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0715 - Der Kampf um die SOL

Titel: 0715 - Der Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ereignete", antwortete Romeo. „Es konnte während des Linearflugs nicht angemessen werden, hat sich aber offenbar auf unseren Kurs ausgewirkt."
    „Danke, Romeo!" erwiderte der Kelosker. „Bereitet das nächste Linearmanöver vor, nachdem die Kursabweichung genau errechnet ist. Ich möchte, daß wir diesmal direkt vor Last Stop herauskommen."
    „In Ordnung!" sagte Romeo.
    Joscan Hellmut erhob sich von seinem Platz und schlenderte zu den Impulsechoschirmen der Hyperortung. Die beiden Kelosker, die ihn seit einiger Zeit nicht aus den Augen ließen, folgten ihm.
    Der Kybernetiker wandte sich dem Hauptsteuerpult zu und verfolgte, wie die Kontrollampen von selbst aufleuchteten und erloschen und wie sich die Angaben in den Datenschirmen ständig veränderten.
    Die BRESCIA nahm mit hohen Beschleunigungswerten Fahrt auf.
    Hellmut befand sich in einem Gewissenskonflikt.
    Noch immer wurde er von dem irrationalen Glauben an die Unfehlbarkeit von SENECA beherrscht. Er konnte sich nicht vorstellen, daß SENECA etwas tun oder unterlassen würde, was der Menschheit schadete. Andererseits vermochte er nicht die Bestrebungen der Hyperinpotronik zu übersehen, die Kelosker voll und ganz zu unterstützen.
    Wenn SENECA aber die Kelosker voll und ganz unterstützte, wie wollte er dann die Interessen der SOL-Besatzung wahren?
    Für einen flüchtigen Augenblick glaubte Joscan Hellmut, einen Sinn hinter allem zu erkennen, was SENECA tat. Doch er konnte den Gedanken nicht festhalten.
    Nach einiger Zeit entschloß er sich, einen neuen Versuch zu unternehmen, die Pläne der Kelosker, die für die SOL-Besatzung das Verhängnis bedeuteten, zu durchkreuzen - und das trotz seines Glaubens an SENECA.
    Er wandte sich an Romeo und Julia und schaltete seinen Translator ab, damit die Kelosker nicht verstanden, was er zu den beiden Robotern sagte.
    „Meine Freunde!" sagte er beschwörend. „Wenn ihr dem Gegner gehört und nicht dem Menschen, ist das Verrat. Habt ihr euch das klargemacht?"
    „Wir üben keinen Verrat an den Menschen", entgegnete Julia.
    „Im Gegenteil: Alles, was wir tun, erfolgt im Interesse der Menschen - und nicht nur der Menschen an Bord der SOL."
    „Wie soll ich das verstehen?" erkundigte sich Hellmut.
    Er beobachtete verstohlen seine Bewacher, aber die beiden Kelosker gaben nicht zu erkennen, ob sie sein Gespräch mit den beiden Robotern mißbilligten. Wahrscheinlich nahmen sie als sicher an, daß er sie nicht dazu überreden konnte, die Seiten zu wechseln.
    „Der Mensch ist nicht so angelegt, daß er alles verstehen kann, was um ihn herum vorgeht", antwortete diesmal Romeo. „Das Wesen wird oft unter den Erscheinungen verborgen. Deshalb wäre es falsch, nur die Erscheinungen oder das Offensichtliche zu beurteilen."
    „Dann erklärt mir, was sich hinter dem Offensichtlichen, eurem Verrat nämlich, verbirgt!" forderte der Kybernetiker.
    „Wenn Erklärungen verhängnisvoll wären, weil sie voraussetzen, daß an das Wesen des Offensichtlichen gedacht wird, müssen sie unterbleiben", sagte Romeo."Ihr sprecht in Rätseln", erwiderte Hellmut verzweifelt. „Wieso sind Erklärungen schädlich, wenn man vorher denkt? Vor jeder Erklärung kommt das Denken. Demnach wären alle Erklärungen schädlich. Redet endlich offen mit mir!"
    Als das Roboterpärchen schwieg, schaltete Joscan Hellmut seinen Translator wieder ein und wandte sich an Kudan.
    „Ihre Handlungsweise ist unvernünftig", erklärte er. „Denn es gibt meines Wissens keinen vernünftigen Grund dafür, warum wir uns nicht einigen sollten. Ich weiß, daß Perry Rhodan, unser Expeditionsleiter, tolerant und großzügig genug ist, um eure Wünsche weitgehend zu berücksichtigen. Er würde sicher dafür sorgen, daß in der SOL Platz genug für eure Geräte geschaffen wird. Wenn ihr eure Ziele aber gewaltsam durchzusetzen versucht, dann wird auch er keine Rücksicht mehr nehmen, wenn ihr ihn einmal brauchen solltet."
    „Ich glaube Ihnen, Joscan Hellmut", erwiderte der Kelosker.
    „Aber wir brauchen nicht Perry Rhodan, sondern euer Raumschiff, und die Rettung unserer wertvollsten kybernetischen Geräte ist zu wichtig, als daß wir sie durch Verhandlungen und Kompromisse aufs Spiel setzen dürften. Verstehen Sie doch, daß wir Kelosker mit unserer siebendimensionalen Mathematik eine wichtige Mission zu erfüllen haben - und zwar im Interesse aller Intelligenzen des Universums. Diese Mission steht so hoch über allem anderen, daß wir uns auf nichts einlassen

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