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0715 - Die Söhne des Asmodis

0715 - Die Söhne des Asmodis

Titel: 0715 - Die Söhne des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Und wenn sie sich gegen Rikers Willen Zutritt verschafft haben sollten, war das auch nicht sehr erstaunlich. Die kannten die Sicherheitseinrichtungen in den Häusern der Tendyke Industries und wussten, wie man sie lahmlegte. Einfach aus Gründen der Sicherheit. Falls einem der Geheimnisträger der Chefetage etwas zustieß, mussten die eigenen Leute Zugriffsmöglichkeiten haben. Noch vor Polizei und FBI, das war Firmenphilosophie. Die einzige Ausnahme war Tendyke’s Home!
    Da die Alarmanlage außer Betrieb war, war es für Tendyke nicht schwer, die Terrassentür zu öffnen. Er huschte ins Zimmer, drückte die Tür hinter sich mit der Hüfte wieder zu und griff unter sein fransenbesetztes Lederhemd. Er zog eine kompakte SIG P228 aus dem Innenholster. Langsam und leise zog Tendyke den Schlitten zurück und hebelte die erste Patrone aus dem Magazin in den Lauf.
    Dann bewegte er sich weiter.
    Er kannte sich ungefähr aus. Plötzlich vernahm er gedämpfte Unterhaltung. Zwei Männerstimmen aus einem der vorderen Zimmer. Von dort aus konnten sie die Straße beobachten.
    Trotz der Texasstiefel bewegte Tendyke sich so gut wie lautlos. Die Zimmertür war angelehnt, er stieß sie ganz sanft auf und sah die beiden ahnungslosen Typen.
    »Überraschung«, sprach er sie an. »Nicht bewegen, sonst knallts!«
    Es knallte.
    ***
    »Merde«, fauchte Zamorra, als er die Schüsse hörte. Er sprintete los, quer über die Straße. Monica Peters brauchte ein paar Sekunden, bis sie ihm folgte. Während sie lief, öffnete sie ohne hinzusehen ihre Umhänge-Handtasche, kramte die Waffe daraus hervor. Dann sah sie, dass Zamorra seine bereits in der Hand hielt.
    Zamorra registrierte, dass Rikers Garage leer war. War er nicht zu Hause? Wer aber - außer mit Sicherheit Tendyke - war dann im Haus und schoss?
    Die Haustür war verglast. Zamorra überlegte nicht lange, trat kräftig zu und sah die Scheibe nach innen fliegen. »So viel zur Einbruchsicherheit«, knurrte er, wartete auf das Heulen einer Alarmanlage und konnte allenfalls vermuten, dass es lediglich stillen Alarm beim nächsten Polizeiposten gab, wie es bei Banken und auch im Château Montagne geschaltet war.
    »Aufpassen«, warnte er Monica. »Kannst du Gedanken erfassen?«
    »Alles zu wirr«, stieß sie hervor. Sie war zu aufgeregt, um sich in Ruhe zu konzentrieren. Das hier war etwas anderes, als gegen Dämonen anzutreten, mit denen die Zwillinge schon öfters zu tun bekommen hatten. Hier ging es um Menschen!
    »Rob ist hier«, sagte sie plötzlich.
    »Weiß ich, Mensch, wer noch?«
    Im nächsten Moment knallte eine Kugel haarscharf neben seinem Kopf in die Wand. Ein zweiter Schuss knallte. Zamorra ließ sich fallen. »Duck dich…«
    Aber das hatte die Telepathin ohnehin schon getan. »Soll Uschi die Polizei informieren?«, flüsterte sie.
    »Noch nicht…«
    Wieder knallte es. Gleich zweimal hintereinander. Eine Kugel prallte von der Wand ab und sirrte mit häßlichem Pfeifen als Querschläger hin und her, bis sie doch irgendwo steckenblieb. Gleichzeitig ertönte ein lauter Aufschrei.
    Zamorra sprang auf und katapultierte sich in den Raum hinein, aus dem die Kugeln geflogen waren, rollte sich auf dem Boden ab und sah einen Mann vor sich, der mit einer Pistole direkt auf ihn zielte.
    Instinktiv drückte er ab.
    ***
    Die beiden Männer ließen sich blitzschnell nach rechts und links fallen. Ihre Waffen hatten sie wohl griffbereit gehalten. Sie schossen zugleich, und nicht nur einmal. Sie deckten die Tür mit einem ganzen Kugelhagel ein, der Tendyke zurückzwang. Eine Kugel erwischte seinen linken Oberarm. Glück gehabt. Eine halbe Sekunde später ausgewichen, und es wäre das Herz oder die Lunge.
    Beim Tempo der Schußfolge zweier Waffen mit gleichem Abschußgeräusch hatte er nicht mitzählen können, wieviele Kugeln die beiden Typen verballert hatten. Er gab selbst einen Schuss ab. Irgendwo im Zimmer klirrte und polterte etwas.
    Tendyke zögerte einen Moment. Die Wunde schmerzte, aber sie behinderte nicht sein Denken. Die beiden Fremden rechneten sicher damit, dass er jetzt dicht über dem Boden hereinstürmte, und würden nach unten zielen. Also musste er es anders machen.
    Es würde etwas kompliziert sein, aber er konnte es schaffen.
    Sich mit einem Überschlag hineinschnellen… Auch wenn er zwischendurch einen Seitwärtskick machen musste.
    Er riskierte es.
    Aber die Lumpenhunde rechneten damit, dass er es anders versuchte. Sie zielten nicht nach unten, als er herein kam, sondern

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