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0715 - Die Söhne des Asmodis

0715 - Die Söhne des Asmodis

Titel: 0715 - Die Söhne des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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bis morgen warten oder ihn privat anrufen.«
    Wortlos verließ Calderone das Vorzimmer. Hatte Riker Lunte gerochen? Natürlich waren die drei Leute, die ihn ein wenig aufmischen sollten, jetzt noch nicht vor Ort! Sie hatten ihn in seinem Haus in Empfang nehmen sollen.
    Über sein Privathandy rief Calderone sie an. »Wo sind Sie jetzt?«
    »Noch ein paar hundert Meter vom Haus entfernt.«
    »Er ist schon da. Rückzug. Die Aktion wird verschoben.«
    »Er ist noch nicht da, Sir«, kam die Antwort. »Der Wagen steht nicht in der Einfahrt und nicht in der Garage, kann ich schon deutlich sehen, weil die offen steht. Das Auto ist auch nicht auf der Straße. Was ist los, Sir?«
    »Er hat früher Feierabend gemacht.«
    »Hier ist er jedenfalls nicht. Sollen wir wirklich zurück?«
    Calderone überlegte. »Vergewissern Sie sich unauffällig. Wenn er wirklich noch nicht da ist, gehen Sie vor wie abgesprochen. Ansonsten Rückzug. In beiden Fällen Meldung an mich. Und darüber hinaus jede halbe Stunde.«
    Er schaltete ab.
    Vielleicht hätte er sich selbst um die Sache kümmern sollen…
    ***
    Riker hatte die Grenze nach Mexico passiert. Er blieb nicht in Ciudad Juarez, sondern fuhr weiter ins Inland und bezog in einem kleinen Dorf ein Zimmer in einer Gaststätte, vor der der schwarze 750iL entschieden deplaziert wirkte. Aber der Polizeiposten befand sich genau gegenüber, was Riker ein wenig beruhigte. Er unterhielt sich mit dem einzigen Gesetzeshüter des Ortes, spendierte ihm einige Tequilas und konnte danach sicher sein, dass ihm weder das Auto noch etwas aus dem Auto geklaut werden würde. Zudem hatte er dem Polizisten versprochen, ihn eine Runde mit dem Wagen fahren zu lassen.
    Ein paar weitere Lokalrunden sorgten dafür, dass er der beste Freund der Einheimischen wurde. Auch wenn er ein verdammter Gringo war, war doch ein guter verdammter Gringo. Und als dann noch jemand feststellte, dass er der jefe bei Tendyke Industries in El Paso war, wo ein paar Verwandte arbeiteten, war ohnehin alles klar. Denn Tendyke Industries bezahlte auch mexikanische Grenzgänger gut.
    Plötzlich wusste Riker, dass er hier eine Fluchtburg gefunden hatte. Hinzu kam, dass niemand einen Mann wie ihn hier vermuten würde. Nicht in einer solchen billigen Absteige, die mit dem Geld, was er anderswo für eine Hotelunterkunft zahlte, komplett hätte gekauft werden können.
    Dass es ein wenig Ungeziefer gab, damit ließ sich leben, und immerhin existierte eine funktionstüchtige Dusche. Und die Nacht musste er in seinem Zimmer auch nicht allein verbringen.
    »Warum mache ich das eigentlich?«, fragte er sich leise. »Warum bin ich hierher geflüchtet? Bin ich wirklich bedroht?«
    Aber irgendwie wusste er, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Wie immer, wenn er seinen Gefühlen folgte…
    ***
    Zamorra und seine Begleiter quartierten sich in den Abendstunden in einem Hotel in der Innenstadt ein. Ted Ewigk war alles andere als überrascht, als er im Hotelfoyer von zwei Männern angesprochen wurde. Der Weiße, der sich als Pete Borroughs vorstellte, erwies sich als Vertreter der Agentur, der Schwarze, ein bulliger Bud-Spencer-Typ, war Special Agent Morrow vom örtlichen FBI-Büro.
    »Mister Zamorra ermittelt für das britische Innenministerium«, behauptete Ted frech, als Morrow alle anderen von dem Gespräch unter sechs Augen ausschließen wollte. So wurde es eines unter acht Augen, und Zamorra nahm sich vor, Ted mindestens einmal kräftig vors Schienbein zu treten. Er war in diesem Moment froh, seinen Sonderausweis der britischen Regierung bei sich zu haben, der ihm polizeiähnliche Vollmachten verlieh und der Teds Behauptung stützte, nur half ihm das in den USA herzlich wenig, weil diese Vollmachten hier nicht galten. Immerhin besaß Zamorra neben seinem französischen auch noch einen US-Pass. Das war für den G-man schon von größerem Interesse.
    »Sie scheinen ein sehr internationaler Mensch zu sein, Mister Zamorra«, sagte er im breitesten texanischen Slang. »Franzose, Amerikaner, dazu britischer Agent… was haben Sie mit diesem Seneca zu tun?«
    Ted wollte etwas sagen, aber Zamorra stoppte ihn.
    »Ich ermittele nicht direkt«, sagte er. »Sondern eher in eigener Sache. Es besteht der Verdacht, dass Seneca mit zwei Morden in Deutschland zu tun hat, und einer der Ermordeten war ein Geschäftspartner, was meinen Grundbesitz in England angeht.«
    »Das heißt«, sagte der Schwarze stirnrunzelnd, »Sie nutzen Ihre Position für einen

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