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071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

Titel: 071 - Der Hexer mit der Schlangenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Larry höflich, »aber ich bin kein Museumsbesucher, der auf den
Gesamteindruck der Ausstellung Wert legt. Ich möchte die einzelnen Artefakte
untersuchen. Können Sie die geheimnisvolle Beleuchtung aus- und das Licht
einschalten ?«
    »Aber
natürlich«, gab William Henderson zurück. Er rief einem Uniformierten etwas zu.
Kurz darauf flammte grelles Licht auf, das scharf akzentuierte Konturen warf.
    Die Worte von
X-RAY-1 waren Larry noch deutlich in Erinnerung. Ein Dolch, so hieß es in den
alten chinesischen Aufzeichnungen, geschmiedet aus dem Feuer des Lichts - was
immer das zu bedeuten hatte - war einzig und allein imstande, den Körper des
ansonsten unverletzlichen Schlangengottes zu töten. Und dies ebenfalls, nachdem
der Schlangengott eine Symbiose mit einem Menschen eingegangen war. Noch nicht
mal die Smith & Wesson Laser hatte ihm etwas anhaben können... Doch der
Dolch stand schließlich in einer besonderen Beziehung zu dem Götzen. Wie
Weihwasser gegen den Teufel wirkte... oder der geheimnisvolle Runenstab, der
als das »Zehrende Feuer« bezeichnet wurde und einzig und allein gegen die
Crowdens einsetzbar war. Die Angehörigen der Familie mit den Mordaugen lebten
überall in der Welt verstreut.
    Er fand das
Messer in der vierten Vitrine. Es entsprach genau der Beschreibung, die die
alten Legenden von dem sagenhaften Feuerdolch gaben, sogar die Schriftzeichen
am Griff stimmten damit überein.
    Larry deutete
auf den Dolch. »Würden Sie mir die Waffe bitte übergeben, Sir ?« sagte er. »Selbstverständlich erhalten Sie von mir eine Empfangsbestätigung.
Ich will hoffen, daß ich Ihnen Ihren Ausstellungsgegenstand unbeschadet wieder
zurückbringen kann, aber wenn nicht...« Er zuckte die Achseln. »Ich kann Ihnen
keine Garantie geben. Unsere dringlichste Aufgabe muß es sein, noch mehr
Blutvergießen zu vermeiden .«
    Henderson
schüttelte zögernd den Kopf. »Ich bedaure, Sir«, entgegnete er, »aber meine
Richtlinien machen es mir unmöglich, diesen Dolch aus der Obhut des Museums zu
geben. Die Verträge des chinesisch-britischen Kulturabkommens sind sehr streng.
Das Museum haftet persönlich für die uns leihweise zur Verfügung gestellten
Objekte .«
    Larry Brent
nickte bedächtig. So etwas hatte er befürchtet.
    »Wo kann ich
mir die Hände waschen ?« fragte r.
    Der
Musesumsdirektor blickte ihn befremdet an und erklärte ihm dann den Weg zur
nächsten Toilette. Dort ließ Larry das Wasser laufen, aber nicht, um sich
wirklich die Hände zu waschen, sondern eventuellen Lauschern das Leben so
schwer wie möglich zu machen.
    Er aktivierte
die Funkanlage in seinem PSA-Ring. Über den PSA-eigenen Satelliten war zu jeder
Zeit ein direktes Gespräch mit X-RAY-1 möglich.
    »Ja, X-RAY-3 ?« erklang im nächsten Moment die vertraute Stimme. »Ich
höre .«
    »Es gibt
Probleme, Sir«, erklärte Larry. »Mister Henderson, der Museumsdirektor, weigert
sich, mir den Dolch zu übergeben .«
    »Damit war zu
rechnen«, antwortete X-RAY-1. Seine Stimme klang leicht amüsiert. »Kehren Sie
zu Mister Henderson zurück. Ich bin sicher, daß es nur zu einer kleinen
Verzögerung gekommen ist. Ich habe alles in die Wege geleitet und die Übergabe
mit den chinesischen und britischen Kulturbehörden besprochen. Das Londoner
Innenministerium ist informiert. Von dort wird in einigen Minuten im Museum
angerufen, wenn das nicht bereits geschehen ist, während wir uns unterhalten
haben .«
    »Danke, Sir«,
sagte Larry und schaltete ab.
    Nach einigen
Minuten kehrte er in den Ausstellungssaal zurück.
    »Nun, Sir«, fragte
X-RAY-3 William Henderson, »hat der Innenminister bereits mit Ihnen gesprochen ?«
    Verwirrt
musterte der Museumsdirektor ihn.
    »Also nicht«,
stellte Larry lapidar fest und grinste breit. »Aber es kann nicht mehr lange
dauern .«
    »Mister
Brent, ich habe auch noch etwas anderes zu tun, als mich mit...« Er verstummte,
als ein uniformierter Beamter in den Raum gelaufen kam. »Sir«, keuchte der Mann
schwer, »Telefon für Sie! Der Innenminister ist am Apparat; es sei äußerst
dringend ...«
    Hendersons
Blick drückte noch mehr Verwirrung aus. Kopfschüttelnd folgte er dem Beamten.
»Das muß ein Irrtum sein«, murmelte er. Ab es war keiner...
    Als der
Museumsdirektor zurückkehrte, blickte er Larry mit neuem Respekt an.
    »Ich glaube,
ich habe mich in Ihnen geirrt, Sir«, sagte er aufrichtig, aber nicht
unfreundlich. »Bitte entschuldigen Sie. Die Angelegenheit scheint wohl doch von
größerer Bedeutung zu

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