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0715 - Die Söhne des Asmodis

0715 - Die Söhne des Asmodis

Titel: 0715 - Die Söhne des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Hier ist es noch etliche Stunden früher als bei uns. Ist dir nicht aufgefallen, dass hier noch heller Nachmittag ist, obwohl’s bei uns schon dämmerte? In El Paso ist es noch mal etwas früher am Tag.«
    »Schon klar«, seufzte die Schwarzhaarige. »Ich viel dumm.«
    Ted grinste. »Jetzt muss ich wohl widersprechen, sonst kratzt du mir die Augen aus - Leute, ich bin dafür, dass wir ihn nicht heute nach Feierabend greifen, sondern morgen direkt in der Firma. Und zwar mit richtig gewaltigem Rummel. Ich nehme heute noch Kontakt mit den Medienagenturen auf. Wir schlachten das als Reportage aus. Wetten, dass ich ein Kamerateam mit Hubschrauber bekomme? Wir entlarven Seneca vor laufenden Kameras als Doppelgänger.«
    »Und wozu soll das gut sein?«, fragte Tendyke mißmutig. »Musst du wieder mal ein Milliönchen verdienen mit einer Sensationsgeschichte?«
    »Wäre ein nützlicher Nebeneffekt«, schmunzelte der Reporter. »Das Geld könnte das Kinderhilfswerk als Spende ganz gut gebrauchen, oder die AIDS-Hilfe, oder auch Zamorras deBlaussec- Stiftung für Dämonengeschädigte. Du solltest wissen, dass ich kein Geld mehr verdienen muss, mein Vermögen vermehrt sich von allein. Mit dir kann ich zwar nicht konkurrieren…«
    »Hör auf mit der Dummschwätzerei«, knurrte Tendyke. »Wir krallen ihn uns auf dem Weg zwischen Firma und Hotel. Und…«
    »Und da bringst du ihn um, ehe wir es verhindern können. Ich habe dir schon in Frankreich gesagt, dass das Spielchen so nicht läuft«, mahnte Zamorra.
    »Wenn wir in der Firmenzentrale ein Chaos entfesseln, hat er eine Chance zu entkommen.«
    »Aber wir haben noch bessere Chancen, das zu verhindern!«, konterte Zamorra. »Ted hat recht - die Sache muss so spektakulär wie möglich vonstatten gehen. Dann haben wir auch die Möglichkeit, ihn anklagen zu lassen. Ihr entsinnt euch der Morde in Frankfurt? Will Shackleton und Carsten Möbius? Ich bin sicher, dass Seneca dahinter steckt. Er muss so überfallartig mit dem konfrontiert werden, dass er die Nerven verliert.«
    »Der verliert die Nerven nicht«, brummte Tendyke. »Kennst du mich immer noch nicht, nach all den Jahren? So wie ich bin, ist auch er. Außerdem, was ist mit deinem Plan, den du uns im Château unterbreitet hast? Von wegen unauffällig abser heren und in die Spiegelwelt zurückschaffen?«
    »Entfällt, wenn Ted es wirklich schafft, ein Kamerateam zu besorgen.«
    »Mehrere. Laßt mich nur machen. Ich habe schließlich meine Verbindungen in der Branche. Darf ich dein Telefon benutzen, Robert?«
    Der verzog das Gesicht.
    »Scarth, zeigen Sie ihm, wie die Visofonanlage funktioniert.«
    »Damit komme ich schon klar«, knurrte Ted. »Ist ja wohl die gleiche wie bei Zamorra, oder?«
    Er verließ das Wohnzimmer in Richtung Büro. Wie die anderen, kannte er sich in Tendyke’s Home bestens aus.
    Nicole ließ sich in einen Sessel fallen und zerrte am Reißverschluss ihres Overalls. »Wenn wir doch erst morgen zugreifen, wozu habe ich mich dann erst in diesen Winterpelz gehüllt?«, seufzte sie.
    In der Tür wandte Ted sich um.
    »Bleib ruhig angezogen«, grinste er. »Kann sein, dass wir sehr schnell aufbrechen, um Posten zu beziehen.«
    »Das alles ist doch Mumpitz«, murrte Tendyke, als Ted den Raum verlassen hatte. »Wir kommen doch nicht mal ins Gebäude rein. Meinen Sicherheitsausweis hat Seneca.«
    »Ich denke«, lächelte Zamorra, »so etwas dürfte das Geringste aller Hindernisse sein.«
    ***
    War es eine Vorahnung, die Riker bedrückte? Er machte eine Stunde vor seiner normalen Zeit Feierabend. »Lassen Sie meinen Wagen Vorfahren, Marian«, bat er seine Sekretärin, dachte nicht im Traum daran, sich bei seinem Boss Seneca abzumelden, und ließ sich vom Lift abwärts tragen ins Parterre des Bürohochhauses. Vor seinem Wagen zögerte er und winkte einen Security-Mann herbei.
    »Bitte prüfen Sie das Fahrzeug«, bat er. »Versteckte Abhörgeräte und ähnlicher Kleinkraum…«
    »Auch Sprengsätze?«, fragte der Sicherheitsmann etwas spöttisch, der sich nicht vorstellen konnte, wie jemand in die gesicherte Tiefgarage der Firma eindringen konnte, um den Wagen des Geschäftsführers zu verwanzen. Industriespionage war zwar allgemein üblich aber wer kam hier schon durch die Sicherheitskontrollen? Bei denen war schließlich Dynastie-Technik im Spiel. Zudem wurde auch die Tiefgarage ständig per Video überwacht, und die einzigen, die sich darin herumtrieben, gehörten zum Wachpersonal der Firma. Die parkten auch die

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