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0719 - Myxins Henker

0719 - Myxins Henker

Titel: 0719 - Myxins Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machte.
    »Als Fan kann man eine Bitte schlecht ablehnen.«
    Er war schon auf dem Weg zur Sitzgruppe, blieb stehen und winkte ab. »Lassen Sie das. Es ist alles halb so wild.«
    »Sie sind gut, Mr. Eisner.«
    »Danke.« Er deutete auf einen Ledersessel. »Nehmen Sie Platz. Und ich hoffe, daß ich auch so gut bleiben kann, Mr. Sinclair.«
    Ich setzte mich. »Warum nicht?«
    »Das könnte an Ihnen liegen.« Er setzte sich mir gegenüber und wischte über seine Stirn. In diesem Moment sah er alt und nachdenklich aus. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken bringen lassen?«
    »Nein, danke.«
    »Gut.« Er räusperte sich und ließ seinen Blick schweifen. »Irgendwann hat man ein Ziel erreicht, Mr. Sinclair. Ich bin soweit, ich stehe auf dem Höhepunkt. Nicht daß ich mein Büro in einer so hohen Etage habe, auch sonst nennt man mich einen Medien-Guru und was sonst noch alles. Aber das wird Ihnen bekannt sein.«
    »Stimmt.«
    »Die Probleme allerdings liegen woanders. Viel tiefer, verstehen Sie?«
    »Noch nicht.«
    Er schaute mich über den Glastisch hinweg an. Wie ein Kasten stand er zwischen uns. »Können Sie mit dem Begriff Unterbewußtsein etwas anfangen, Mr. Sinclair?«
    »Ich denke.«
    »Dann brauchen wir nicht erst zu theoretisieren und uns darüber zu unterhalten, was das Unterbewußtsein bedeutet. Es wird in den Träumen hochgeschwemmt, verarbeitet bestimmte Dinge, schafft oder stoppt Ängste. Das habe ich bisher geglaubt, daran glaube ich noch immer. Nun aber ist etwas eingetreten, mit dem ich nicht zurechtkomme. Können Sie sich vorstellen, daß jemand in mein Unterbewußtsein eindringt?«
    »Sie meinen eine fremde Kraft?«
    »Ja, Mr. Sinclair. Oder sogar eine fremde Macht. Ich habe seit einigen Tagen den Eindruck, manipuliert zu werden. Und zwar im Schlaf, wenn Sie verstehen.«
    »Nicht ganz…«
    Er räusperte sich. »Die Sache ist so. Mein Unterbewußtsein reagiert nicht mehr so wie früher. Es flippt aus. Es steht nicht mehr auf meiner Seite. Es ist von einer fremden Macht kurzerhand übernommen worden, von einer Psychokraft.«
    Er stoppte, schaute mich an, wartete auf meine Antwort, ich nickte ihm zu. »Reden Sie weiter.«
    »Sie lachen mich nicht aus, Mr. Sinclair?«
    »Wie käme ich dazu? Wäre ich sonst hier?«
    »Stimmt. Da habe ich nicht nachgedacht.« Er senkte seine Stimme. »Diese fremde Macht, die mich manipulieren will, teilt mir etwas mit. Zunächst waren es nur Bruchstücke, dann entstanden Worte, später ganze Sätze. Zunächst vergaß ich sie. Nach dem Aufwachen konnte ich mich zwar noch daran erinnern, daß da etwas gewesen war, aber an nichts Konkretes. Es war einfach nichts mehr da, wie weggeputzt, alles vorbei, ohne Sinn.«
    »Und dann?«
    »Ja«, sagte er und legte die Hände auf den Glastisch. »Dann ergab es gewissermaßen einen Sinn. Plötzlich konnte ich mich wieder erinnern. Die Sätze fielen mir wieder ein wie bei einem Schüler die Strophen eines Gedichts.«
    »Was teilte man Ihnen denn mit, Mr. Eisner?«
    Die Erinnerung überwältigte ihn. Sie machte auch einen starken Mann wie ihn schwach. »Eine Stimme war da und sprach von früheren Zeiten in einem anderen Land.«
    Er pausierte, deshalb fragte ich nach. »Ist diese Stimme konkreter geworden?«
    »Sicher, Mr. Sinclair, sicher. Nach einigen weiteren Nächten. Nachdem mir das Land und damit seine Vor- und Nachteile beschrieben worden waren, erfuhr ich den Namen. Ich hatte natürlich davon schon gehört, auch etwas darüber gelesen, doch als ich direkt damit konfrontiert wurde, da bekam ich einen Schock. Nie werde ich das Erwachen und mein Erinnern vergessen, denn das Land hieß - Atlantis!«
    Ich schaute ihn an. Wahrscheinlich nicht sehr gescheit, wie sollte ich sonst sein etwas mokantes Lächeln deuten? Natürlich schossen mir Gedanken durch den Kopf. Ich dachte an Myxin, an Kara, an den Eisernen Engel, an meine Abenteuer in diesem Kontinent und an die Beeinflussung dieses Landes, die bis in die Gegenwart hinein reicht, was ich schon oft genug erlebt hatte.
    Jetzt also wieder!
    Er sah skeptisch aus. »Sie glauben mir wohl nicht, Mr. Sinclair. Kann ich Ihnen auch nicht verdenken, aber ich hörte von Ihrem Chef, den ich von einigen Empfängen her kenne, daß Sie sich mit gewissen Phänomenen beschäftigen, zu denen auch Atlantis gehört.«
    »Das ist richtig.«
    »Dann glauben Sie mir?«
    »Ja.«
    Er lehnte sich zurück. In seinem Gesicht arbeitete es. »Danke«, flüsterte er, »ich bedanke mich vielmals.«
    »Das brauchen Sie nicht.

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