0716 - Unheil aus fremder Dimension
Quadratlatschen nicht woanders hinstellen? Hast wohl Lust, den Elefantenfriedhof zu besuchen...?"
Natürlich verstand der Kelosker kein Wort, denn es gab keinen Translator, der eingeschaltet wäre. Er trat einen Schritt zurück und starrte das pelzige Wunder an, das so urplötzlich vor ihm aufgetaucht war. Er schien nicht zu wissen, was er damit anfangen sollte.
„Da kannst du mal gucken!" fuhr Gucky im gleichen Tonfall fort.
Dann: „Was machen wir mit ihm, Perry?"
„Paralysiere ihn", gab Rhodan zurück und kroch unter seinem Versteck hervor. „Aber schnell!"
Der Kelosker erblickte nun auch Rhodan, und einen Terraner kannte er sofort. Doch ehe er etwas unternehmen konnte, erfaßte ihn das flimmernde Strahlenbündel aus Guckys Waffe. Lautlos sackte er zusammen.
Inzwischen war auch Hellmut zum Vorschein gekommen.
„Warum ist das notwendig?" fragte er.
Gucky warf ihm einen undefinierbaren Blick zu und setzte dann Telekinese ein. Wie von einer Geisterhand geschoben, rutschte der bewußtlose Koloß in das frei gewordene Versteck. Rhodan bückte sich und drückte die Beine so weit hinein, bis sie nicht mehr zu sehen waren.
„Weiter nichts passiert", sagte er, als er sich wieder aufrichtete.
„Untersuchen wir die anderen Räume. Vielleicht kann Hellmut noch mehr feststellen."
„Ich glaube, ich weiß genug", gab Hellmut zurück. „Dieses Shetanmargt ist einmalig. Wir müssen es retten und den Keloskern helfen, es in Sicherheit zu bringen. Wenn es in die Hände der Laren fällt, wäre das ein Unglück für alle Völker, die vom Konzil unterdrückt werden."
„Die Kelosker bereiten ein Schleppfeld vor, um das Ding nach Last Stop zu bugsieren. Sollen sie es doch gleich woanders hinbringen, wo es sicher ist."
„Ich glaube, das schaffen sie mit ihren Schiffen nicht. Sie wollen es ganz aus Balayndagar entfernen, und das wären mehr als zweitausend Lichtjahre - mindestens!"
Rhodan ahnte, daß mit Hellmut nicht mehr zu argumentieren war. Der Wissenschaftler hatte sich so in seine Idee verbohrt, das Shetanmargt zu retten, daß man ihn nicht mehr davon abbringen konnte. „Wir sollten die Zentralschaltung finden und lahmlegen", sagte Gucky, der in Hellmuts Gedanken las und ihm einen Schock versetzen wollte. „Telekinetisch dürfte das nicht schwer sein. Vielleicht hält das die Kelosker davon ab, den Kasten gleich abzutransportieren. Bis sie den Fehler gefunden haben, kann viel Zeit vergehen."
„Und was nützt uns die?" erkundigte sich Rhodan skeptisch.
„Eine ganze Menge. Wir können inzwischen mit der BRESCIA nach Takrebotan zurückfliegen und Deighton befreien. Vielleicht gelingt es uns sogar, dann die Kelosker aus der SOL zu vertreiben und SENECA wieder zur Vernunft zu bringen."
„Also Zeitgewinn...?" Rhodan nickte. „Wir könnten es versuchen. Hellmut, Sie werden uns dabei helfen! Finden Sie eine der wichtigen Schaltungen, bei deren vorübergehendem Ausfall die Anlage lahmgelegt wird."
Hellmut sah Rhodan herausfordernd an.
„Sie verlangen von mir, daß ich helfe, die phantastischste Rechenanlage, die es jemals gab, zu zerstören?"
„Nicht zerstören, nur lahmlegen. Das ist ein Unterschied!"
„Trotzdem weigere ich mich, und zwar letzten Endes in Ihrem eigenen Interesse. Vielleicht wird Ihnen eines Tages das intakte Shetanmargt die Position Ihrer Milchstraße errechnen können."
„Es wird bis dahin wieder funktionieren."
„Schon, aber dann werden die Kelosker nicht mehr bereit sein, Ihnen zu helfen. Heute wären sie es vielleicht, wenn wir sie in ihrer Absicht unterstützen. Aber das habe ich ja schon einmal festgestellt."
„Richtig, das haben Sie. Und nun kommen Sie, wir wollen nicht noch mehr Zeit verlieren. Übrigens darf ich Sie daran erinnern, daß mein Telekom jetzt eingeschaltet ist, Kaybrock in der BRESCIA kann jedes Wort hören, das wir sprechen. Die Kelosker auch, aber sie werden sich kaum darum kümmern.
Unser Schiff haben sie längst geortet, nehme ich an, und sie werden vermuten, es handelt sich um Gespräche, die an Bord geführt werden."
„Warum sagen Sie mir das?"
„Damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen, Hellmut."
Gucky war bis zur Tür gegangen. Es war die gleiche, durch die der Techniker gekommen war. Vorsichtig öffnete er sie einen Spalt und flüsterte dann: „Ein Korridor, und niemand zu sehen. Wenn ich nur wüßte, in welche Richtung wir gehen sollen."
„Irgendeine", schlug Rhodan vor. Hellmut ging zwischen ihm und Gucky, der die Spitze übernommen
Weitere Kostenlose Bücher