0713 - Welt der toten Monster
nicht mehr so schlimm.
Immerhin wusste sie jetzt mit absoluter Sicherheit, dass das hier wirklich ein Basisplanet der Meeghs war - gewesen war. Ihre Raumschiffe befanden sich in unterplanetarischen Depots, von denen eines jetzt geöffnet worden war. Wie viele Spider standen auf der Plattform…? Nicole konnte sich gerade noch stoppen, als sie merkte, dass sie sich umdrehen und zählen wollte.
»Nein«, keuchte sie auf. »Nein, ich will das nicht…«
Waren es mehr als zehn? Waren es fünfzig? Zähl nach, Nicole…
»NEIN!«, stieß sie hervor. »NEIN!«
Und da öffnete sich der Boden auch in der Richtung, in die sie sicher blicken konnte. Auch dort schob sich eine Hangarplattform mit ungetarnten Spidern empor…
Nicole schloss die Augen. Die einzige Chance, die ihr noch blieb. Wenn sie sich nur zur Seite drehte, bestand immer noch die Gefahr, auf einen Reiz in den Augenwinkeln zu reagieren und doch hinzuschauen.
Sie durfte es nicht tun!
Und sie spürte erst jetzt, dass etwas mit dem Sand unter ihren Füßen nicht in Ordnung war.
Hatte Zamorra sich nicht auch schon über den gewundert?
Der vibrierte!
Und von einem Moment zum anderen schoss etwas daraus hervor, lag dann vor Nicole auf dem Boden.
Verblüfft starrte sie das Etwas an.
Ein tote Frau…
***
Kopfschüttelnd ließ Zamorra den Blaster wieder sinken. Er sah auf das Wesen hinab, das er von seinem untoten Dasein erlöst hatte. Mit leichtem Schaudern wandte er sich ab. Der Laserstrahl hatte fast etwas zu gut getroffen und den Schwarzkristall gleich mit erwischt.
Erstaunlicherweise war er nicht explodiert.
Aber der Anblick der ehemals Blonden trug auch so nicht gerade zu Zamorras Wohlbefinden bei. Er wandte sich ab, heftete den Blaster gesichert wieder an die Magnetplatte am Gürtel - und zuckte zusammen.
Die »Computerschrankwand« war erwacht!
Kontrolllämpchen glühten, die Anzeige-Displays und Skalen waren in Bewegung geraten. Ein kaum wahrnehmbares Summen erfüllte die Steuerzentrale.
»Was geschieht hier?«, fragte Zamorra sich.
Er selbst hatte diese Anlage ganz sicher nicht aktiviert. Er hatte nur den Schwerkrafteinfluss verringert. Alles andere musste von anderswoher gesteuert werden!
Auch am Kontrollpult tat sich einiges. Die Anzeigen der Instrumente veränderten sich. Schalter kippten wie ferngesteuert in andere Positionen, Drehregler wurden bewegt. Zwischen dem Pult und dem zersplitterten Panoramafenster hoben sich große Monitore aus dem Boden, ließen Scherben klirrend von sich abrutschen und weiter zersplittern.
Die Anlage wurde aktiv!
Zamorra atmete tief durch. Was er hier erlebte, war anders als in den Meegh-Spidern, die er bislang von innen gesehen hatte. Es gab einige für Meeghs untypische Elemente. Sollten sie kurz vor ihrem Ende noch technische Innovationen erlebt haben? Oder hatten sie wieder einmal eine fremde Technologie übernommen und ihrem Wissen einverleibt?
Was sie an Technik besaßen, war ja ursprünglich nicht allein auf ihrem eigenen Mist gewachsen.
Die MÄCHTIGEN hatten stets dafür gesorgt, dass ihr Hilfsvolk, die Meeghs, technisch in der Lage war, zu kämpfen, zu erobern und zu vernichten. Die Meeghs mussten immer besser sein als ihre Gegner.
Was dann aber nicht immer geklappt hatte. Denn es gab sie nicht mehr. Und die Spuren einer gewaltigen Schlacht im Weltraum und auf der Oberfläche des Ödplaneten deuteten auch nicht gerade auf einen phänomenalen Sieg hin.
Zamorra starrte die Monitoren an.
Sie zeigten die Ödlandschaft unter dem düsterroten Himmel. Sie zeigten, wie der Boden sich öffnete, wie an verschiedenen Stellen riesige Landeplattformen an die Oberfläche gehoben wurden.
Vollgepackt mit Spidern!
»Ich glaubs nicht«, murmelte der Dämonenjäger.
Das hier war wirklich eine Basiswelt der Meeghs. Egal, was auch immer vor mindestens 17 Jahren da draußen zerschossen worden war -hier gab es noch Hunderte von Raumschiffen.
Hunderte? Tausende!
So wie Ted Ewigk es befürchtet hatte. Eine gewaltige Streitmacht, die der DYNASTIE DER EWIGEN keinesfalls in die Hände fallen durfte. Eine Raumflotte, mit der man ein Sternenreich erobern konnte.
»Hoffentlich gibt es nicht noch mehr von diesen Planeten… Wenn die alle mit so gigantischen Arsenalen ausgestattet sind, na dann gute Nacht…«
Hinter ihm entstand ein scharrendes Geräusch.
Blitzschnell fuhr Zamorra herum.
Die Blonde war spurlos verschwunden.
Der bröckelige Monsterschädel auch.
Zamorra befand sich allein in der Steuerzentrale,
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