0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet
zurück. Ich sah ihm an, daß er sich wohler fühlte. Offensichtlich dachte er nicht daran, daß sein Vorhaben absolut unmöglich war. Schließlich konnte er sein Nachtlager nicht in der Kommandozentrale der PHARAO aufschlagen.
Ich blickte zu Kommandant Rik Radik hinüber, und ich sah, daß er mit einem Offizier aus Porta Pato sprach. Ich kannte das Gesicht auf dem Videoschirm vor ihm. Alles in mir spannte sich an, als ich beobachtete, daß der Commander dem Piloten ein Zeichen gab. Verrich Glas nahm einige Schaltungen vor.
Tief unter uns liefen die Konverter an. Die letzten Minuten vor unserem alles entscheidenden Start waren angebrochen.
Der Kommandant lehnte sich zurück. Sekunden darauf kamen seine Befehle. Es war soweit.
Ich mußte an die Männer auf dem Mond denken. Sie versuchten in diesen Sekunden, das Riesengehirn derart abzulenken, daß wir eine Chance bekamen.
*
Bericht Oppouthand: Sopper Round öffnete eines der Schotte und blickte auf die Zahlen und Farbsymbole, die sich neben der Tür befanden. „Nun?" fragte Bully ungeduldig. „Wo sind wir?"
„Mist", sagte Hot. „Das Fluchen übernehme ich lieber selbst. Also, wo sind wir?", „Verzeihung, Sir. Dieser Transmitter liegt in einem Randbereich, der ungefähr einen Kilometer von der Schaltzentrale für die Versorgungseinheiten entfernt ist. Das wäre das nächste für uns interessante Ziel."
„Mist."
„Sagte ich ja, Sir."
Reginald Bull grinste wie ein kleiner Junge, obwohl unsere Situation alles andere als erfreulich war. „Sie sind wohl überhaupt nicht aus der Ruhe zu bringen, wie?"
Das war richtig. Sopper Round konnte zwar ein unglaubliches Temperament entwickeln, was ihm den Spitznahmen Hot eingebracht hatte, in der Gefahr aber konnte er stoisch wie ein Roboter sein.
Bully schaltete auf die Aphiliker-Frequenz um, über die er als ehemaliger Regierungschef natürlich informiert war. Zugleich verband er seine Lautsprecher mit dem Aufnahmekanal, so daß auch Sopper und ich ständig mithören konnten, und wir dennoch alle drei ständig in Kontakt blieben.
Nichts deutete darauf hin, daß die Aphiliker etwas von unserem Überfall gemerkt hatten. „Okay", sagte Bully. „Wir schlagen uns zu der Versorungszentrale durch. Mücke, entwaffnen Sie die Männer. Ich möchte den Rücken frei haben."
Ich nahm den Narkotisierten die Strahler ab und entfernte die Energiemagazine daraus. Einen Desintergratorstrahler nahm ich als zusätzliche Bewaffnung an mich. Die Magazine steckte ich ein. Ich dachte daran, daß wir sie notfalls als Bombe benutzen konnten, wenn wir sie zur Spontanzündung brachten.
Dann hasteten wir hinaus. Reginald Bull eilte voran. Sopper Round folgte ihm. Ich hielt mehrere Meter Abstand von ihm, wie es ausgemacht war.
Der Gang verlief in einem weiten Bogen. Er lag an der Peripherie des Riesengehirns.
Vor einem Zwischenschott endete unser erster Vorstoß nach etwa vierhundert Metern. Jetzt schob sich Hot an Bully vorbei, während wir die Funkgespräche der Aphiliker abhörten. Round setzte einige mitgeführte Geräte an die Sperrpositronik und zeichnete die Spannungswerte und Energiemuster auf. „Es ist ein einfaches Schloß", verkündete er schließlich. Ich hörte es leise knacken, dann glitt das Schott zur Seite. Der Gang führte weiter, aber er war nicht mehr leer. Etwa hundert Meter von uns entfernt schleppten Kombiroboter mehrere Kästen mit Schaltelementen zu einer Stelle, an der die Wandverschalung abgenommen worden war.
Als sie uns wahrnahmen, stellten sie die Kästen augenblicklich ab, und ihre Waffenarme richteten sich auf uns. Sie warteten auf den ID-Code, den die reguläre Besatzung automatisch abgestrahlt hätte. „Individualsphäre", sagte Bully flüsternd.
Ich drückte eine Taste an meinem Gürtel herunter, und das beruhigende Flimmern des Energiefelds umgab mich. Es war in der Lage, die gebündelten Energiemengen aus einem abgefeuerten Blaster zu absorbieren und in eine höher gelagerte Dimension abzuleiten.
Reginald Bull ging weiter. Er hielt seine Waffe in der Hand. Zugleich hörte ich die Stimme eines Aphilikers, der leidenschaftslos feststellte, daß sich unberechtigte Personen in Sektor VII aufhielten.
Damit waren wir gemeint.
Ein eigenartiges Gefühl beschlich mich. Diese Stimme hatte kaum noch menschlich geklungen. Sie hätte einem Roboter gehören können. Zu diesem hätte eine derart leidenschaftslose Feststellung eher gepaßt.
Dann kam die befürchtete Anweisung. „Robot ISF333 und
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