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0719 - Sargasso-Tod

0719 - Sargasso-Tod

Titel: 0719 - Sargasso-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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aus der Kiste. Es bestand aus einem schlaffen Sack sowie einigen Holzstäben mit Löchern darin.
    »Ein Dudelsack!«, erkannte Fooly weltmännisch. Er hatte diese bizarren Musikinstrumente schon öfter gesehen. Aber bisher noch niemals selbst auf einer Sackpfeife gespielt.
    Aber was nicht ist, kann ja noch werden!, dachte der Jungdrache. Es verging eine Viertelstunde, während der sich Fooly bemühte, die Funktionsweise der einzelnen Teile zu verstehen. Dann wollte er endlich loslegen.
    Zamorras kleiner Hausgenosse zitterte bereits vor Ungeduld.
    Fooly schob sich das Mundstück in sein Krokodilmaul. Dann legte er seine Hände auf den Stimmer und die Melodiepfeife. Den Sack hatte er zuvor schon mit Luft gefüllt.
    Nun entlockte der Jungdrache dem Dudelsack wirklich einige Töne. Es kam fast eine kleine Melodie zu Stande. Für Drachenohren klang sie sogar ziemlich harmonisch.
    Die Vögel im Garten des Châteaus waren allerdings anderer Ansicht. Sie flohen unter protestierendem Tschilpen in alle Himmelrichtungen.
    Doch mussten sie das infernalische Geräusch ohnehin nicht lange ertragen. Fooly war nämlich so eifrig bei der Sache, dass er die Kontrolle über sein inneres Feuer verlor.
    Nun pustete er plötzlich Drachenflammen in den Dudelsack!
    Angefacht durch den Luftstrom, entzündeten sich die Sackpfeife nebst Stimmer und Melodiepfeife auf der Stelle. Fooly versuchte verzweifelt, die Flammen mit seinen Händen zu ersticken.
    Vergeblich.
    Der Dudelsack brannte lichterloh. Er fiel zu Boden. Mit anderen Worten: Es war der unpassendste Moment für Butler William, zum Geräteschuppen zurückzukehren.
    »Mister MacFool…«
    Das gutmütige Gesicht des dienstbaren Geistes nahm einen strengen Ausdruck an. Allerdings wurde William nicht laut. Das hätte seiner guten Erziehung und seinem unterkühlten Temperament widersprochen.
    »Ich bin unschuldig!«, beteuerte Fooly. Wie zum Hohn drangen bei diesen Worten einige unbezähmbare Flammen aus seinem Maul. »Ein Fall von Selbstentzündung! Eine Laune der Natur! Ein…«
    Butler William öffnete den Mund, um Fooly eine passende Antwort zu geben. Doch in diesem Moment erschienen Professor Zamorra und Nicole Duval auf der Bildfläche.
    Der Parapsychologe und seine Lebens- und Kampfgefährtin sowie Sekretärin waren unten im Dorf gewesen. Einen besonderen Grund hatte es dafür nicht gegeben. Nach den aufregenden Abenteuern der letzten Zeit hatten sie sich einfach einen ausgiebigen Spaziergang gönnen wollen.
    Wahrhaftig hatten sie den Hin- und Rückweg zu Fuß zurückgelegt, was bei den anderen Bewohnern des Châteaus sowie den Bewohnern des Dorfes mit Kopfschütteln quittiert wurde. So sehr musste man die Sportlichkeit ja nun doch nicht treiben.
    Bei Marie-Claire im Krämerladen hatten sie ein paar Kleinigkeiten eingekauft. Dann waren sie auf ein Glas Wein bei Mostache gewesen, wo sie auch Pater Ralph getroffen hatten. Anschließend hatte sie das schlechte Wetter allerdings schnell wieder zum Château zurückgetrieben. Vor der Kneipe »Zum Teufel« hatte sich bereits wieder die »mostache'sche Seenplatte« gebildet, was bei dem eiskalten Niederschlag kein Wunder war.
    Auf dem Rückweg hatten sie noch Pascal Lafitte getroffen.
    »Ich habe wieder was für dich!«, hatte Pascal Zamorra zugerufen.
    »Und was?«
    »Schau besser selbst nach, mon ami. Die Meldung ist schon auf deinem Superrechner!«
    Mit diesen Worten war Pascal Lafitte weitergehastet. Er schien ausnahmsweise in Eile zu sein.
    Jedenfalls hatte er Zamorras und Nicoles Neugierde geweckt. Pascal sichtete die nationale und internationale Presse hinsichtlich Meldungen über okkulte oder unerklärliche Phänomene. Wenn er etwas fand, dann scannte er die entsprechende Seite und jagte sie per Datenfernübertragung auf Zamorras Computeranlage.
    Doch bevor sich Zamorra um Pascals »Fundstück« kümmern konnte, waren er und Nicole auf die Rauchwolken beim Geräteschuppen aufmerksam geworden.
    Dort erblickten sie Fooly, der sich offenbar gerade auf ein Riesendonnerwetter von Butler William vorbereitete.
    »Was ist geschehen?«, fragte der Hausherr.
    »Eine Verkettung unglücklicher Umstände, Chef!«, sprudelte der Jungdrache hervor. »Ein plötzlicher Blitzeinschlag… Ein Materialfehler… Schwarzmagische Einflüsse…«
    Foolys Ausflüchte wurden immer fantasievoller. Dabei wusste er genauso gut wie alle anderen Anwesenden, dass Château Montagne samt unmittelbarer Umgebung gegen dämonische Angriffe nahezu perfekt abgeschirmt

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