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0716 - Der Flammen-Friedhof

0716 - Der Flammen-Friedhof

Titel: 0716 - Der Flammen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klarheit haben und rief deshalb nach ihm.
    Meine Stimme hallte durch einen leeren Garten. Ich lief einige Runden. Bill konnte sich durchaus woanders versteckt halten, und dann hörte ich ein bestimmtes Geräusch.
    Wasser klatschte und plätscherte. Jemand fluchte. Ich schaute nach links, wo eine runde Wasserfläche wie ein großes Auge mit dunkler Pupille lag, der künstliche Teich.
    Aus ihm schob sich eine Gestalt. Wie ein Wassermonster sah der Mann aus. Algen, Grünzeug und Tang klatschnass auf seinem Kopf.
    Schimpfend kletterte mein Freund aus dem Wasser, schüttelte sich und verfluchte die Feuerwesen. Dann sah er mich.
    »Bist du trocken?«
    »Ja.«
    »Und unverletzt?«
    »Auch das.«
    Lachend taumelte Bill auf mich zu und legte mir die Hände auf die Schultern. »Weißt du, wie ich mich fühle, Alter?«
    »Feucht, nehme ich an.«
    »Klar. Und gleichzeitig fühle ich mich wie neugeboren. Verdammt, ich habe gedacht, da nicht mehr rauszukommen. So was von Glück…« Er schüttelte den Kopf. »Es war die Druckwelle, die mich in den Teich geschleudert hat. Das Wasser löschte das Feuer.«
    »Wieso Feuer?«
    »Ich brannte doch schon. Meine Klamotten…«
    »Mist!«
    »Kannst du wohl sagen. Und du?«
    Ich berichtete ihm in Stichworten, was ich erlebt hatte. Bill wollte die Mumie sehen. Ich tat ihm den Gefallen. Mit der Lampe strahlte ich sie an.
    »Grün«, flüsterte der Reporter. »Hast du dafür eine Erklärung, John?«
    »Soll ich Aibon sagen?«
    Bill Conolly nickte. »Das habe ich mir beinahe gedacht. Ja, Aibon. Aibons Flammen-Friedhof – oder?«
    »So ähnlich jedenfalls.«
    »Eine genaue Antwort könnte uns unsere Freundin Lilian geben. Aber die ist verschwunden.«
    »Und wo stecken die Flammen-Zombies?«
    »Frag mich was Leichteres.«
    Im Garten jedenfalls sahen wir sie nicht mehr. Über dem gesamten Gelände lag der Rauchgestank wie eine schwere Decke. Bei jedem Luftholen atmeten wir ihn ein.
    Wir liefen auf das Haus zu und nahmen dabei den Weg, den wir auch gefahren waren. Im Licht standen die Bewohner. Sie hatte nichts mehr in ihren Wohnungen gehalten. Sie redeten auf uns ein, alle sprachen durcheinander. Wir hörten nur heraus, dass sie inzwischen die Feuerwehr alarmiert hatten.
    »Die ist kaum noch nötig.«
    »Und was ist genau passiert?«, fragte mich eine Frau. »Sie sind doch sicherlich schuld.«
    »Nur indirekt, Madam.« Ich zeigte ihr meinen Ausweis und hielt ihn so, dass auch die anderen mitlesen konnten. Dass ich von Scotland Yard war, beruhigte sie.
    Möglicherweise hatten sie etwas gesehen und in diese Richtung zielten auch meine Fragen. Die Bewohner zeigten sich vor allem deshalb irritiert, weil ich immer wieder den Namen Lilian Taylor erwähnte.
    »Hat sie damit zu tun?«
    »Nur indirekt.«
    »Sie ist aber nicht hier.«
    »Das wissen wir«, sagte ich. »Hat einer von Ihnen die Frau während des Feuers gesehen?«
    Aus dem Hintergrund meldete sich ein Mann. Er hob sogar seinen Zeigefinger wie in der Schule. »Ich, glaube ich wenigstens. Ich bin mir nicht sicher.«
    »Was haben Sie denn gesehen?«
    Er kam näher und schob seine Goldrandbrille hoch. »Es war nur für einen Moment.« Er drehte sich um und deutete auf den Weg, der direkt zum Haus führte. »Dort war es. Dort sah ich sie für einen Moment, aber sie war nicht allein. Ein Mann stand neben ihr. Der trug eine Strickmütze auf dem Kopf.«
    »Was haben die beiden getan?«
    »Nichts. Sie schauten zum Feuer hin. Ich bin dann auch rasch weggelaufen, um zu den anderen zu gelangen. Wie lange und ob sie überhaupt geblieben sind, kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Noch eine unbekannte Größe, John«, sagte der Reporter. »Ein Mann mit einer Strickmütze.« Er räusperte sich. »Bestimmt kein Flammen-Zombie.«
    »Kein was, bitte?«, wurden wir gefragt.
    Ich winkte ab. »Bitte, vergessen Sie das.« Ich wandte mich noch einmal an den Zeugen. »Sie haben die Frau also nur vor dem Haus gesehen, wenn ich Sie richtig verstanden habe.«
    »Ja, Mrs. Taylor sah aus wie eine Besucherin, die sich nicht entscheiden kann, ob sie nun näher kommen soll oder nicht. Später habe ich nicht mehr an sie gedacht.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen.« Ich lächelte den Menschen zu.
    »Jedenfalls danke ich Ihnen. Sie brauchen keine Furcht mehr zu haben, es wird nichts mehr passieren.«
    »Was ist denn überhaupt passiert?«, wollte jemand wissen.
    »Ein Wagen explodierte. Leider war es meiner. Das ist alles.«
    Bill und ich gingen dorthin, wo der Mann Lilian Taylor

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