0716 - Unheil aus fremder Dimension
bestimmten Plan verfolgt, aber welchen...?"
„Das möchte ich auch wissen."
Eine neue Schalttafel wurde herbeigeschafft und ausgetauscht.
Dann verließen die Kelosker nach einem letzten Blick auf ihre Gefangenen den Raum und schlossen die Tür.
Rhodan und Gucky waren wieder allein, aber sie saßen unter der Energieglocke fest, die ihre Bewegungsfreiheit nicht nur räumlich einschränkte. Immer noch war in ihren Gliedern das feine Kribbeln, das sie beinahe lahmte, wenn auch nicht völlig bewegungsunfähig machte.
„Wir müssen versuchen, Funkverbindung mit der BRESCIA aufzunehmen", schlug Gucky mutlos vor. „Ich habe keinen Kontakt mehr. Und dann hoffe ich, daß Hellmut jetzt keinen Unsinn macht."
„Unsinn? Wie meinst du das?"
„Immerhin erweckt alles den Eindruck, als arbeite er mit ihnen zusammen. Vielleicht schicken die Kelosker ihn mit einem Auftrag zur BRESCIA zurück, und dort wird man glauben, er käme in unserem Auftrag. Wer weiß, was er ihnen erzählt...?"
Rhodans Gesicht blieb unbewegt, aber er ahnte, was Gucky andeuten wollte.
Und er konnte nur hoffen, daß der Mausbiber sich täuschte...
3.
Akumanda hatte die Funkzentrale der BRESCIA übernommen und auch einige Minuten lang direkten Kontakt mit Rhodans Telekom halten können, dann verstummte der Lautsprecher. Es war, als sei eine Leitung durchgeschnitten worden.
„Damit mußten wir rechnen", meinte Farn Kaybrock, als er davon erfuhr. „Wenn dieses Shetanmargt wirklich eine so wichtige und komplizierte Angelegenheit ist, haben die Kelosker entsprechende Sicherheits- und Abwehranlagen eingebaut. Eine Funksperre ist wohl in diesem Fall die nächstliegende Möglichkeit."
Ting Suin war bei den Ortergeräten und regulierte die Vergrößerung auf dem Bildschirm. Immer noch wechselten Kelosker in Raumanzügen von den Schiffen hinüber zum Shetanmargt und umgekehrt. Die plump wirkenden Walzen schoben sich immer näher an die kosmische Rechenanlage heran und kreisten sie regelrecht ein.
Sonst geschah nichts, was optisch hätte registriert werden können.
Die Zeit verstrich unendlich langsam.
Nach zwei Stunden sagte Kaybrock: „Ich verstehe das nicht. Gut, der Funkkontakt mag unterbrochen sein, das beunruhigt mich nicht sonderlich. Aber in einem solchen Fall hätte doch wenigstens Gucky teleportieren können, um uns zu informieren. Ich komme mir vor wie eine taube Nuß an einem Baum, die nur darauf wartet, heruntergeschüttelt zu werden."
„Ein hübscher Vergleich", lobte ihn Ting Suin von der Ortung her. „Und wahrscheinlich trifft er sogar zu. Vom Shetanmargt her nähert sich uns ein Schiff."
Kaybrock und Akumanda wandten ihre Aufmerksamkeit wieder dem großen Panoramaschirm zu, den sie in den letzten Minuten ein wenig vernachlässigt hatten, weil nichts geschah. Immer noch schwebte das Shetanmargt in seiner Mitte, von dem Konvoi eingeschlossen. Doch deutlich war ein kleines Schiff, wohl ein Beiboot, zu erkennen, das sich schnell der BRESCIA näherte.
Kaybrocks Hand schob sich zu den Kontrollen der Feuerleitzentrale, aber Akumanda winkte ab."Besser nicht! Das Schiff dort ist nicht bewaffnet."
In der Tat handelte es sich offensichtlich um ein einfaches Beiboot ohne jede zusätzliche Fernflugeinrichtung. Seitlich waren je zwei Sichtluken zu erkennen und am Bug die transparente Kanzel. Dahinter waren die Umrisse von zwei Keloskern nur zu ahnen.
Akumanda suchte die Funkfrequenzen ab und blieb auf Empfang.
Plötzlich rief er: „Joscan Hellmut! Es ist Joscan Hellmut!"
Kaybrock warf ihm einen forschenden Blick zu.
„Hellmut? Wie soll denn der in das Schiff der Kelosker geraten?"
„Er ist es, ich bin sicher! Er ruft uns, und er muß in dem Beiboot sein."
„Dann antworten Sie! Sind Rhodan und Gucky bei ihm?"
„Das kann ich noch nicht sagen. Ich nehme jetzt Kontakt auf."
Akumanda gab das Erkennungssignal, bat um nähere Auskunft und wartete dann auf die Antwort. Sie kam laut und deutlich, so daß jeder in der Kommandozentrale der BRESCIA sie hören konnte: „Hier spricht Joscan Hellmut von Bord des keloskischen Beiboots. Ich möchte im Auftrag der Kelosker mit Ihnen verhandeln."
Akumanda sah Kaybrock voller Befremden an.
„Was soll denn das nun wieder heißen? Im Auftrag der Kelosker? Was ist mit den anderen?"
„Wir werden es erfahren, da bin ich sicher. Ich fürchte, wir werden uns auf eine unangenehme Überraschung vorbereiten müssen."
Akumanda fragte: „Was ist mit Rhodan und Gucky? Haben die Kelosker sie
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