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071 - Die weisse Wölfin

071 - Die weisse Wölfin

Titel: 071 - Die weisse Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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überlegte kurz, dann nickte er und wollte die Pistole fallen lassen.
    „Halt!“ rief ich. „Zuerst sichern Sie die Waffe!“
    Cohen verzerrte wütend das Gesicht. Er sicherte die Waffe und ließ sie dann zu Boden gleiten. „Gehen Sie drei Schritte nach rechts!“ befahl ich.
    Er folgte meinem Befehl. Seine Augen funkelten böse.
    „Sie haben keine Chance, Hunter“, sagte er.
    „Das werden wir sehen“, meinte ich.
    Cohen trat zur Seite, und ich richtete mich auf, die winzige Pistole auf ihn gerichtet. Der O.I. kullerte über den Boden und blieb reglos liegen. Ich sprang hoch, packte Cohens Pistole und entsicherte sie.
    „Drehen Sie sich um, Cohen!“
    Er folgte unwillig. Kaum zeigte er mir den Rücken, als ich auch schon los sprang. Er hatte mit meinem Angriff gerechnet, doch er reagierte einen Augenblick zu spät. Meine Faust traf ihn, und er sackte bewußtlos zusammen.
    Schwer atmend blieb ich stehen.
    „Danke, Don“, sagte ich.
    „Was nun, Dorian?“ fragte Chapman.
    „Ich brauche Geld“, sagte ich. „Sie haben mir meine Brieftasche abgenommen.“
    Ich bückte mich, wälzte Cohen auf den Rücken, riß seine Brieftasche heraus und steckte sie ein. Dann beugte ich mich über den O.I. und nahm auch seine Brieftasche an mich.
    „Ich versuche jetzt zu fliehen“, sagte ich. „Dich nehme ich als Geisel mit.“
    Chapman nickte.
    Ich hob ihn hoch und rannte zur Tür. Sie ließ sich leicht öffnen. Ich trat in den Garten hinaus. In der Ferne hörte ich Stimmen.
    Es kam auf jede Sekunde an, denn es konnte nicht lange dauern, bis meine Flucht entdeckt wurde. Vielleicht wußten sie es schon.
     

     
    Ich rannte quer durch den Garten. Chapman hatte ich auf dem linken Arm, die Rechte umklammerte Cohens Pistole. Doch niemand verfolgte mich.
    Es war nun völlig dunkel, aber der Mond stand hoch am Himmel. Am Zaun blieb ich keuchend stehen und drehte mich um. Noch war alles ruhig.
    Ich setzte Chapman ab, der leicht zwischen den Gitterstäben hindurch kriechen konnte. Dann schwang ich mich hoch und ließ mich auf der anderen Seite runterfallen.
    Ich war auf einem schmalen Weg gelandet, der zwischen Gärten zum Golfplatz hinführte. Geduckt rannte ich weiter. Chapman hatte ich wieder auf den Arm genommen.
    Fieberhaft überlegte ich mir, wohin ich flüchten sollte. Das beste war wohl, wenn ich mich in einem kleinen Hotel versteckte.
    Ich erreichte den Golfplatz und blieb wieder stehen. Rechts lag die Church Road. Es hatte keinen Sinn, mich auf dem Golfplatz zu verstecken. Es war sicher, daß die Polizei Suchhunde einsetzen würde. Chapman war an sich ein Hindernis für mich, aber ich mußte ihn mitnehmen.
    Ich drückte mich an einen Baum, als ein Auto mit abgeblendeten Scheinwerfern auf mich zukam. „Kennst du dich in dieser Gegend aus, Don?“ fragte ich.
    „Ja, ein wenig“, sagte der Zwerg. „Ich spielte öfters auf dem Golfplatz. Der River Brent durchzieht ihn. Wenn du nach links gehst und den Fluß überquerst, kommst du zu einer Hauptstraße, der Greenford Road.“
    Ich wandte mich nach links. Nach vielleicht zweihundert Schritten erblickte ich den Fluß. Eine schmale Brücke führte hinüber. Wieder kam uns ein Auto entgegen, und ich versteckte mich hinter einem Haselnußstrauch. Als das Auto vorbeigefahren war, sprang ich auf und rannte über die Brücke.
    Der River Brent war ein kümmerliches Bächlein, das träge gurgelnd dahinfloß.
    „Hast du eine Ahnung, ob es da irgendwo Boote gibt?“ fragte ich Don.
    „Ja“, sagte Don. „Vor dem Klubhaus liegen einige.“
    „Und wo ist das Klubhaus?“
    „Du mußt geradeaus gehen“, sagte Don.
    Ich folgte seinen Direktiven und lief den schmalen Weg entlang. Das hell erleuchtete Klubhaus tauchte auf. Es war ein bungalowähnlicher, langgestreckter Bau, vor dem einige Autos parkten.
    Ich schlich vorsichtig näher heran. Eben stiegen einige Leute in einen Wagen. Ich hörte Gelächter, dann das Zuschlagen der Wagentüren. Ein Jaguar fuhr an, und Scheinwerfer flammten auf.
    Mit einem Sprung suchte ich hinter einem Baum Deckung.
    „Wo sind die Boote?“ fragte ich.
    „Unterhalb des Klubhauses.“
    Ich überquerte den Parkplatz, erreichte den Fluß und ging den schmalen Weg entlang, der parallel zum Fluß verlief. Kein Mensch war zu sehen.
    Nach fünfzig Schritten erblickte ich die Boote. Ein einfacher Holzsteg führte einige Meter in den Fluß hinein. Das Bootshaus war klein und dunkel.
    Ich blieb stehen und lauschte. Zögernd ging ich weiter. Die Bretter

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