr einen kleinen Trost. Immerhin wußte sie nun, daß es möglich war,
gegen das Fremde in ihrem Kopf anzukämpfen ...7
     
    ●
     
    Der Angriff
kam völlig überraschend.
    Gerade hatte
Larry Brent das Museum verlassen und tastete nach dem kleinen Dolch in seiner
Jackett-Tasche, als die drei Männer wie aus dem Erdboden gewachsen vor ihm
auftauchten.
    Da das Museum
an einer verkehrsreichen Straße lag, hatte Larry nicht im Traum mit einem
Überfall an dieser Stelle gerechnet. Jetzt erkannte er seinen Irrtum. Die drei
Angreifer nahmen nicht die geringste Rücksicht auf die Passanten, die sie durch
ihre Aktion gefährdeten.
    Es waren
Männer mit asiatischem Aussehen - Gehilfen der Schlangengottheit, vermutete
Larry. Obwohl sie nur klein gewachsen waren, schimmerten unter der glänzenden
Haut ihrer nackten Arme dicke Muskelstränge.
    Die Angreifer
waren bewaffnet. Zwei mit Messern, einer mit einer Pistole. Als hätten sie
diese Art Überfall monatelang geübt, umkreisten sie ihn auf der Stelle und
versuchten, einen Mann in seinen ungedeckten Rücken zu bringen.
    X-RAY-3 durchkreuzte
ihre Absicht und schob sich mit dem Rücken gegen eine Hauswand. Zwar blieben
einige Passanten in respektvoller Entfernung stehen, aber niemand griff ein.
    Das wunderte
Larry nicht. Iwan Kunaritschew hatte mal behauptet, die sicherste Art,
ungefährdet, ohne überfallen zu werden, durch New York zu gelangen, sei es,
mitten auf dem Bürgersteig zu laufen und lauthals um Hilfe zu schreien. Dann
würde sich niemand in die Nähe trauen...
    In gewisser
Hinsicht hatte Iwan recht. In London war das sicher nicht anders als in New
York.
    Die drei
Angreifer kamen näher. Einer umkrampfte sein Messer enger, machte einen
Ausfallschritt und stieß zu. Larry erkannte seine Absicht schon im Ansatz, wich
zur Seite, drehte sich blitzartig um und schlug mit der Handkante gegen das
Schultergelenk des Angreifers. Erneut wirbelte er herum und stand wieder mit
dem Rücken zur Mauer, bevor der Mann an der anderen Seite auch nur einen
Schritt tun konnte.
    Der Mann mit
dem Messer ließ den Arm sinken. Kraftlos baumelte er herab.
    Die beiden
unverletzten Chinesen erkannten nun, daß sie es mit einem ebenbürtigen Gegner
zu tun hatten, der von Karate vielleicht sogar mehr verstand als sie selbst.
Daraufhin änderten sie ihre Strategie.
    Der mit der
Pistole hob seine Waffe und richtete sie auf Larry. »Den Dolch«, sagte er mit
hoher Stimme in akzentbeladenem Englisch. »Her damit!«
    Larry zuckte
die Achseln. »Keine Ahnung, wovon du redest. Ich weiß nichts von einem Dolch«,
sagte er.
    Die beiden
noch aktionsfähigen Angreifer tauschten einen raschen Blick. »Ich habe gesehen,
wie du ihn eingesteckt hast«, sagte der mit der Pistole. »Gib ihn uns !«
    Larrys
Gedanken rasten. Gegen eine Kugel hatte er auf diese kurze Distanz nicht die
geringste Abwehrmöglichkeit. »Gut«, sagte er, »aber der Dolch ist in meiner
Innentasche .«
    »Hol’ ihn
heraus! Aber ganz langsam. Sonst werde ich nervös und kann für nichts mehr
garantieren...«
    In
Zeitlupentempo griff Larry in sein

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