Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
072 - Auf Leben und Tod

072 - Auf Leben und Tod

Titel: 072 - Auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
und Aruula zum Zelt von Häuptling Koruun geführt.
    Die Krieger, die volle Rüstung und Montur trugen, schrien aus Leibeskräften und stimmten grölende Gesänge an, bereiteten sich auf den bevorstehenden Kampf vor. Sie trugen bunte Tücher in den Farben ihrer Stämme, einige von ihnen hatten sich rätselhafte Symbole auf ihre Oberarme tätowiert. Irgendwo trötete ein Hörn, wurden wilde Trommeln geschlagen.
    »Mann«, raunte Matt Aruula zu, »hier geht es ja zu wie beim Superbowl.«
    »Beim Superbowl?« Die Barbarin, die ihr nasses Haar zusammengebunden hatte, hob eine Braue.
    »Eine Sitte aus meiner Zeit«, erklärte Matt. »Zwei Mannschaften trafen aufeinander, um in einem Spiel zu entscheiden, wer der Beste von allen ist. Es war ein Riesenspektakel, das ganze Land war aus dem Häuschen.«
    »Aber das hier ist nicht Superbowl«, sagte Aruula leise, »und es ist auch kein Spiel.«
    »Nein«, stimmte Matt zu, während er mit Unbehagen in die hasserfüllten Gesichter der Mogoolen blickte, »du hast Recht. Das hier ist blutiger Ernst…«
    Sie erreichten das Zelt, in dem Kublai Koruun residierte, und Keran ließ sie zurück, um sie beim Häuptling anzukündigen. Schon wenige Augenblicke später war er wieder da und bedeutete ihnen einzutreten.
    Überrascht stellte Matt fest, dass Koruun diesmal nicht alleine war - Barrn, sein Unterführer, mit dem er vergangene Nacht aneinandergeraten war, war ebenfalls anwesend und empfing ihn mit grimmiger Miene.
    Matt hielt den Blicken des Kolosses, der ablehnend die Arme vor der Brust verschränkt hatte, stand. Er wusste, das er sich nicht einschüchtern lassen durfte. In dem Moment, in dem er eine Schwäche zeigte, würde er jegliches Ansehen verlieren.
    »Ich grüße dich, Kublai Koruun«, sagte er nur, den Unterführer geflissentlich ignorierend. Aruula tat es ihm gleich. Auch sie erwiderte Barrns Blicke mit eisiger Kälte, schien nicht im Geringsten beeindruckt.
    »Seien gegrüßt Maddrax und Weib Aruula«, sagte Koruun in seinem eigentümlichen Englisch. »Haben gut geruht?«
    »Danke der Nachfrage«, bestätigte Matt. »Warum hast du uns rufen lassen?«
    »Weil Tag der Entscheidung gekommen. Und weil versprochen zu helfen.«
    »Das habe ich«, stimmte Matt ein wenig zögernd zu. »Was kann ich für dich tun?«
    »Wollen, dass kämpfen.«
    »Wir sollen für dich kämpfen?«
    »Nicht Frau. Nur du.«
    »Wo?«, fragte Matt. »Gegen wen?«
    Kublai Koruun setzte ein hintergründiges Lächeln auf, an dem Matt erkannte, dass er auf der Hut sein musste.
    »Tradition sagen Kampf vor Kampf der Häuptlinge. Kampf für die Götter.«
    »Verstehe«, erwiderte Matt, »eine Art Vorprogramm.« Also doch wie beim Superbowl , fügte er in Gedanken hinzu.
    »Genauso ist. Jeder Häuptling schickt zwei Krieger. Wollen schicken beste Kämpfer in Lager. Sein Barrn, mächtiger und großer Krieger - und du.«
    »Ich?«, fragte Matt einigermaßen verwundert.
    »Großer Krieger, du selbst gesagt«, erwiderte Kublai Koruun grinsend.
    »Jetzt zeigen wahr und Versprechen halten. Du kämpfen für Kublai Koruun.«
    Für einen Moment stand Matt der Mund offen - aber er sah ein, dass er keine andere Wahl hatte, als in den sauren Apfel zu beißen.
    Was hatte er erwartet? Dass Koruun ihn auffordern würde, eine Runde Poolbillard zu spielen? Dass die Sache am Kartentisch ausgetragen wurde?
    Matt hatte inzwischen gelernt, dass die meisten Dinge in dieser dunklen Zukunft, in der die Ordnung nur noch eine ferne Erinnerung war, mit der Waffe in der Hand entschieden wurden. Weshalb also sollte es diesmal anders sein? Er hätte daran denken müssen, bevor er Kublai Koruun seine Hilfe angetragen hatte.
    Andererseits - hatte er überhaupt eine andere Möglichkeit gehabt?
    Wenn Golkhan und seine Ostmänner das Duell gewannen, würden sich ihnen die Mogoolen auf einem Raubzug nach Nipoo anschließen, und das war so ziemlich das Schlimmste, was der Westküste der USA passieren konnte…
    von Japan mal ganz abgesehen. Er hatte hier und jetzt die Chance, die Macht des Weltrats entscheidend zu schwächen, indem er ihm eines seiner mächtigsten Werkzeuge nahm…
    »Also gut, Kublai Koruun«, sagte er deshalb, »ich bin einver-«
    »Nein«, sagte Aruula neben ihm laut und entschieden. »Maddrax wird nicht kämpfen. Ich werde für ihn in die Arena gehen.«
    »Du? Ein Weib?« Kublai Koruun grinste breit, Barrn gab ein verächtliches Schnauben von sich.
    »Warum nicht?«, fragte Aruula angriffslustig, doch Matt wandte sich zu

Weitere Kostenlose Bücher