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0715 - Die Söhne des Asmodis

0715 - Die Söhne des Asmodis

Titel: 0715 - Die Söhne des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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aber das war auch schon alles.
    Und plötzlich war da eine Präsenz, mit der sie nicht gerechnet hatten.
    Etwas Unheimliches, Dämonisches kam aus dem Nichts.
    Es entfaltete sich jäh, wurde allesverschlingend, streckte imaginäre Krallen aus.
    Und verschwand wieder.
    Mit ihr der Mann, der versucht hatte, von menschlichen Sinnen nicht wahrgenommen zu werden.
    »Was - was war das?«, keuchte Monica entsetzt.
    Uschi verzichtete auf eine Antwort. Sie hatten doch beide dasselbe gefühlt.
    Der Teufel hatte den Unbekannten geholt.
    Oder…?
    ***
    Ty Seneca hatte das Firmengelände unbehelligt verlassen können. Er lenkte den Cadillac durch die mittlerweile dicht befahrenen Straßen der Stadt in Richtung Zentrum.
    Wahrscheinlich würde sein Bluff nicht funktionieren. Immerhin gewann er Zeit. Er hätte Tendyke töten sollen, statt ihm lediglich den Mord an seiner Sekretärin unterzuschieben. Aber auch das wäre vermutlich nur ein Aufschub gewesen.
    Er musste erst einmal untertauchen, um aus dem Untergrund weiter zu arbeiten. Tendyke Industries war zunächst für ihn verloren.
    Er dachte aber nicht daran aufzugeben! Er war auf dem besten Weg zu noch größerer Macht gewesen, und diese Macht wollte er sich nicht einfach wieder wegnehmen lassen. Es musste ihm etwas einfallen, wie er trotz Tendykes Rückkehr wieder nach ganz oben kam.
    Eine Schlacht war verloren, aber noch längst nicht der Krieg.
    Seneca brauchte Unterstützung. Er musste einen Weg zurück in seine eigene Welt finden. Dort konnte er sich der Unterstützung versichern, die er hier benötigte. Und dann würden die anderen sich gewaltig wundern…
    Seneca stellte den Cadillac an einer freien Stelle am Straßenrand ab. Ihm war klar, dass man nach dem Wagen suchen würde, um ihn aufzuspüren. Als er ausstieg, hörte er den Hubschrauber.
    Verdammt, der Kopter hatte ihn verfolgt!
    Die Insassen sahen ihn aussteigen.
    Der Hubschrauber ging tiefer, konnte aber natürlich nicht landen.
    Seneca grinste höhnisch. Er ging um den Cadillac herum, öffnete die Beifahrertür. Er mochte die Dynastie-Waffen nicht, aber zuweilen mochten sie recht nützlich sein. Im Handschuhfach lag ein Blaster. Seneca verdeckte die Waffe mit seinem Körper und mit der Karosserie seines Wagens. Kein Passant, der sich in der Nähe befand, konnte den Blaster sehen.
    Seneca zielte, so gut das in dieser Position heraus möglich war, und schoss.
    Ein nadelfeiner, blaßroter Strahl fauchte aus dem Projektionsdorn in der Mündung der Waffe und erfaßte den Hubschrauber. Nur leicht musste Seneca die Schußbahn korrigieren. Der Laserstrahl wanderte, erfasste den Treibstofftank, ließ ihn aufglühen und…
    Über der Straße ging eine kleine Sonne auf, die ihre Leuchtkraft in einem einzigen Aufblitzen verstrahlte. Donnernd flog der Hubschrauber auseinander, glühende und brennende Trümmer knallten in Hausfassaden, stürzten auf die Straße, auf Autos und Menschen.
    Seneca duckte sich.
    Ein abgerissenes Rotorblatt rasierte über das Dach des Cadillac, hätte Seneca um ein Haar geköpft, knallte ins Heck eines vor ihm geparkten Wagens und rammte dann in einen Hydranten. Eine Wassersäule stieg himmelwärts.
    Seneca stieß sich von seinem Wagen ab und rannte davon, als sei er in voller Panik. Den Blaster hatte er längst unter Tendykes Lederhemd verschwinden lassen.
    Irgendwo begannen Sirenen zu heulen.
    Seneca verschwand in der Masse. Niemand achtete mehr auf ihn. Die Katastrophe mitten in einer der belebtesten Straßen der Stadt war wichtiger und interessanter für Schaulustige.
    »Wartet nur«, murmelte der Mann aus der Spiegelwelt. »Zamorra, Tendyke und ihr anderen - ihr werdet euch noch wundern… Mich fordert niemand ungestraft heraus!«
    Schließlich war er der Sohn des Teufels!
    ***
    »Außer Spesen nichts gewesen«, sagte Ted Ewigk düster, als sie später in der Kantine des Tendyke Industries -Gebäudes zusammen saßen. »Wir haben zwar Robert Tendyke wieder in seiner Firma installiert…«
    »Könnten Eure Ex-Erhabenheit sich vielleicht etwas weniger technisch ausdrücken?«, knurrte Tendyke.
    »Aber Ty Seneca ist auf und davon«, fuhr Ted fort. »Es gibt einen Haufen Tote. Eine mittlere Katastrophe in der City, vom dem Mist, der hier gelaufen ist, ganz zu schweigen, und Calderone ist uns auch noch entwischt!«
    »Dein genialer Plan, Star-Reporter«, kommentierte Tendyke sarkastisch. »Wir hätten es so machen sollen, wie ich es vorhatte.«
    »Es ist nun mal passiert«, sagte FBI-Agent Morrow

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