Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
072 - Auf Leben und Tod

072 - Auf Leben und Tod

Titel: 072 - Auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
einer Umarmung verabschiedeten sich Matt und seine Gefährtin voneinander, verloren keine Worte mehr.
    Es war alles gesagt.
    Matt blickte Aruula nicht hinterher.
    Er musste sich auf den bevorstehenden Kampf konzentrieren, musste alles daran setzen, zu überleben.
    »Angst?«, fragte Barrn ihn auf Englisch, während sie darauf warteten, in die Arena eingelassen zu werden. Matt war überrascht - offenbar hatte er ein paar Brocken der »Osnok-Sprache« aufgeschnappt.
    Ob Kublai Koruun davon wusste, dass sein Unterführer halbwegs verstand, was er mit Fremden redete?
    »Natürlich nicht.« Matt schüttelte den Kopf. »Mit was für Waffen werden wir kämpfen?« Den Driller hatte er in Koruuns Lager zurücklassen müssen.
    Die Regeln bestimmten es so.
    »Mit was dort finden.« Barrn deutete geradeaus, durch den Maschendraht des Zauns.
    Matt fluchte leise. »Wirklich großartig, Jungs. Das habt ihr euch wirklich fein ausgedacht. Jetzt dürfen wir uns mit Schrott die Schädel einschlagen!«
    »Doch Angst?«
    Matt wandte seinen Blick, ließ ihn langsam an dem Hünen empor wandern, der ihn um mindestens einen Kopf überragte.
    »Weißt du was?«, fragte er dann.
    »Um es mit den unsterblichen Worten von Bart Simpson auszudrücken: Eat my…«
    Der Rest von dem, was Matthew sagte, ging in einem schaurigen Fanfarenton unter, der aus blechern klingenden Hörnern drang. Daraufhin schwollen der Jubel und das Geschrei der Zuschauer so laut an, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen konnte.
    Der Kampf begann!
    Die Schaulustigen, die Matt und Barrn umringten, riefen ihnen allerlei Wünsche zu. Dann setzte sich der von zwei Yakks gezogene Karren, auf dem sie beide standen, mit einem Ruck in Bewegung. Das Tor öffnete sich - und wenige Augenblicke später befanden sich die beiden innerhalb der von Geschrei umtosten Arena. Die meterhohen Zäune waren bis zur Oberkante mit schreienden, zerlumpten Gestalten besetzt - auf der einen Seite maskiert, auf der anderen nicht -, die aus Leibeskräften Parolen brüllten.
    Die Mitte der Arena nahm ein Knäuel aus Autowracks, Stahlträgern und anderen rostigen Metallteilen ein, durch das sich schmale Gassen zogen. Dort hinein lenkte der Fahrer des Karrens sein Gefährt, um die Kämpfer an verschiedenen Stellen der Arena abzusetzen.
    Über die Schulter warf Matt einen Blick zurück.
    Er sah die Ruine, in deren erstem Stockwerk Koruuns Loge untergebracht war.
    Er sah den Mongolenführer vorn am glaslosen Fenster sitzen, ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht.
    Und er sah Aruula…
    Matt riss sich von dem Anblick los, mahnte sich zur Konzentration. Bei diesem Kampf durfte er keinen Fehler machen.
    Wer in dieser Arena eine Schwäche zeigte, der war ein toter Mann.
    Auf der anderen Seite des Kampfplatzes öffnete sich jetzt ebenfalls ein Tor, und unter dem Jubel der Ostmänner wurden die Streiter der Gegenseite hereingefahren.
    Ihr Gefährt war kein einfacher Karren, sondern ein Automobil, ein uraltes, ausgebranntes Cabrio, das zur Kutsche umfunktioniert worden war. Statt der Reifen waren vier Holzräder angebracht worden, und statt von Pferdestärken wurde das Ding von vier Yakks gezogen.
    Das motorisierte Fortbewegungsmittel schien Golkhan, dem Häuptling der Ostmänner, vorbehalten zu sein.
    Der Fahrer des Karrens lenkte das Gefährt in eine Gasse, die sich zwischen Bergen von Schrott erhob. Dort hielt er an und gab Matt ein Zeichen.
    »Gehen«, fuhr Barrn Matt an. »Dein Platz. Kämpfen.«
    »Okay«, erwiderte Matt und sprang vom Wagen, »du musst es ja wissen.«
    »Kämpfen gut«, sagte der Unterführer grinsend. »Töten - oder sein Opfer.«
    »Was?« Matt hob eine Braue. »Was meinst du damit?«, fragte er noch - doch der Fahrer des Karrens hatte schon die Peitsche knallen lassen und das Gefährt fuhr rumpelnd davon.
    Was immer Barrn ihm hatte sagen wollen - es spielte keine Rolle mehr.
    Denn jetzt war Matt ganz auf sich allein gestellt, musste gegen einen Gegner kämpfen, der irgendwo jenseits der Schrottberge lauerte.
    Das Duell auf Leben und Tod hatte begonnen…
    ***
    Kublai Koruun räkelte sich auf dem Lager, das die Frauen für ihn bereitet hatten und von dem aus er eine gute Sicht auf den Kampfplatz hatte.
    Lautstark klatschte er Beifall, als Maddrax vom Wagen sprang, um sich seinem Gegner zu stellen.
    Aruula, die neben Koruun stand, betrachtete ihn mit unverhohlenem Misstrauen.
    Die Barbarin war von tiefer Unruhe erfüllt. Unruhe, die sich nicht zuletzt aus der Bosheit nährte,

Weitere Kostenlose Bücher