Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0715 - Die Söhne des Asmodis

0715 - Die Söhne des Asmodis

Titel: 0715 - Die Söhne des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
hat, erfindet man eines, wie?«, grummelte Tendyke. »Lasst mich nur machen.«
    »Nicht blindwütig!«, widersprach Nicole. »Ich denke, wir verstehen alle, was du durchgemacht hast und dass du dem, der dafür die Schuld trägt, den Hals umdrehen möchtest. Aber du solltest - wir sollten - planvoll vorgehen!«
    »Und dabei alles zerreden.« Tendyke erhob sich. »Ich schnappe ihn mir.«
    Ted Ewigk stellte sich ihm entgegen.
    »Sei kein Narr«, sagte er. »Das Resultat wird sein: Ihr seid beide tot. Und was passiert, wenn ihr beide gleichzeitig in Avalon ankommt?«
    Tendyke starrte ihn an wie ein Gespenst.
    Daran hatte er nicht gedacht…
    ***
    »Tut mir den Gefallen und pflanzt euch wieder auf eure Sitzmöbel«, empfahl Zamorra, der sich selbst auf einem Liegestuhl ausgestreckt hatte. »Sonst wachst ihr mir zu sehr in den Himmel. Wir werden planvoll vorgehen - jeder von uns. Er muss sich sicher fühlen. Wir müssen auch Riker schützen, immerhin hat er uns gewarnt.«
    »Dass er zu Seneca in die Firma zurückgekehrt ist, nachdem ich ihn seinerzeit gefeuert habe, ist doch sein Problem«, knurrte Tendyke. »Er hätte sich nicht auf meinen Doppelgänger einlassen sollen.«
    »Jetzt redest du schon wie er«, bemängelte Zamorra. »Hat die Spiegelwelt schon so stark auf dich abgefärbt?«
    »Du redest Blech.«
    »Und du redest vom Töten. Seneca hat Riker gerufen. Er wäre dumm gewesen abzulehnen. Einen solchen Job findet man nur ein einziges Mal im Leben. Er war ihn bereits los, hätte sich nur noch verschlechtern können und da bekommt er diesen Job plötzlich zurück. Warum hätte er ablehnen sollen?«
    »Aus Stolz.«
    »Der Stolz eines Mannes wie Riker sind Bilanzen«, bemerkte Ted Ewigk.
    »Und Macht«, sagte Nicole leise. »Der zweite Mann bei Tendyke Industries ist bekanntlich fast noch mächtiger als der Chef selbst. Das ist etwas, das Riker reizt. Wir kenne ihn - vielleicht besser als du, Rob.«
    Der winkte ab. »Schön. Wie lautet der Plan?«
    »Wir servieren ihn ganz unauffällig ab. Wir schaffen ihn zurück in die Spiegelwelt, und du übernimmst deinen Platz wieder. Ob du dich dann weiterhin Seneca, wieder Tendyke oder irgendwie anders nennst, ist deine Sache.«
    »Ihr wollt also, dass er überlebt«, sagte Tendyke gedehnt. »Dass er mit all seinem Wissen, das er erworben hat, in die Spiegelwelt zurückkehrt. Hältst du das wirklich für gut, Zamorra? Seneca wird durch sein Wissen zu einer Waffe für alle, die ihre Finger hierher ausstrecken.«
    »Vielleicht schaffen wir es, seine Erinnerungen zu blockieren«, warf Ted ein.
    »Das wäre sein Todesurteil«, warnte Nicole. »Man würde ihn für den geflüchteten Rob halten und sofort töten.«
    »Wie schön…«, säuselte Tendyke.
    »Nicole hat recht«, sagte Zamorra, ohne auf die Bemerkung einzugehen, die ihm gar nicht gefiel. »Vielleicht gibt es noch einen anderen Weg. Wichtig ist, dass wir ihn einkassieren und gegen Rob tauschen, ehe er noch mehr Unheil anrichten kann. Alles andere wird sich dann ergeben.«
    »Ein toller Plan.« Tendyke verdrehte die Augen. »Könnte glatt von Rotkäppchen stammen, bevor der Wolf sie fraß.«
    »Du vergisst, dass das Märchen noch weiter geht und der Förster kommt, um dem Wolf den Bauch aufzuschneiden und Rotkäppchen samt Großmutter wieder in die Freiheit hüpfen zu lassen«, erinnerte Nicole ihn.
    »Muss ein toller Anblick gewesen sein, so halb verdaut und überall angenagt«, brummte Tendyke sarkastisch.
    »Kommen wir zur Sache«, drängte Zamorra. Er sah nacheinander Nicole, die Zwillinge, Ted und Tendyke an. »Ich habe für jeden von euch einen Job bei der Sache.«
    »Dann lass mal hören«, verlangte Carlotta.
    ***
    Calderone war nicht sicher, was er von seinem Chef halten sollte. Früher war der ganz anders gewesen. Zurückhaltender, humaner. Jetzt war er ein Typ, der über Leichen ging und ohne mit der Wimper zu zucken über Leben und Tod eines anderen Menschen entschied. Deshalb war erstaunlich, dass er Calderone im Fall Riker zugleich die Sporen gab und an den Zügeln zerrte.
    Das passte irgendwie nicht.
    In der Zeit, in welcher Shackleton Sicherheitsmanager der Firma gewesen war, musste Tendyke, der sich jetzt Seneca nannte, sich erheblich verändert haben.
    Nun gut, auch Calderone hatte sich verändert.
    Er hatte sogar einmal versucht, Tendyke zu ermorden - und war dafür im Gefängnis gelandet. Die Dämonin Stygia hatte ihn herausgeholt und versucht, ihn an sich zu binden. In gewisser Hinsicht hatte sie ein

Weitere Kostenlose Bücher