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0719 - Sargasso-Tod

0719 - Sargasso-Tod

Titel: 0719 - Sargasso-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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auch immer wieder sagte, dass in Regines Körper nun eine fremde Macht wohnte - er konnte seine Freundin nicht einfach überrollen!
    Bernd drückte auf die Hupe.
    Eine lächerliche Geste. Aber ihm fiel nichts Besseres ein. Natürlich ließ sich Kabor davon überhaupt nicht beeindrucken.
    »Willst du Kabor sehen?«
    Da war sie wieder, diese seltsame, unheimliche Stimme. Das Wesen erwartete wahrscheinlich keine Antwort. Jedenfalls passierte gleich darauf etwas Unglaubliches.
    Das grünliche Leuchten von Regines Haut verstärkte sich noch.
    Und dann baute sich vor dem Nachthimmel über ihr eine riesige Gestalt auf.
    Bernd erblickte zum ersten Mal in seinem Leben einen Dämon!
    Kabors Körper schien zwischen Festigkeit und Feinstofflichkeit zu variieren.
    Die Gestalt des Dämons erinnerte Bernd an eine Kröte. Und doch konnten es diese friedlichen Lebewesen an Hässlichkeit nicht annähernd mit Kabor aufnehmen.
    Der Dämon hatte ein breites, ekelhaftes Maul, das er nun aufriss. Allerdings enthielt es keine Zähne.
    Wozu auch, schoss es Bernd durch den Kopf, man braucht wohl keine Zähne, um Seelen zu fressen!
    Intuitiv hatte er die schreckliche Wahrheit erkannt. Aber das nützte ihm jetzt auch nichts mehr.
    Der Blick von Kabors gelben Augen ruhte voller Heimtücke auf dem jungen Studenten.
    »Ich komme zu dir, Bernd…«
    »Neeeiiiiinnnn!!!«
    Der Entsetzensschrei gellte durch die Nacht. Der Student wollte fliehen. Aber es war sinnlos.
    Denn dem Dämon in seinem Inneren konnte er nicht entkommen!
    Kälte breitete sich in seiner Seele aus. Es war, als würde eine Pforte tief in seinem Bewusstsein aufgestoßen. Und durch diese Öffnung drang etwas ein, das niemals hätte erscheinen dürfen.
    Bernd sah die dämonische Gestalt von Kabor nicht nur vor sich. Er spürte auch, dass sie gleichzeitig dabei war, seine Seele zu infiltrieren.
    Verzweifelt rammte der Student seinen Kopf gegen das Armaturenbrett des Jeeps, in dem er immer noch hockte. Er hatte nicht mehr fliehen können.
    Doch schon nach wenigen Minuten war es nicht mehr Bernd Ostendorf, der leblos auf dem Fahrersitz kauerte. Es war Kabor in dem willenlosen Körper seines Opfers.
    Der Dämon war zufrieden. Sein gemeines Spiel mit den beiden hilflosen Opfern hatte ihm gefallen.
    Er war so vertieft gewesen, dass er die bärtige Gestalt nicht bemerkte, die zwischen den schroffen Felsen versteckt alles beobachtet hatte…
    ***
    Die fahle Spätnovembersonne schien auf die Dächer, Erker und Giebel von Château Montagne.
    Fooly, der unternehmungslustige Jungdrache, watschelte durch den Garten des Schlosses an der Loire. Professor Zamorras kleiner Hausgenosse langweilte sich. Ein Abenteuer wäre ihm gerade Recht gekommen.
    Allerdings musste er zugeben, dass der Hausherr selbst in letzter Zeit nicht gerade wenig um die Ohren gehabt hatte.
    Er war erst vor ein paar Tagen aus Amerika zurückgekehrt, aus einem Ort, in dem Tote und Lebende nebeneinander existierten. Hatte da für Ordnung gesorgt - was auch immer Menschen unter »Ordnung« verstanden. Für einen Drachen galten da ganz andere Kriterien, vor allem wenn der Drache Fooly hieß.
    Davor hatte der Chef sich mit diesem Doppelgänger von Robert Tendyke herumgeschlagen, Ty Seneca nannte er sich wohl. Musste ein Kotzbrocken sein, weil nicht mal die Peters-Zwillinge ihn mochten. Und die waren kluge Menschenfrauen, klug genug, Jungdrachen wie Fooly an den Ansätzen der Rückenkammzacken zu kraulen. Auf die Idee war bisher nicht mal Lord Zwerg gekommen.
    Und dann hatte Professor Zamorra sich in einer anderen Dimension herumgetrieben, eigenartige sprechende Stiefel heim gebracht und danach feststellen müssen, dass sich dieser Kotzbrocken Seneca inzwischen auch schon in Frankreich befand. Na, der soll mir bloß vor die Nüstern kommen, dachte Fooly. Ich werde ihm eine Feuerwolke entgegenniesen!
    Er streckte die Nase seines Krokodilschädels witternd in die kalte Frühwinterluft. Er fragte sich, ob es wohl Schnee geben würde.
    Da fiel der Blick seiner runden Telleraugen auf einen merkwürdigen Gegenstand. Neugierig kam der kleine Drache näher. Er stieß vor Aufregung kleine Rauchwölkchen aus.
    Das Objekt seiner Begierde lag in einer Gerümpelkiste, die wiederum in der halb offenen Tür eines Schuppens stand. Offenbar war Butler William, Foolys »Adoptivelter«, gerade mit Aufräumen beschäftigt gewesen, als ihn eine andere Verpflichtung ins Schloss gerufen hatte.
    Fooly hob mit seinen vierfingrigen Händen das seltsame Ding

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