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0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unaufhaltsam.
    Einige Menschen erwarteten beim Erreichen der Marke eine gleißende Explosion, die anderen rechneten fest damit, daß das Boot das andere Schiff erreichen würde. Und schon knackten die Funkgeräte und Senco Ahrat meldete sich.
    „Wir haben das Boot in unseren Geräten. Nach unseren Messungen ist die Korvette in einer Höhe von zweiunddreißigtausend Metern detoniert."
    „Welche Entfernung haben wir jetzt?" fragte Rhodan scharf und löste seine Augen nicht vom Bildschirm.
    „Neunundzwanzigtausend..."
    Bisher war nichts geschehen. Gebannt verfolgten Tausende den zweiten Flug. Das Rettungsboot durchstieß die Marke, flog weiter, immer weiter... und nichts passierte. Dreiunddreißig... fünfunddreißig. „vierzig Kilometer.
    Dann fünfzig.
    Einige Minuten später sagte Ahrat mit allen Zeichen der Verwunderung: „Wir haben soeben die Fernsteuerung übernommen. Wir werden das Boot ans Schiff heranmanövrieren und nach einer möglichst langen Wartezeit einschleusen."
    „Ist gut, Senco!" bestätigte Deighton, der neben Rhodan aufgetaucht war und völlig ratlos den Kopf schüttelte. „Mit bekannten und bewährten Methoden ist dem SENECA-Donner nicht beizukommen."
    „Das war der Beweis, daß der Rechner doch nicht falsch ausgesagt oder gefolgert hat!" murmelte Rhodan. Auch er war ratlos.
    Sie wußten jetzt, daß es kein Effekt des Starts von Last Stop war, sondern tatsächlich mit dem Material zusammenhing. Mit allen Mineralien und Erzen, oder nur mit einem davon.
    „Sie werden mich lynchen!" sagte er leise.
    „Warum?" erkundigte sich Deighton.
    Rhodans Gesicht drückte aus, was er dachte. Er empfand die Enttäuschung der Besatzung schon jetzt deutlich.
    „Weil ich einen Befehl geben muß, der uns alle schmerzt."
    Deighton hob die Brauen.
    „Ausladen? Alles wieder ausladen?" fragte er fast flüsternd.
    Dann begriff er alles.
    „Richtig. Alles ausladen, was wir von Last Stop übernommen haben."
    Deighton meinte in unheilvoller Ruhe: „Selbst wenn wir das Fleisch und sämtliche Metalle und Mineralien aus dem Schiff kippen, bleiben zwei Probleme. Die Luft und das Wasser. Diese beiden Dinge sind integriert. Du wirst es nicht schaffen, das Wasser, das wir getankt haben, bis auf den letzten Liter aus dem Schiff zu bringen. Und sollen wir den Weiterflug ohne Wasserreserven unternehmen?"
    „Fragen wir SENECA!" entgegnete Rhodan nur.
    „Das wäre mein Vorschlag gewesen."
    „Gut. Gehen wir in die Programmierzentrale", schloß Rhodan und verließ den Raum. Er fühlte, wie er langsam die Selbstbeherrschung zu verlieren begann. Er war hilflos diesem Abenteuer ausgeliefert. Er konnte sich nicht wehren und nicht reagieren; in seiner Vorstellung und in der Praxis, in all den langen Jahren, hatte ihn jedesmal ein solcher Zustand bis an den Rand seiner Beherrschung getrieben. Er kämpfte gegen einen unsichtbaren und unerklärlichen Feind.
    Als sie vor dem Hauptpult standen, drehte ein junger Mann mit samtbrauner Haut und lockigen, fast blauschwarzem Haar seinen Sessel herum und erkannte die beiden Männer.
    „Entschuldigung", sagte er und stand auf. „Sie wollen mit SENECA korrespondieren!"
    Rhodan machte eine beschwichtigende Geste und sagte halblaut: „Bleiben Sie sitzen, Hellmut. Stellen Sie eine Frage für uns durch. Sie sind mit SENECA vertrauter als wir."
    Rhodan war dabei gewesen, wie man Joscan, Hellmuts Vater ein Raumfahrerbegräbnis gegeben hatte. Seine Mutter lebte noch. Er war einer der Menschen, die kurz nach dem Start des Schiffes geboren worden waren. Er war nicht auf die Welt gekommen, sondern in die stählerne Hohlwelt hineingeboren worden.
    „Eine Frage?"
    Hellmut wirkte, als habe er eine nur mühsam unterdrückte Angst vor allen Menschen. Im Augenblick sah es aus, als wolle er weggehen und sich wieder zu Romeo und Julia flüchten oder an seinen Stammplatz in einem der Studiersäle.
    „Ja. Fragen Sie SENECA, ob es möglich ist, das Schiff nach Ausladen sämtlicher neuer Vorräte zu starten. Gehen Sie besonders auf das Problem von Luft und Wasser ein. Die Auskunft soll auf sämtliche eingeschalteten Interkomschirme geschrieben werden."
    Hellmut warf Rhodan einen verwirrten Blick aus seinen großen Augen zu, dann zog er das Mikrophon zu sich heran und begann, die Frage so exakt zu formulieren, wie ein Programmierer es vermochte. Geduldig und schweigend warteten Perry und Galbraith.
    Dann schrieb SENECA summend auf den großen Bildschirm: „es ist sinnlos, die mühsam an bord geschleppten

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