0715 - Die Söhne des Asmodis
säuerlich. »Pech gehabt. Es wird eine Untersuchung geben müssen. Bedauerlich, dass die Filmaufnahmen vom Geschehen innerhalb des Büros mit dem Hubschrauber vernichtet wurden. Jetzt können wir uns nur auf die Zeugenaussagen verlassen - auf Ihre Aussage, Mister Ewigk.«
»Ich stehe Ihnen zur Verfügung.«
Zamorra lehnte sich zurück. Seine Schusswunde, die Dr. Berenga versorgt hatte, schmerzte wieder.
»Ein Pyrrhus-Sieg«, stellte er fest. »Wir haben gewonnen und trotzdem verloren. Seneca ist irgendwo da draußen unterwegs, wird auf Rache sinnen, und Calderone ist verschwunden - vor den Augen der Zwillinge! Er muss bemerkenswerte Fähigkeiten entwickelt haben, dass sie ihn nicht richtig erkannten.«
»Auf jeden Fall ist jetzt zumindest die hiesige Lage geklärt«, sagte Tendyke. »Mein Doppelgänger kann zumindest über die Firma kein Unheil mehr anrichten. Dafür sorge ich.«
Er sah Riker an.
»Sie haben sich als loyal erwiesen. Sie behalten Ihren Job. Aber Sie sollten vorsichtig sein. Ist Ihnen bekannt, dass in der Nacht ein Killerkommando Calderones in Ihrem Haus auf sie gewartet hat?«
Riker starrte ihn aus großen Augen. »Ich habs fast geahnt«, murmelte er. »Was ist passiert?«
»Wir haben die Jungs aufgemischt. Einer ist tot, der andere im Hospital. Und die Firma dürfte jetzt wieder einmal einen neuen Sicherheitsmanager brauchen. Denken Sie mal darüber nach, wer in Frage käme.«
»Ich denke über noch etwas nach«, sagte Riker leise. »Darüber, wie wir Seneca und Calderone erwischen. Wir werden sie jagen müssen. Sie sind und bleiben eine Gefahr.«
»Um Seneca«, erwiderte Robert Tendyke, »werde ich mich höchstpersönlich kümmern!«
***
Rico Calderone stand vor Stygia, der Fürstin der Finsternis. Er verneigte sich nicht, er blieb aufrecht. Sie betrachtete ihn als ihren Vasallen, aber er fühlte sich der Dienerrolle schon längst entwachsen.
Dass sie es war, die ihn aus dem Tendyke Industries-Gebäude holte, war ihm sofort klar gewesen. So war es damals auch gewesen, als sie ihn aus dem Gefängnis holte.
Mittlerweile hatte er wieder volle Kontrolle über seinen Körper. Er hatte gegen den Treffer aus Nicole Duvals Schockwaffe angekämpft, die Paralyse schneller überwunden, als die anderen angenommen hatten. Seine wachsende Dämonenkraft half ihm dabei.
Und er hatte es sogar geschafft, an den Peters-Zwillingen vorbeizukommen! Sie hatten ihn nicht aufhalten können. Ursprünglich hatte er das Gebäude heimlich verlassen und irgendwo untertauchen wollen, weil er sah, dass die Sache an sich verloren war.
Aber dann hatte Stygia ihn geholt…
Die Dämonenfürstin grinste ihn an. »Es gibt da etwas, worüber ich mit dir reden muss…«
»Und das wäre?« fragte er respektlos.
Ihre Stirn umwölkte sich. Aber sie verzichtete auf eine Rüge. Weshalb?, fragte er sich.
»Es kommen mir Gerüchte zu Ohren«, säuselte sie. »Gerüchte von Doppelgängern unserer Feinde. Doppelgänger, die eigentlich auf unserer Seite stehen. Und es geht das Gerücht, es gäbe eine - Spiegelwelt!«
Er schwieg.
»Ich denke, darüber solltest du mir einiges erzählen«, verlangte die Dämonin. »Fang an…«
***
Der Tod hatte die Sense geschwungen und geerntet. Zufrieden war er allerdings nicht, denn jene, auf die er gehofft hatte, lebten immer noch.
So musste er auf sie weiter warten.
ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 700 »Para-Hölle Spiegelwelt«
[2] Siehe Professor Zamorra Nr. 714 »Attacke der Doppelgänger«
[3] Siehe Professor Zamorra Nr. 713 »Welt der toten Monster«
[4] Siehe Professor Zamorra Nr. 531 »Die Flammenhexe«
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