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072 - Auf Leben und Tod

072 - Auf Leben und Tod

Titel: 072 - Auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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ihr um und beschwichtigte sie.
    »Nein, Aruula«, sagte er in der Sprache der Wandernden Völker. »Diesmal nicht. Ich werde selber gehen und kämpfen.«
    »Aber… ich muss dich beschützen! Ich werde dich nicht im Stich lassen.«
    »Du hast keine andere Wahl, Aruula. Kublai Koruun wird nicht zulassen, dass du für ihn kämpfst, und ich werde nicht zulassen, dass du an meiner Stelle dein Leben riskierst. Ich habe mir diese Suppe eingebrockt, also werde ich sie auch auslöffeln. Es ist wichtig, dass die Mogoolen dieses Duell gewinnen, hörst du? Sollte mir etwas zustoßen, musst du das Aiko und den anderen sagen.«
    »Aber Aruula will nicht, dass Maddrax etwas zustößt!«
    »Ich will genauso wenig, dass mir etwas zustößt.« Matt schnitt eine Grimasse, setzte ein verwegenes Grinsen auf. »Hey«, meinte er, »so leicht bin ich nicht umzubringen, okay? Also mach dir keine Sorgen.«
    Aruula schaute ihn aus großen Augen an, und für einen kurzen Moment glaubte er, es feucht darin blitzen zu sehen.
    Doch die Barbarin beging nicht den Fehler, vor Koruun und Barrn in Tränen auszubrechen und sich dadurch eine Blöße zu geben. Statt dessen nickte sie resignierend und ließ den Kopf sinken.
    »Es ist entschieden«, meinte Matt und wandte sich wieder den beiden Mogoolen zu. »Ich werde für euch kämpfen.«
    »Sehr gut«, stimmte Kublai Koruun zu, und erneut stimmte der Häuptling ein Lachen an, das Matt nicht gefallen wollte. Selbst der grimmige Barrn konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Wo wird der Kampf stattfinden?«, wollte Matthew wissen.
    »Auf Platz der metallenen Skelette…«, gab Koruun zurück.
    ***
    Das Trümmerfeld, das im Norden an das Kriegslager der Ostmänner grenzte und sich bis zum Fluss erstreckte, war die Arena, in der der Kampf abgehalten würde, der über das Schicksal der Steppenvölker entschied.
    Die Barbaren hatten ein etwa zweihundert mal zweihundert Meter großes Areals abgegrenzt, das von zahllosen Autowracks, Häuserresten und anderem Schrott übersät war. Auf einer Seite schloss der Fluss es ab, zu den anderen drei Seiten hin war es von einem fünf Meter hohen, rostigen Maschenzaun umgeben, der gleichzeitig als Zuschauertribüne diente. Hunderte von Mogoolen und Ostmännern hatten den Zaun auf den gegenüberliegenden Seiten erklommen und klammerten sich daran fest, hatten so eine gute Sicht auf den Kampfplatz und alles, was sich dort abspielte.
    An der Stirnseite stand die baufällige Ruine eines Hauses, von deren erstem Stock sich ein guter Ausblick auf die Arena eröffnete - sie diente Kublai Koruun und seinem Gefolge als Loge.
    Fünfzig Meter links davon erhob sich wie ein stählernes Mahnmal das Wrack eines Transportflugzeugs, das sich senkrecht in den sandigen Boden gebohrt hatte. Seiner Flügel längst beraubt, ragte sein Rumpf, von dem nur noch die Grundkonstruktion übrig war, wie ein einsamer Turm in die Höhe.
    Auf einer hölzernen Plattform, die man in mehreren Metern Höhe errichtet hatte, thronte Golkhan mit seinen Unterführern - muskelbepackte Kolosse, die lederne Masken vor ihren entstellten Gesichtern trugen und lauthals den Namen ihres Anführers brüllten.
    Die Mogoolen blieben ihnen in dieser Hinsicht nichts schuldig. Aus Leibeskräften skandierten auch sie den Namen ihres Oberhaupts, sodass sich ein Wettstreit der heiseren Kehlen entspann.
    Die Stimmung auf dem Kampfplatz war überaus explosiv. Die meisten der Krieger auf beiden Seiten waren sturzbetrunken, und es war ihnen anzusehen, dass sie am liebsten übereinander hergefallen wären.
    Doch der Respekt vor der alten Tradition hinderte sie daran - Matt fragte sich nur, wie lange dieser Respekt andauern würde. Würde die Verliererpartei die Entscheidung hinnehmen, die in der Arena fiel, oder würde am Ende doch alles in einem blutigen Fiasko enden?
    Matt versuchte optimistisch zu denken, klammerte sich an die Hoffnung, dass die Gefahr durch die Ostmänner vielleicht schon in wenigen Stunden gebannt sein würde. Diese Aussicht war jedes Risiko wert - auch wenn Aruula ganz offensichtlich anderer Meinung war.
    Die Barbarin war nicht von Matts Seite gewichen, hatte es sich nicht nehmen lassen, ihn zum Kampfplatz zu begleiten.
    Erst als Matt und Barrn zum Tor geführt wurden, durch das man sie ins Innere der Arena entlassen würde, trennten sich ihre Wege. Kublai Koruun hatte angeboten, Aruula zu sich auf die Häuptlingsloge zu nehmen, von wo sie den Kampf in allen Einzelheiten würde verfolgen können.
    Mit

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