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071 - Die weisse Wölfin

071 - Die weisse Wölfin

Titel: 071 - Die weisse Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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besser?“
    „Ja“, sagte der Zwerg.
    Ich erreichte die Straße und blieb stehen. Weit und breit war kein Polizeiauto zu sehen. Ich wandte mich nach Süden und ging langsam die Straße entlang. Wie üblich, wenn man ein Taxi dringend benötigte, kam keines vorbei. Die ersten Häuser tauchten auf. Alte, schäbige Mietskasernen. Einige einfach gekleidete Männer kamen mir entgegen.
    Kurz bevor ich die Great West Road erreichte, sah ich einen Bobby stehen, der mir den Rücken zukehrte. Unwillkürlich verlangsamte ich meine Schritte und trat rasch in einen Pub. Stickige Luft schlug mir entgegen, und es roch nach saurem Bier. Das Publikum setzte sich hauptsächlich aus einfachen Arbeitern zusammen.
    Ich drängte mich zur Bar vor und bestellte eine Flasche Bier. Der Barkeeper, ein unglaublich dünner Kerl mit einem häßlichen quadratischen Schädel, knallte die Flasche vor mich hin und stellte ein wenig sauberes Glas daneben.
    Kein Mensch zollte mir Beachtung.
    Ich schenkte das Glas voll und trank es auf einen Zug leer. Hunger hatte ich auch, aber die Sandwichs sahen so wenig einladend aus, daß ich darauf verzichtete, eines zu bestellen.
    „Noch ein Bier!“
    Ich trank das zweite Bier rasch aus und zahlte. Die Gespräche der Männer, die um mich herum standen, drehten sich hauptsächlich um Fußball, Pferderennen und Politik. Ich blieb etwas über zehn Minuten in dem Pub, dann ging ich.
    Der Bobby war verschwunden. Ich wartete etwa fünf Minuten, bis ich endlich ein leeres Taxi sah.
    Es blieb auf mein Winken hin stehen. Ich stieg ein und lehnte mich bequem zurück.
    „Wohin, Sir?“ fragte der Fahrer.
    Meine Wohnung konnte ich nicht gut angeben und die Jugendstilvilla in der Baring Road auch nicht. Ich konnte mich nur in einem Hotel einquartieren oder in einer Pension.
    „Fahren Sie mich nach Highgate!“ sagte ich. „Ecke East Finchley Road und Fortis Green Road.“
    Der Fahrer nickte und fuhr los.
    Ich steckte mir eine Zigarette an, legte die Jacke neben mich auf den Sitz und setzte mich so, daß mich der Fahrer nicht im Rückspiegel sehen konnte.
    In der Park Hall Road kannte ich eine verschwiegene Pension. Die Besitzerin war eine alte Frau, die nicht viele Fragen stellte. Außerdem war sie stark kurzsichtig und trug nie eine Brille. Dort würde ich Unterschlupf finden.
    Das Taxi quälte sich durch den starken Abendverkehr, und ich hing meinen trüben Gedanken nach. Ich mußte untertauchen, aber allein hatte ich nicht viel Chancen. Deshalb mußte ich mich mit Coco in Verbindung setzen. Sicherlich hatte der O.I. bereits angeordnet, daß das Telefon überwacht wurde, aber ich hatte vor langer Zeit mit Coco alle möglichen Pannen durchgesprochen und ihr einige Kennwörter gesagt, die für einen Außenstehenden bedeutungslos waren, Coco aber sehr viel sagten. Nach zwanzig Minuten blieb der Fahrer stehen. Ich zahlte und stieg aus. Fünf Minuten später stand ich vor der einfachen Pension in der Park Hall Road. Es war ein schmales dreistöckiges altes Haus und wirkte so ungepflegt wie die Besitzerin.
    Ich öffnete die Tür und trat ein. Hinter einem Empfangspult saß Mrs. Mildred Hird, die Besitzerin der Pension. Sie war eine kleine Frau, deren Haar orangefarben gefärbt und zu kleinen Zöpfchen geflochten war. Ihr Gesicht war weiß. Es mußte sich mindestens eine ein Zentimeter dicke Make-up-Schicht auf der faltigen Haut befinden.
    „Abend“, sagte ich und verstellte meine Stimme. „Haben Sie ein Zimmer frei?“
    Sie kniff die Augen zusammen.
    „Ja“, sagte sie gedehnt.
    Ich legte eine Pfundnote auf den Tisch, und sie hob den Schein hoch, griff nach hinten und reichte mir einen Schlüssel.
    „Zimmer sieben“, sagte sie. „Das ist im ersten Stock, den Gang nach rechts.“
    Ich nickte ihr zu. Eine Wendeltreppe, die mit einem zerfledderten Kokosläufer bedeckt war, führte in den ersten Stock hinauf. Ich sperrte die Tür auf und trat ins Zimmer.
    Die Einrichtung war mindestens dreißig Jahre alt: ein einfacher Kasten, zwei wackelige Stühle, ein winziger Tisch, ein Nachtkästchen und ein einfaches Stahlrohrbett.
    Ich legte meine Jacke aufs Bett. „Du kannst herauskommen, Don“, sagte ich.
    Die Vorhänge waren zugezogen. Ich setzte mich auf einen Stuhl und sah zu, wie Chapman aus der Jacke kroch. „Na endlich!“ sagte er. „Lange hätte ich es nicht mehr da ausgehalten.“
    Ich nickte und stierte auf den Fußboden.
    „Was nun?“ fragte Don.
    „Ich werde mich mit Coco in Verbindung setzen“, sagte

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