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0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet

Titel: 0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nathan zu vernichten. Ich werde sie zünden, falls jemand versucht, hier hereinzumarschieren. Verstanden?"
    Für einige Sekunden herrschte Stille. Dann meldete sich eine kühle Stimme. „Das glauben Sie doch selbst nicht, Bull. Sie sind nicht der Mann, der sich selbst in die Luft sprengt."
    „Meinen Sie?"
    Ich blickte Bully an. Er war wie umgewandelt. Alles Jungenhafte war aus seinem Gesicht verschwunden. Ich erkannte in ihm den bedingungslosen Kämpfer und eiskalten Bluffer. Er wußte genau, was er sagte. Die Aphiliker konnten sich nicht darauf einlassen, daß er die Bombe vielleicht doch zündete. Wenn Nathan vernichtet wurde, dann mußte zwangsläufig das gesamte öffentliche Leben auf der Erde zusammenbrechen. Mir wurde bewußt, wie abhängig wir tatsächlich von diesem Riesenroboter waren. Ohne ihn konnte die Menschheit kaum noch existieren. „Ich hab's", teilte Sopper Round mit.
    Ich sah ihn mit seinem Positronenimpulsgeber und einem Magnetstrahler an den komplizierten Schaltungen stehen, die selbst für mich ein Buch mit sieben Siegeln waren. „Es kann losgehen."
    „Dann beeilen Sie sich, Sopper", befahl Bully, der die Verbindung zu den Aphilikern wieder abgebrochen hatte.
    Sopper Round führte seine Geräte über die Schaltungen. Ich beobachtete, daß auf einem Kontrollpult zahlreiche Lichter aufleuchteten. Natürlich mußte Sopper seine Schutzhandschuhe abstreifen, und er hatte sogar den Helm geöffnet. Bull protestierte nicht dagegen, obwohl wir aus unseren Lautsprechern die Stimmen der Aphiliker hallen hörten. Sie stellen fest, daß einer der Eindringlinge für Giftgas angreifbar war.
    Doch sie kamen zu spät mit ihren Maßnahmen.
    Sekunden später drehte Hot sich um, schloß seinen Helm und streifte die Handschuhe wieder über. Er nickte Bully zu. „Das war's", sagte er. „Die Versorgungsflotten starten. Sowohl die auf der Erde, als auch die hier auf Luna stationierten."
    Bully hieb Sopper die Hand auf die Schulter. „Sie sind ein Pfundskerl."
    Bull schien vollkommen vergessen zu haben, daß wir nach wie vor von Aphilikern umgeben waren, die fieberhaft darüber nachdachten, wie sie uns am schnellsten töten konnten. „Was machen Sie für ein Gesicht, Mücke?" fragte er mich. „Erfolgserlebnisse sollte man genießen. Sie sind selten genug geworden."
    Er ging zum zentralen Schaltpult hinüber. Als er seine rechte Hand auf die Verschalungskante legte, zuckten weiße Blitze um seine Finger herum. Unwillkürlich riß er die Hand zurück, obwohl er durch seine Ausrüstung hinreichend geschützt war. „Sie haben alles unter Spannung gesetzt", stellte er fest. „Als ob sie damit etwas erreichen könnten!"
    Er deutete auf die Instrumente. Ich blickte ihm über die Schulter. „Sehen Sie, Mücke, die Versorgungsschiffe starten. Die Aphiliker können es nicht mehr verhindern. Diese Raumer standen für den Notfall bereit. Allerdings dachte man seinerzeit an einen anderen Notfall als an diesen. Die Einheiten sollten bei Bedarf auf Planeten im Mahlstrom ausschwärmen und von dort Rohstoffe zur Erde holen. Sopper hat aber dafür gesorgt, daß diese Schiffe sich nicht allzu weit von Erde und Mond entfernen. Schließlich sollen sie ja hier Verwirrung stiften. Die Aphiliker werden einiges zu tun haben, bis sie wieder Ordnung geschaffen haben."
    Ich mußte an die PHARAO denken.
    Sopper Round erriet meine Gedanken. „Genau, Mücke", sagt er. „Dies ist der Moment."
     
    *
     
    Bericht Attra Rauent: „Das Signal, Sir", meldete Gnaden Wennein. „Starten Sie", befahl Roi Danton. Der Pilot schaltete die Haupttriebwerke der PHARAO hoch. Ich spürte die Vibrationen. Das Schiff schüttelte sich und stemmte sich mit der unbändigen Kraft seiner lemurischen Technik gegen die Wassermassen über uns. Innerhalb von Bruchteilen von Sekunden begann es unter uns zu brodeln und zu kochen. Unter der Einwirkung der sonnenheißen Protonenstrahlen, die aus den Abstrahldüsen rasten, verdampfte das Wasser, so daß sich unter uns eine gewaltige Gasblase bildete.
    Bevor diese sich zur Wasseroberfläche hochkämpfen konnte, stiegen wir auf ihr auf. Für Sekunden schien es so, als wolle die PHARAO auf der Gasblase nach oben reiten, doch dann hüllte sich das ganze Schiff in tosende Dampfmassen. Es gewann überraschend schnell an Geschwindigkeit, schien die gewaltigen Lasten, die auf ihm ruhten, nicht zu spüren und mußte durch die hohe Energieausschüttung schon in dieser Phase unüberhörbare Signale an unsere Feinde abstrahlen.

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