0713 - Das Monster Suko?
schaute mal hin, zog den Kopf zurück, damit sich sein Auge ausruhen konnte, aber fremde Personen oder feindliche entdeckte er nicht.
Wenn sie sich noch in der Nähe befanden, dann hatten sie Deckung gesucht, was ja sehr einfach war, denn tote Winkel existierten im Flur genug.
Suko verließ den Hocker, zog ihn wieder zurück und schaute überlegend auf den innen steckenden Schlüssel.
Was sollte er tun?
Ihn herumdrehen, die Tür öffnen, einfach in das Treppenhaus hineingehen und nachschauen?
Bei seiner normalen Größe wäre es kein Problem gewesen, da hätte er es auch mit einer Übermacht aufgenommen. So aber sah die Sache ganz anders aus.
Er ging einen Schritt zurück und hatte sich kaum hingestellt, als er wieder etwas hörte.
Diesmal schlug niemand gegen die Tür, diesmal meldeten sie sich anders. Er hörte ein Kichern und war sicher, daß es nicht nur von einer Stimme abgegeben worden war. Da mußten mehrere ›Besucher‹ vor seiner Tür stehen, die ihm Angst einjagten.
Er ging sicherheitshalber noch einen Schritt zurück und dachte fieberhaft nach.
Dem Kichern nach zu urteilen, warteten keine Männer vor der Tür, das waren Frauenstimmen. Er konnte sich nicht daran erinnern, etwas mit diesen Personen zu tun gehabt zu haben, außerdem gefiel ihm das Kichern nicht, weil es sich böse und gemein angehört hatte.
Ja, es war richtig widerlich gewesen, auch so hämisch und triumphierend.
Und jetzt war es wieder still.
Suko dachte daran, in den Wohnraum zu gehen, um nach Hilfe zu telefonieren. Wäre John Sinclair dagewesen, hätte er nur über solchen Besuch gelacht, denn John wohnte direkt neben ihm. Der Geisterjäger aber trieb sich in den Staaten herum, das hatte Suko von Glenda Perkins erfahren.
Angeblich jagte er dort nach einer mordenden Mumie, die New York unsicher machte.
Glenda, dachte er.
Auf sie konnte er sich immer verlassen. Sie hätte er auch mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißen können, ohne daß sie beleidigt gewesen wäre, denn sie stand immer an seiner Seite.
Aber sollte er sie aufgrund eines Verdachtes wecken? Was war, wenn sie erschien und niemand mehr vorkam. Wer immer da lauerte, er wußte genau, was er tat.
Allein jedoch fühlte sich Suko schrecklich und auch hilflos. Gleichzeitig wütend, daß ihm beinahe die Tränen kamen, als er seinen Zustand insgeheim verfluchte.
Auf einmal war das Kratzen da!
Ein schreckliches Geräusch, perfekt für eine Gänsehaut, die auch Suko nicht versagt blieb. Er stand da, fror, zitterte und lauschte dem Kratzen nach, das sich anhörte, als würden kantige Totenfinger über das Außenholz schaben.
Kalt und heiß wechselten sich die Schauer auf seinem Rücken ab, und dann waren die Stimmen da.
»Wir holen dich, Kleiner. Wir sind da…«
»Wer?« stieß Suko hervor. »Verdammt, wer seid ihr?«
Er hatte nicht so laut gesprochen, als daß er hätte gehört werden können, aber die anderen redeten weiter. Sie kicherten dabei vor Schadenfreude.
»Bald bist du bei uns, Kleiner. Wir freuen uns schon auf dich. Endlich ist die Zeit gekommen - endlich…«
»Haut ab, wer immer ihr seid! Verschwindet! Ich… ich will allein bleiben.«
Diesmal hatten sie ihn gehört. Ihre Antworten klangen böse. »Du bist nicht mehr allein, Kleiner. Jemand ist immer bei dir, beobachtet dich, freut sich über dich und dein Leben. Und weißt du, wer das ist, Kleiner? Weißt du es?«
»Nein, verdammt, das will ich nicht wissen.«
»Wir sagen es dir trotzdem!« zischelten sie. »Wir tun dir den Gefallen, Kleiner. Es ist der Teufel, ja, der Teufel. Dein neuer Beschützer. Er sieht alles, und du machst ihm damit eine große Freude, wenn du dich quälst und an dein früheres Leben denkst. Kannst du das begreifen, Kleiner? Kannst du es?«
»Ich will es nicht!«
»Du mußt aber. Willst du die Tür öffnen?«
»Nein!«
»Dein letztes Wort?«
»Richtig!« preßte Suko hervor. »Es ist mein letztes Wort. Darauf könnt ihr euch verlassen!«
»Auch nicht schlimm«, sagten sie im Chor. »Nein, es ist wirklich nicht schlimm, Kleiner…«
Diese Worte gefielen Suko überhaupt nicht. Er konnte sich vorstellen, daß sie andere Möglichkeiten besaßen, um in seine Wohnung zu gelangen. Dazu zählte er bestimmt nicht einen Schlüssel.
Und er bekam seinen Verdacht bestätigt.
In Höhe des Schlosses, aber noch auf der anderen Türseite, hörte er ein Geräusch.
Fast zu vergleichen mit den Stimmen, weil es ebenfalls zischte. Aber es hörte sich doch anders an, als hätte
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