0716 - Der Flammen-Friedhof

Titel: 0716 - Der Flammen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark

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lauern.«
    »Wenn du Recht hast, Bill, wäre unser Platz im Auto genau der Falsche. Da hocken wir in einem Sarg auf vier Rädern. Einem Flammenansturm ist er nicht gewachsen.«
    »Du sprichst mir aus der Seele«, flüsterte mein Freund.
    »Okay, dann raus.«
    Es war zu spät. An zwei Seiten bewegte sich das Buschwerk. Nicht mal langsam, sondern sehr heftig. Blitzschnell wurden die Lücken geschaffen, sodass die vier Gestalten Platz genug hatten.
    Sie brauchten jeweils nur einen Schritt zu gehen, um den Rover zu erreichen…
    ***
    Und diese eine Sekunde dehnte sich. Zumindest ich hatte den Eindruck, als wäre die Zeit einfach stehen geblieben. Es gelang mir, einen Blick auf die beiden Gestalten zu werfen, deren Körper von einer dunklen Kleidung bedeckt wurden.
    Ihre Gesichter sahen schlimm aus. Bleich und trotzdem düster, aber mit leuchtenden oder brennenden Augen. Und es kam noch etwas hinzu. Aus ihrer Kleidung, aber auch aus den Gesichtsporen drangen dünne Schwaden.
    Deshalb der Gestank.
    Bill hatte die Tür halb offen, als er angegriffen wurde. Die Flammen schossen ihren Widerschein in den Rover, während sie selbst aus den Augen jagten und gegen die Fensterscheibe schlugen.
    Ich hörte Bill fluchen. Er zog seine Waffe, wollte schießen, als die nächste Feuerlohe den Wagen von zwei Seiten einrahmte. Die Strahlen trafen über dem Dach zusammen, wo sie eine Brücke bildeten.
    Sollten wir verbrennen? »Raus, Bill! Trotzdem!«
    Bevor die Hitze uns verschmorte, mussten wir es geschafft haben.
    Ich rammte die Tür an meiner Seite mit ungeheurer Wucht auf. Sie wuchtete so weit nach außen, dass eine der Gestalten erwischt und nach hinten geschleudert wurde. Sie hielt den Mund dabei offen, und der nächste Flammenspeer fuhr in die Dunkelheit hinein und erwischte den Wagen diesmal nicht.
    Der Zweite war noch da. Als er seinen Schädel senkte, rammte ich ihm meinen Kopf in den Magen. Er flog zurück, krachte in die Büsche, die unter ihm nachgaben, und ich hatte den Hitzeschock auf meinen Haaren gespürt, als wären sie angekohlt worden.
    In diesem Körper selbst steckte ein gewaltiges Feuer, dem wir nichts entgegensetzen konnten.
    Ich sprang mit einem mächtigen Satz zur Seite, durchbrach ebenfalls das Buschwerk und hatte Glück. Hinter mir schlugen die Zweige zusammen, sie bildeten wieder eine Wand.
    Der Rover aber brannte lichterloh. Gierig fraß sich das Feuer weiter. Es brauste und rauschte, es war wie ein hungriges Tier, das alles vernichtete, was sich in seiner Nähe befand.
    Ich schrie nach Bill, ohne eine Antwort zu bekommen. Wenn diese Gestalten tatsächlich Zombies waren, dann musste es mir gelingen, sie mit einer geweihten Silberkugel zu vernichten. Deshalb hatte ich die Beretta gezogen und wartete auf das Ziel.
    Hoch schlugen die Flammen aus unserem Wagen. Zu nahe durfte ich an diesem Ziel nicht bleiben, denn jeden Augenblick konnte der gute Rover explodieren.
    Auch im Haus hatten die Menschen mitbekommen, was geschah.
    Schwache Schreie drangen an meine Ohren. Jemand schrie nach der Feuerwehr.
    Ich schlug einen Bogen, um auf die andere Seite zu gelangen.
    Etwas Hohes, Flackerndes stolperte durch das Gebüsch. Es war einer der Flammenzombies. Eine Sekunde später hatte er es geschafft.
    Freie Bahn für ihn gegen mich.
    Zum ersten Mal sah ich, wie er brannte. Über seinen Körper huschten die Flammen hinweg. Sie waren einfach überall. Vorn, hinten, an den Seiten, im Gesicht und an den Füßen. Sie schienen zu leben, sie bewegten sich wie Schlangen, sie bestanden aus langen, greifenden Fingern, sie wollten alles vernichten.
    Das Gesicht war ein glühendes Oval. Es erinnerte mich entfernt an eine überheizte Ofenplatte. Die Augen darin fielen nicht auf, weil alles um sie herum loderte. In diesem Augenblick schien es nur mich und ihn auf der Welt zu geben.
    Ich hob den rechten Arm, um zu schießen.
    Da explodierte der Rover! Urplötzlich öffnete sich die Hölle. Es war der reine Wahnsinn, was da vor sich ging.
    Eine Flammenwand schoss in die Höhe. Begleitet von brennendem Benzin, das ein zuckendes und wildes Muster bildete, als es in die Dunkelheit brandete.
    Vor dem Feuer gaben mir die Büsche Deckung, aber kaum vor der Druckwelle. Sie packte mich, als ich mich schon auf dem Weg in Richtung Erdboden befand. Ich hörte mich selbst schreien, als mich die fremden Kräfte ergriffen und umherwirbelten, als wäre ich kein Mensch, sondern nur ein großes Blatt Papier.
    Stoppen konnte ich dieses Inferno nicht,