0715 - Der Kampf um die SOL
Rhodan seine Helmlampe ein. Der Lichtkegel fiel voll auf einen etwa einen halben Meter großen Kampfroboter, dessen lackierte Oberfläche das Licht ebenso reflektierte wie die desaktivierten roten Augenzellen.
Gucky wartete eine Weile, dann blickte er seinen terranischen Freund fragend an.
„Nun...?"
Um Rhodans Lippen zuckte es verdächtig, als er antwortete: „Kein Wunder, daß Loskotsch keinerlei energetische Aktivitäten eines Kampfroboters anmessen konnte, Kleiner. Das ist zwar ein Roboter, aber ein Spielzeugroboter."
„Ein Spielzeugroboter?" fragte der Mausbiber entgeistert.
Plötzlich weiteten sich seine Augen. „Ja, jetzt erkenne ich es auch, Perry! Das ist ein Spielzeugroboter, wie ihn der Fabriksektor der SOL für die SOL-Kinder produziert. Aber wie kommt er hierher?"
„Das möchte ich wirklich gern wissen", sagte Rhodan nachdenklich. „Zwar sind damals, als der sogenannte SENECA-Donner anfing, einige Familien in die Wildnis geflüchtet. Es ist durchaus möglich, daß die dazugehörigen Kinder ihr liebstes Spielzeug mitgenommen haben, beispielsweise auch diesen Roboter. Aber warum sollten sie ihn in einer Felsenhöhle verstecken, in der sich keloskische Geräte befinden und die außerdem zu Fuß unerreichbar ist!"
Er bewegte den Kopf, so daß der Lichtkegel seiner Helmlampe auch den Hintergrund der Höhle erhellte.
Dort standen drei Gebilde mit den für keloskische kybernetische Geräte charakteristischen Formen.
„Wenigstens haben wir nicht einen Spielzeugroboter gefunden", sagte Rhodan erleichtert. „Gucky, würdest du bitte je ein Gerät in jeden Gleiter bringen?"
„Wie du befiehlst, Großer Meister", erwiderte der Ilt, erleichtert darüber, daß das Abenteuer so gut ausgegangen war.
Er konzentrierte sich auf die drei Geräte. Im nächsten Augenblick hoben sie vom Boden ab und schwebten an Gucky und Rhodan vorbei auf den Ausgang der Höhle zu.
Gucky folgte ihnen und dirigierte sie mit seinen telekinetischen Kräften in die drei Gleiter.
Anschließend kehrte er zurück und meinte: „Den Spielzeugroboter nehme ich auch noch mit, Perry. Ich sehe nicht ein, daß er hier unnütz herumstehen soll."
Perry Rhodan nickte. Sein Gesicht hatte den nachdenklichen Zug behalten. Nachdem der Ilt und er ihre Schutzschirme desaktiviert hatten, teleportierten sie in den ersten Gleiter zurück.
Gucky hielt den Spielzeugroboter mit der freien Hand fest an sich gepreßt.
Carlotte Messanter war bereits dabei, das im ersten Gleiter abgeladene Gerät zu untersuchen. Ihre Augen leuchteten vor Eifer.
„Suchen wir weiter, Chef?" erkundigte sich Terka Loskotsch.
„Nein", antwortete Rhodan. „Wir kehren auf schnellsten Weg zur SOL zurück. Ich habe ein komisches Gefühl, so, als wäre dort etwas nicht in Ordnung."
Er startete seinen Gleiter und zog ihn auf zweitausend Meter Höhe, um im direkten Flug zur SOL zurückzukehren. Trotz des Erfolgs der Suchexpedition steigerte sich seine Unruhe von Minute zu Minute.
Endlich hielt er es nicht mehr aus und rief die SOL über Telekom an.
Als der Ruf nicht sofort erwidert wurde, wiederholte er ihn laufend und schickte zusätzlich einen Hyperkomspruch ab.
Doch die SOL antwortete nicht...
5.
Der Kreuzer BRESCIA fiel in den Normalraum zurück - und mit ihm die sechzig plumpen keloskischen Raumschiffe.
Erstes Orientierungsmanöver!
Joscan Hellmut beobachtete Romeo und Julia. Er hätte gern gewußt, was in ihren Positronengehirnen vorging und ob sie wieder mit SENECA in Verbindung standen. Doch ihren albern wirkenden Pseudogesichtern war nichts anzusehen, was, Rückschlüsse auf ihre positronische Aktivitäten erlaubte, und der Datenfluß zwischen ihnen und der Bordpositronik ließ sich nicht abhören.
Das keloskische Prisenkommando verhielt sich passiv, was sich daraus erklärte, daß kein Kelosker in der Lage gewesen wäre, die „feinnervigen" Schalter und Kontrollen eines terranischen Raumschiffs zu bedienen. Die Greiforgane der Kelosker waren dazu einfach zu plump.
„Starke Kursabweichung!" meldete Romeo, an den Kelosker namens Kudan gewandt.
Hellmut konnte den Roboter nur verstehen, weil er seinen Translator eingeschaltet hatte. Da beide Roboter über fest installierte Übersetzungsgeräte verfügten, konnten sie sich direkt der keloskischen Sprache bedienen.
„Was ist der Grund für die starke Kursabweichung?" erkundigte sich Kudan.
„Mit großer Wahrscheinlichkeit ein Dimensionsbeben, das sich während unserer ersten Linearetappe
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