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0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dem Material des Schiffes eine integrierte, unlösbare Verbindung eingegangen waren. Niemand mißtraute dieser Antwort, weil niemand SENECA mißtraute. Ein solcher Rechenroboter konnte nicht betrügen. Er war nur in der Lage, die Wahrheit zu sagen. In diesem Fall die böse Wahrheit.
    „Sonden klar?"
    „Ebenfalls. Sämtliche Tests positiv."
    Galbraith Deighton vertrat jetzt Rhodan, der sich zurückgezogen hatte. Nach dem letzten Funkspruch des davonrasenden Schiffsteils hatte sich der Besatzung eine verzweifelte Stimmung bemächtigt. Hoffnungslosigkeit breitete sich aus. Selbst Frauen und Männer, die sich vor keinem Abenteuer fürchteten und einen mehr als nur gut ausgeprägten Sinn für innere Disziplin besaßen, waren niedergeschlagen und sannen nach einem Ausweg.
    „Sollen wir Rhodan verständigen, Sir?"
    Deighton schüttelte den Kopf. Auch er war am tiefsten Punkt seiner Verzweiflung angekommen. Selbst der geringste Hinweis auf einen Gegner oder ein Problem hätte genügt, ihn und viele Hunderte anderer Männer zum Handeln oder zum Kampf zu bewegen - aber hier gab es gar nichts.
    „Nein. Er hat seine Ruhe verdient. Allerdings bezweifle ich, daß er schlafen kann. Starten Sie die Korvette. Verdammt teurer Schrott!"
    „Sicher."
    Zu neunundneunzig Prozent war die Handvoll Männer hier in der abgedunkelten Zentrale davon überzeugt, daß dieser Versuch sinnlos und überflüssig war. Aber ein Prozent war Hoffnung. Sei es, daß sie aus den Spektren der Detonation herauslesen konnten, was das Schiff zerstörte, oder sei es, daß die Eigenart des Stoffes sich während des Wartens verflüchtigt hatte - ein Prozent Hoffnung blieb.
    „Achtung! Start!"
    Sämtliche Vorgänge waren programmiert worden und erfolgten ferngesteuert. Kein Mensch war in der Nähe der Korvette, als ihre Antigravprojektoren sich wie von Geisterhand einschalteten, das Schiff aus den magnetischen Verankerungen lösten und nach vorn schweben ließen.
    Langsam drehten sich die Linsen und Antennen. Im Brennpunkt aller Suchsysteme stand die Korvette, die seitwärts vom Schiff wegglitt, schneller wurde und in einer vorprogrammierten Kurve den Kurs änderte und in eine nahezu senkrechte Bahn glitt wie die anderen Boote, mit denen man die Lage getestet hatte.
    „Alle Systeme in Ordnung!" murmelte jemand.
    SENECA leitete das Unternehmen. Er steuerte ebenso die Suchantennen aus, wie er sämtliche Schaltungen durchführte, die in Steuerimpulse für die Korvette umgesetzt wurden.
    Ein neues Signal...
    Ein Schwarm von Beobachtungsgeräten startete von verschiedenen Stellen des Kugelkörpers aus und folgte der Korvette im entsprechenden Abstand. Die Geschwindigkeit nahm zu, ebenso die Flughöhe.
    Einige Minuten vergingen.
    Nur die Bilder auf den Schirmen änderten sich. Die Beobachter saßen vor den Pulten und sahen zu. Sie waren ohne Illusionen.
    Auch als die als kritisch betrachtete Distanz erreicht wurde und die Datenströme der nachfliegenden Sonden reichlicher einströmten, war keinerlei Spannung zu erkennen.
    „Ihr werdet es sehen. Nichts passiert. Nur die Korvette löst sich..."
    Der Ortungsspezialist beendete seinen Satz nicht. In der Höhe von einunddreißigtausend Metern war die Korvette detoniert.
    Flackerndes, grelles Licht überschüttete die Gesichter der Beobachter und blendete sie. Die Zentrale war taghell erleuchtet.
    „Es war zu erwarten!" murmelte Deighton. „Auch die Daten der Sonden werden keine neuen Einsichten vermitteln. Nicht für uns und auch nicht für den Rechenrobot des Schiffes."
    SENECA, der einen gewaltigen Strom von Daten empfing, verarbeitete sie mit gewohnter Geschwindigkeit. Die Maschine kannte das Problem. Die knappgefaßten Antworten, die kurze Zeit auf den Bildschirmen zu lesen waren, bestätigten die skeptische Meinung aller Fachleute.
    Es gab keine Erklärung.
    Nicht einmal eine Hypothese, an die man sich klammern konnte. Deighton rechnete fest damit, daß als nächste Plage eine Welle von Selbstmordversuchen durch das Schiff gehen würde.
    Zu diesem Zeitpunkt machten sich bereits die ersten Teams bereit, ihre Untersuchungen außerhalb des Schiffes durchzuführen.
     
    *
     
    Durch die dünne Wand des Plastikbechers verbrannte sich Kishin Mandruga fast die Finger an dem kochendheißen Kaffee.
    Er nickte Parsena dankend zu und warf einen Blick auf die Uhr.
    „Danke. Ich hoffe, es war der letzte Versuch. Jedesmal denke ich, eine Nova entdeckt zu haben."
    Ihr Gleiter stand Wieder neben dem kleinen Iglu auf der

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