0713 - Welt der toten Monster

Titel: 0713 - Welt der toten Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern

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gerade so als wäre er einer der Herrscher von einst, oder…
    Als wäre er mir gleich.
    Null-Null-Null-Null-Null
    Die Wahrscheinlichkeit für beide Optionen existiert nicht. Die Überlegung wurde gelöscht. Präsent bleibt die Gefahreninformation. Dieser Eindringling besitzt offensichtlich keine Befugnis, aber er greift in die Steuerung ein.
    Ich lokalisiere ihn. Er befindet sich in Steuerzentrale Null-Eins.
    Dort kann ich ihn nicht erreichen.
    Aber mir wird eine weitere Information übermittelt, die mich überrascht. Sie gehört in den Zufalls zahlenbereich.
    In Reichweite der Steuerzentrale befindet sich eine weitere Einheit meiner Art, allerdings different spezifiziert. Sie reagiert auf die Manipulation an der Gravitationskontrolle. Sie muss trotz Stand-by den Energiefluss wahr genommen haben. Oder sie ist von der Steuerzentrale selbst aktiviert worden.
    Sie kümmert sich um den Eindringling.
    Ich kann mich wieder meinem Energieausgleich widmen und den beiden anderen Eindringlingen.
    Eins-Null-Eins-Null-Eins
    ***
    Die Blonde stoppte mitten in der Bewegung. Jetzt erst öffnete sie die Augen.
    Sekundenlang hatte Zamorra den Eindruck, sie wolle etwas sagen. Aber sie blieb stumm, bewegte nicht mal die Lippen. Sie stand wieder da, wie in der Bewegung eingefroren. Auch jetzt deutete nichts darauf hin, dass sie atmete.
    Das hatte sie auch nicht nötig.
    Sie lebte ja nicht mehr.
    Zumindest nicht im menschlichen Sinne. Zamorra wusste es, seit er gesehen hatte, was sich in ihrem Schädel befand.
    Ein Schwarzkristall…
    Jene, die ihr diesen entarteten Dhyarra implantierten, hatten sich nicht mal die Mühe gemacht, die Spuren ihres Eingriffs wieder zu verwischen.
    Das hatten sie niemals getan. Bei keinem ihrer Opfer.
    Die Blondine war nur noch eine organische Hülle. Ihr Pseudoleben wurde künstlich aufrecht erhalten, wurde gesteuert von eben jenem Schwarzkristall.
    So wie Dhyarra-Kristall-Splitter den »Men in Black« als Energielieferant und Programmgehirn dienten, jenen stets schwarz gekleideten biologischen Robotern der DYNASTIE DER EWIGEN, war es hier ein Schwarzkristall, der von den Meeghs benutzt wurde, um ihre Opfer zu versklaven. »Cyborgs« hatten die Mitglieder der Zamorra-Crew sie einst genannt, ein wenig zu unrecht, weil zu einem Cyborg doch etwas mehr gehörte als nur ein künstliches Steuergehirn. Aber der Begriff hatte sich eingebürgert.
    Die Schwarzkristalle, die sowohl den Meeghs als auch den Ewigen als Energielieferanten dienten, waren in der Lage, wie ein Steuerungscomputer zu agieren. Wie das möglich war, wusste Zamorra nicht, und er wollte es lieber auch gar nicht wissen. Bisher hatte noch niemand eine Erklärung dafür gefunden. Diese Steuerung funktionierte auch nur, wenn sich der Kristall in einem organischen Körper befand und mit dessen Gehirn Zusammenwirken konnte. Als reinen Computer an sich hatten auch die Ewigen noch nie einen Schwarzkristall benutzen können.
    Diese Frau trug einen solchen Kristall im Schädel.
    Das bedeutete, sie hatte alles Menschliche verloren. Als Mensch war sie in jenem Moment gestorben, in welchem man ihr den Kristall implantierte. Wurde der jetzt entfernt, starb auch ihr Körper ab. Sie war nichts anderes mehr als ein organischer Roboter, der funktionierte, solange er vom Kristall Befehle erhielt.
    Und als ein solcher Bio-Robot war sie wesentlich leistungsfähiger als ein normaler Mensch. Sie besaß mehr Durchhaltevermögen, ihre Körperkraft wurde verstärkt, ihr Knochengerüst, ihr Organismus - alles war robuster, und ihre Reaktionsschnelligkeit wurde ebenfalls gesteigert.
    Zamorra richtete sich langsam wieder auf. Unverändert hielt er den Blaster auf die Blonde gerichtet. Er war bereit, tatsächlich zu schießen, sobald sie nur eine falsche Bewegung machte. Er tötete dabei niemanden. Die Meeghs hatten diese Frau schon getötet. Er würde nur einen toten Körper zerstören.
    Er trat etwas zur Seite, sodass er auch einen Blick nach draußen werfen konnte.
    Es war tatsächlich kein Bildschirm gewesen, sondern nur eine Art Fenster. Er konnte jetzt den leichten Wind spüren, der hereinkam, und die Luft roch etwas frischer. Aber es schien sich kein Gift darin zu befinden. Die Vorsicht, sich in Schutzanzüge zu hüllen, war also überflüssig gewesen.
    Nur hatte das vorher keiner ahnen können.
    Nur ein paar Meter trennten Zamorra von der Außenwelt.
    Und dort herrschte weiter die Überschwerkraft, aber die Blonde hatte den Übergang blitzschnell neutralisiert. Gerade