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0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Und was geschieht jetzt, Kishin?" Kishin Mandruga hob unschlüssig die Schultern und überlegte. Er versuchte, die nächsten Schritte Rhodans und der anderen Verantwortlichen nachzuvollziehen. Dann antwortete er zögernd: „Wir werden warten. Vermutlich lange warten. Die Untersuchungen der Rohstoffe werden lange dauern, denn niemand weiß, wonach gesucht werden muß. Nicht einmal SENECA, der über alle Informationen verfügt und in der Lage ist, alle nur denkbaren Schlüsse zu ziehen. Schlüsse und Berechnungen, auf die keiner von uns kommt."
    Die Untersuchungen würden einige hundert Wissenschaftler und Tausende von speziellen Geräten beanspruchen. Es würde in Schichten gearbeitet werden, denn mindestens elf Dutzend verschiedener Materialien waren in das Schiff gebracht worden.
    Die Unsicherheit wuchs von Sekunde zu Sekunde. Kishin fühlte sich ganz krank davon und fragte sich, wie es den Männern um Rhodan gehen würde.
    Und wie Perry mit dieser neuen Enttäuschung fertig werden würde.
    Aber dann dachte er daran, daß ein Zellaktivator-Träger mehr erfahren hatte als ein Dutzend anderer Menschen. Aber auch er konnte das Problem nicht lösen.
    „Wir warten!" murmelte Kishin.
    Nichts anderes konnten sie tun. Sie waren gefangen auf Last Stop, und die donnernde Explosion, von SENECA vorausgesagt, hatte sie zu Gefangenen gemacht.
     
    *
     
    Fünf Stunden lang wanderte Rhodan durch die verschiedenen Abteilungen, in denen mit Präzisionsinstrumenten die einzelnen Materialien untersucht wurden. Es stank und brodelte, Frauen und Männer blickten von Objektiven hoch und zuckten die Schultern. Auf den Schirmen von Rechenanlagen - alles Teile von SENECA - erschienen Zahlenreihen.
    „Keine Ergebnisse?" fragte er, obwohl er die Antwort instinktiv wußte.
    „Nein. Das Blei, das ich hier untersuche, ist nichts anderes als normales, gewöhnliches Blei. Ich kann nicht einmal etwas in den Verunreinigungen entdecken, was der Grund sein kann."
    „Danke. Bitte, machen Sie weiter."
    „Selbstverständlich, Sir."
    Er ging von einem Arbeitstisch zum anderen, von einem Raum in den anderen, von einem Deck ins andere. Überall wurden mit höchster Akribie die Untersuchungen vorgenommen. Man kam auf die abwegigsten Ideen, stellte die kühnsten Hypothesen auf - nichts davon war richtig.
    Während Rhodan den Arbeitenden Mut zusprach und sich selbst damit tröstete, daß jedes Rätsel irgendwann zu lösen war, bereitete man den zweiten Versuch vor. Gelang er, konnte zumindest einiges der SOL definitiv gerettet werden. Als nach fünf Stunden Perry wieder in die Zentrale zurückkehrte, sah er zuerst den Haluter, der auf einen Bildschirm deutete.
    „Alles ist bereit. Sollen wir anfangen?"
    Rhodan warf einen langen, gequälten Blick auf den Schirm.
    Dort war im Licht von zahlreichen Tiefstrahlern ein ramponiertes Zwölf-Mann-Rettungsboot zu sehen, das die SOL während der letzten Jahre nicht verlassen hatte. Der Teil des Hangars war auch nicht geöffnet worden, und man hatte in dieses Boot nachweislich keinerlei neue Materialien eingelagert. Sogar die Wasserkanister waren noch mit dem „alten" Wasser gefüllt.
    „Wenn dieses Boot die SZ Zwei erreicht, ohne zu detonieren, dann haben wir den Gegenbeweis!" sagte einer der Männer in der Zentrale.
    „Ja! Diesen. Verlust können wir auch noch verschmerzen!"
    Wieder senkte sich eine gespannte Ruhe über den Raum, die an den Nerven der Menschen zerrte. Binnen einer einzigen Stunde hatte sich die aufgeregte Fröhlichkeit von Tausenden Menschen in halbe Depression verwandelt. Es war gespenstisch, diese Stille, hin und wieder durchbrochen von zaghaften Versuchen, die Stimmung zu heben.
    „Ob wieder der Donner SENECAS zu hören sein wird? Ob das Boot auch detoniert?"
    Natürlich hatte niemand den Donner gehört, denn die Detonation war im luftleeren Raum erfolgt. Aber das Schlagwort war schnell entstanden und wurde sofort benutzt. So wie „Balayndagar" oder „Last Stop".
    Start!"
    Wieder wurde die kleine Maschine ferngesteuert. Die Hangarschleuse schob sich auf. Das Beiboot - von dem man mit Recht sagen konnte, daß es mit dem Material des verfluchten Planeten nicht in Berührung gekommen war - hob sich und schwebte aus dem Oberteil des Kugelschiffes. Wieder entfernte es sich langsam von der SOL und ging dann in einen viel langsameren Steigflug über.
    Die Sekunden tickten.
    Kilometer um Kilometer stieg die Maschine hoch, durchbrach eine Wolkenschicht und kletterte weiter. Scheinbar

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