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0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet

Titel: 0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mir vorbei, warf sich auf Mayk Terna und schlug den Strahler wütend zur Seite. „Glaubst du Närrin, daß wir alles auf uns genommen haben, nur damit du uns dann die Männer tötest?"
    Zwei Frauen in grauen Kombinationen packten Nayn Taibary und zerrten sie zur Seite. „Beruhige dich", sagte die Administratorin mit bebender Stimme. „Wir mögen es nicht, wenn du die Wilde spielst."
    Sie wandte sich mir zu und blickte mich forschend an. Ich stand noch immer in der Schleuse und hielt die Arme gekreuzt vor der Brust. Dabei muß ich zugeben, daß ich von höchst eigenartigen Gefühlen beschlichen wurde. Inzwischen hatten sich etwa zweihundert Frauen vor dem Beiboot versammelt, und es wurden ständig mehr. Sie musterten mich erstaunt, voller Neugier und Sehnsucht. In den Augen vieler aber entdeckte ich auch namenlose Angst. .
    Ich war der erste Mann, den sie in ihrem Leben sahen. Sie wußten nicht, wer und wie ich war. Sie redeten durcheinander. Einige erteilten Mayk Terna lautstark Ratschläge, andere alberten kichernd miteinander.
    Und Nayn Taibary versuchte, alle zu übertönen.
    Schließlich fuhr Mayk Terna herum und brüllte mit unglaublich kraftvoller Stimme: „Ruhe!"
    Allmählich wurde es still. Ich lächelte und stützte meine Hände auf die Hüften. „Madam", sagte ich. „Wenn Sie Nayn nicht augenblicklich in Ruhe lassen, werde ich sofort wieder starten und mit allen Männern verschwinden, die sich dort oben in einer Kreisbahn um diesen Planeten befinden."
    Sie brauchte einige Sekunden, bis sie meine Worte verdaut hatte. Dann gab sie den Frauen, die Nayn festhielten, ein hastiges Zeichen. Nayn kehrte zu mir zurück. Ihre Unterlippe zitterte vor Zorn. Ich zog das Mädchen zu mir hin, bevor es zu einem Wutausbruch kam, mit dem sie uns allen sicherlich nur geschadet hätte. „Wir wußten, daß es Probleme geben würde", sagte ich flüsternd. Sie beruhigte sich rasch. „Sie brauchen keine Angst zu haben, daß Aphiliker nach Ovarons Planet kommen", erklärte ich so laut, daß auch die weiter entfernten Frauen mich noch hören und verstehen konnten. „An Bord der PHARAO befinden sich ausschließlich immune Männer, also Männer mit ganz normalen Gefühlen. Männer, die der Liebe fähig sind."
    Meine Worte hatten eine unglaubliche Wirkung. Es wurde absolut still. Gebannt warteten die Frauen darauf, daß ich weitersprach, aber ich wußte kaum, was ich sagen sollte. Irgend etwas schnürte mir die Kehle zu. Nie zuvor war mir derartig bewußt geworden, wie sehr hier die Männer fehlten, und wie sehr die Frauen darunter litten, daß sie allein waren. „Marhola el Fataro, Terfy Heychen, Nano Balwore und natürlich Nayn-Taibary haben sich bis zur Erde durchgeschlagen. Sie haben es verdient, daß sie wie Heldinnen empfangen werden."
    „Wer gibt uns die Garantie, daß an Bord der PHARAO nicht doch nur Aphiliker vorhanden sind?" fragte Mayk Terna. „Marhola, Terfy, Nano und ich", rief Nayn. „Komm an Bord, Mayk. Von hier aus kannst du mit der Hauptleitzentrale der PHARAO sprechen. Du kannst dich genau informieren."
    Die Administratorin kam näher. Mit verengten Augen blickte sie uns an. „Wer sagt mir denn, daß nicht jemand mit angeschlagener Waffe hinter den Mädchen steht und sie zwingt, genau das zu sagen, was wir hören wollen?"
    „Das sollte dir dein normaler Menschenverstand sagen", erwiderte Nayn heftig. „Wenn es den Männern der PHARAO darauf ankäme, unsere winzige Kolonie zu erobern, dann hätten sie es längst getan. Sie könnten uns alle erledigen, ohne sich dabei anzustrengen. Und nun komm endlich an Bord und überzeuge dich davon, daß alles in Ordnung ist."
    Mayk Terna schnaufte erregt und kletterte in die Schleuse. Ich half ihr, indem ich ihr die Hand reichte und sie hereinzog. Sie musterte mich, als hätte ich ihr eine Grobheit an den Kopf geworfen. Ich tat, als ob mir nichts aufgefallen sei, und führte sie in die Zentrale.
    Nayn blieb in der Schleuse zurück. Ich hörte, wie sie ihre Geschlechtsgenossinnen aufforderte, nach Hause zu gehen und sich umzuziehen. „Macht euch hübsch", rief sie. „Die Männer von der Erde sind den Anblick von Frauen gewöhnt, aber auf der Erde sehen die Frauen attraktiver aus, weil sie mehr aus sich machen. Also los, beeilt euch. Die PHARAO wird bald landen."
    Ich lachte, als ich den Lärm vernahm, der daraufhin entstand. Durch die transparente Kuppel konnte ich beobachten, daß sich die Menge in rasender Eile auflöste.
     
    8.
     
    Bericht Oppouthand: Sopper

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