0713 - Das Monster Suko?
los. Er wollte sein Gesicht schützen, aber die Finger waren zu schnell.
Sie stießen zu, die zweite Hexe war auch da, und dann packten sie Suko, rissen ihn hoch und schleuderten ihn gemeinsam so wuchtig auf das Bett, daß er sich mehrere Male überrollte und beinahe bis zum anderen Ende rutschte.
Dort wurde er bereits erwartet.
Zwei Hexen hatten blitzschnell die Distanz überwunden und standen vor ihm.
»Jetzt haben wir dich, Kleiner!«
Sie schlugen zu.
Und Suko hatte nicht die Spur einer Chance. Nicht als Kind, nicht als fast Wehrloser.
Das letzte, was er hörte, bevor ihn die Bewußtlosigkeit überkam, war das Klingeln des Telefons.
Aber dieses Gerät schien in einer anderen, sehr fernen Welt zu stehen und hatte zu ihm keine Beziehung mehr…
***
Der Hausmeister, der den Nachtdienst übernommen hatte, schreckte hoch und bekam große Augen, als er die beiden Frauen sah, die die Halle betraten.
Er war ein wenig eingenickt, hatte die Schritte gehört und rieb seine Augen.
Eine ältere und eine jüngere Frau hatten die Halle betreten. Beide gehörten zusammen, beide machten einen sicheren, gleichzeitig auch einen gehetzten Eindruck, und beide waren dem Mann nicht unbekannt. Zwar wohnten sie nicht hier im Haus, aber sie hatten des öfteren schon einen bestimmten Mieter besucht.
Auch wenn sich der Mann über diese ungewöhnliche nächtliche Zeit wunderte, blieb er freundlich, stand auf, zog seine Hose hoch und verließ die Kabine.
Er trat ihnen entgegen.
Sarah Goldwyn und Jane Collins blieben stehen. Jane wollte die Fragen stellen, aber Sarah war schneller. »Hören Sie, junger Mann«, sagte sie, »bei Ihnen wohnt ein Inspektor namens Suko.«
»Ja.«
»Schön. Haben Sie den Mann heute schon gesehen?«
»Sorry, aber ich habe meinen Dienst erst heute Abend begonnen und bin deshalb überfragt.«
»Sind Sie bestimmt nicht. Wir wollen von Ihnen wissen, ob Sie Inspektor Suko während ihrer Dienstzeit gesehen haben?«
»Nein.«
»Da sind Sie sicher?«
»Ja, er hat das Haus auf diesem Wege nicht verlassen. Vielleicht ist er in die Tiefgarage gefahren und von dort verschwunden, das kann natürlich sein, aber…«
»Wird sie überwacht?« fragte Jane.
»Ähm… wir sind dabei, verstehen Sie? Es dauert noch etwas, bis der Videorecorder installiert ist.«
»Schlechter Service«, brummelte Sarah.
»Ich kann daran nichts ändern.«
»Sie meine ich auch nicht. Gut, wir werden hochfahren und nachschauen.«
»Kann ich Ihnen sonst noch behilflich sein?«
»Nein, danke, wir kennen uns aus.«
»Ja, sicher.« Er hob die Schultern und zog sich wieder in seine Loge zurück.
Beide Frauen gingen auf den Lift zu. Ihre Gesichter waren sehr ernst, die Lippen bildeten Striche, ihre Augen blickten hart und mißtrauisch. Beide spürten den Druck in den Mägen, aber keine sprach mit der anderen darüber. Sie wollten sich nicht gegenseitig hochschaukeln. Nur die Ruhe konnte es bringen.
Der Lift schoß sie hoch.
»Was machen wir, wenn Suko nicht da ist?« fragte Jane.
Sarah hob die Schultern. Sie war ebenso ratlos wie die jüngere Frau.
Dann waren sie da.
Eine altbekannte Strecke lag vor ihnen. Der Flur wirkte im Schein der Notbeleuchtung wie ein dämmriger, unheimlicher Tunnel. Zu beiden Seiten unterbrachen die Türen der Wohnungen die Monotonie. Kein Laut war zu hören, auch Jane und Sarah bemühten sich, so leise wie möglich zu gehen. Sie wollten niemand stören oder aufwecken.
Weit hatten sie nicht zu laufen. Sie passierten die Wohnungstür des Geisterjägers John Sinclair und blieben neben der nächsten stehen.
Hier wohnte Suko.
Sarah hatte bereits den Finger nach der Klingel ausgestreckt, als Jane Collins sie festhielt. Dabei deutete sie nach unten und wies auf das Türschloß.
»Verdammt!« sagte die Horror-Oma nur.
Jane enthielt sich eines Kommentars. Sie ahnte Schlimmes, denn das Schloß war nicht auf eine normale Art und Weise geöffnet worden, auch nicht durch einen Dietrich, es war regelrecht herausgebrannt worden.
Durch Feuer oder einen Schneidbrenner möglicherweise.
Sie schauten auf das Schloß, dann blickten sie sich an. Jane drückte Lady Sarah zurück. Sie brauchte Platz, um ihre kleine Pistole ziehen zu können.
Mit dem Fuß stieß sie die Tür nach innen.
Sehr langsam schwang sie auf, und beide schauten in den kleinen Flur, der leer war.
Jane Collins betrat die Wohnung, Sarah blieb zurück. Es dauerte nicht lange, als die Detektivin sie hereinrief. Sie hatte im Wohnraum das Licht
Weitere Kostenlose Bücher