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0715 - Die Söhne des Asmodis

0715 - Die Söhne des Asmodis

Titel: 0715 - Die Söhne des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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beiden Personen in dieser seltsamen Welt einnahmen. Eine Welt, die geradezu danach winselte, erobert und von harter Hand geführt zu werden.
    Es gab allerdings auch Widerstand.
    Die Peters-Zwillinge, mit denen Tendyke bisher zusammengelebt hatte. Aus seiner Welt kannte Seneca sie nicht. Da gab es Tasha und ihre Freundinnen, mit denen er sich vergnügte, wenn ihm der Sinn danach stand. Aber diese Zwillinge schienen telepathisch begabt zu sein. Es galt, vorsichtig zu sein, aber sie mieden seine Gegenwart längst, was die ganze Sache wesentlich vereinfachte.
    Die Zwillinge schienen ihn relativ schnell durchschaut zu haben. Aber noch verhielten sie sich ruhig. Sie ahnten wohl, dass Seneca notfalls keine Sekunde lang zögern würde, sie zu töten, falls sie ihm gefährlich wurden.
    Es gab noch andere. Zum Beispiel Riker.
    Es wurde Zeit, sich besser abzusichern.
    Der Doppelgänger würde wesentlich größere Schwierigkeiten haben, überlegte Seneca grinsend. Er kam als Weichei in eine harte Welt. Er war vermutlich längst aufgefallen und ausgeschaltet oder zumindest festgesetzt worden. Seneca hoffte letzteres - er wollte seinem Double ins Auge sehen, ehe er den anderen umbrachte.
    Herr über zwei Welten - das war es.
    Dabei bedeutete Welt in diesem Fall nicht nur einen Planeten, sondern ein ganzes, weites Universum.
    Herr über zwei Universen…
    Seneca lachte leise.
    Dass er seinen Namen geändert hatte, nachdem er in Avalon vom Tode wiedererweckt worden war - nach der Konfrontation mit dem Schwarzzauberer Amun-Re -, diese Namensänderung hatten sogar die Behörden akzeptiert. Wenn auch mit etwas Nachhilfe. Es war ein erforderlicher Schritt. Er konnte nicht ewig Robert Tendyke bleiben. In den über 500 Jahren seines Lebens hatte er unzählige Male die Identität wechseln müssen, einmal, um seine Gegner in Sicherheit zu wiegen, dann aber auch, um kein Misstrauen zu erregen. Kein Mensch lebte viel länger als 100 Jahre, und kein Mensch blieb dabei jung.
    Der Sohn des Asmodis schon.
    Er war gezwungen, hin und wieder seine Identität allein aus bürokratischen Gründen zu wechseln.
    Diesmal war es ihm schwerer gefallen als sonst. Mit Tendyke Industries hatte er etwas aufgebaut, das ihm seine Existenz sicherte, in der einen wie in der anderen Welt. Aber irgendwann würde er davon Abschied nehmen müssen, und es war nicht allein damit getan, sich selbst als Erben einzusetzen. Deshalb hatte er einmal mehr seinen Namen geändert.
    In seiner Welt hatte er das schon einen Tod früher getan.
    Aber jetzt waren die Verhältnisse angeglichen. Er konnte getötet werden, wurde aber in Avalon wiederbelebt, wenn es ihm rechtzeitig gelang, mit Zauberformel und Schlüssel den Weg auf die Feeninsel neben der Zeit zu finden. Fünf Jahrhunderte lang war es ihm immer wieder gelungen, so auch diesmal. Er war wieder da. Und nun standen ihm gleich zwei Welten offen.
    Ty Seneca, des Teufels Sohn, rieb sich die Hände…
    ***
    Riker trat ans Fenster. Aber diesmal konnte er das Landschaftsbild nicht richtig genießen. Er fror - innerlich.
    Seneca-Tendyke wurde zum Problem. Desgleichen Calderone.
    Der hatte vor Jahren einmal versucht, Tendyke zu ermorden. Er war dafür zu lebenslänglichem Gefängnisaufenthalt verurtei lt worden, aber er war unter rätselhaften Umständen aus dem Gefängnis verschwunden. Riker ahnte, dass Schwarze Magie im Spiel gewesen war. Will Shackleton war Calderones Nachfolger als Sicherheitschef geworden, und nun wurde Shackleton ermordet -und Seneca holte ausgerechnet Calderone in eben diesen Job zurück!
    Den Mann, der ihn hatte umbringen wollen, und plötzlich waren sie fast ein Herz und eine Seele.
    Ein Informant hatte angedeutet, dass Calderone hinter Shackletons Tod steckte. Riker war ziemlich sicher, dass diese Information stimmte. Immerhin hatte er selbst Shackleton noch gebeten, ein Auge auf Seneca zu halten… Was hinter Ullichs Verschwinden steckte, wusste er nicht. Er konnte sich aber lebhaft vorstellen, dass Calderone auch dafür gesorgt hatte, damit der mutmaßliche Mörder nicht noch ein Alibi aus dem Hut zaubern konnte.
    Carsten Möbius war von Seneca selbst erschossen worden. Dafür besaß Riker inzwischen einen Beweis, den er sorgfältig in einem Safe außerhalb der Firma und außerhalb seiner Wohnung hinterlegt hatte, um im Falle eines Falles über ein Druckmittel verfügen zu können.
    Vielleicht würde er es schon bald einsetzen müssen, um sein eigenes Leben zu retten.
    Er fragte sich, ob es Sinn hatte,

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