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072 - Das Horror Palais von Wien

072 - Das Horror Palais von Wien

Titel: 072 - Das Horror Palais von Wien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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»Er wird wiederkommen, verlaß
dich darauf. Seine Neugier wird ihm keine Ruhe lassen.«
    »Ich
möchte nicht zu lange warten. Hilf nach, Marina… du hast das Zeug dazu. Ich
will ihn überraschen und ihn dann zertreten wie einen Wurm. Sein Tod soll
langsam und qualvoll sein…« Boris Rakow wandte sich ab. Auf dem sonst blassen
Gesicht zeigte sich hektische Röte. »Geh ihm nach, lauf ihm über den Weg,
sprich ihn ruhig an«, bemerkte der schwarzhaarige Vamp mit den aufregenden
Kurven. Um die sinnlichen Lippen Marinas spielte ein rätselhaftes, nichts Gutes
verheißendes Lächeln. »Ich helfe dir, Boris, darauf kannst du dich verlassen.
Die Burschen, die dieser Clique angehören, werden alle ins Gras beißen. Einer
nach dem andern. Ob er nun Kunaritschew heißt oder Pörtscher oder Brent… Wir
haben hier etwas gefunden, das ihnen nicht in die Hände fallen darf, von dem
sie keine Kenntnis haben dürfen. Wir dürfen das feine Pflänzchen, das hier
gedeiht, in seiner Entwicklung nicht stören… Es wäre schade drum. Es soll
wieder Leben einziehen in das Horror-Palais. Die Geister derer, die einst Texte
aus dem Buch Die Magie der unsichtbaren Zauberwesen praktizierten,
sollen wieder aktiv werden und mit uns gemeinsam eine Kraft bilden, wie sie
schon lange nicht mehr auf der Erde existierte. Die Kraft der Hexen und
Zauberer, von denen man glaubt, daß sie längst vergessen sind… Aber sie sind
da, Boris! Und wir beide wissen es. Wir werden die Falle zuschnappen lassen
und dann ungestört den Dingen nachgehen, die getan werden müssen. Einmal schon
bin ich einen großen Schritt vorwärts gekommen. Mit Choppers Hilfe. Aber dann
ging etwas schief. Ich konnte gerade noch entkommen. Ich bin kreuz und quer
durch Europa geirrt, ehe ich hier in Wien auf dich und damit einen
Gleichgesinnten und Eingeweihten getroffen bin. Du hast mich auf das Palais
Cernay aufmerksam gemacht. Dafür bin ich dir zu Dank verpflichtet. Deshalb
werde ich dir helfen, deine Rache zu vollziehen… Bringen wir’s hinter uns, ehe
der Tag zu Ende geht und Paul Graf von Cernay sein Nachtleben wieder beginnt.«
    Das
Paar eilte aus dem schummrigen Raum über die Treppe nach unten. Knarrend
öffnete sich die alte Eingangstür neben der die beiden verschnörkelten
schmiedeeisernen Laternen hingen. Iwan Kunaritschews Schritte entfernten sich
verhallend von der Toreinfahrt. Der PSA-Agent war in Gedanken. Er verließ die
Straße nicht, sondern suchte rund dreißig Schritte vom Ende der Straße entfernt
ein kleines Café auf. Es war nicht größer als eine Stube und enthielt nicht
mehr als zehn runde Tische. Mehr als fünfundzwanzig bis dreißig Personen konnte
der Raum nicht fassen. An rußgeschwärzten Wänden hingen alte Plakate, die zum
Teil von Veranstaltungen aus den zwanziger und dreißiger Jahren berichteten.
Alte, vergilbte Fotos und Ölbilder in schwarzem Rahmen vervollständigten den
Wandschmuck. Das kleine Café-Haus sah eher aus wie ein Antiquitätengeschäft, in
dem jeder Gast im Lauf der letzten sechzig bis achtzig Jahre zur Erinnerung an
seine Anwesenheit seinen Namen an Wände und die bogenumwölbte Decke gekritzelt
hatte. Es hieß Künstler-Café, und alles wies darauf hin, daß es auch
heute offensichtlich noch von den Angehörigen dieser Gilde bevorzugt besucht
wurde. An und neben der Tür hingen Plakate, die auf einen Liederabend und
Ausstellungen hinwiesen, und ein Anschlag machte den Besucher darauf
aufmerksam, daß derzeit ein junger Künstler einen Teil seiner Werke in diesem
Café der Öffentlichkeit vorstellte. Es war Mittagszeit, und außer einem
jugendlichen Paar in der Ecke, das bei einer Tasse Kaffee saß und sich
unterhielt, gab es zu diesem Zeitpunkt keinen weiteren Besucher. Ein Kellner
saß an einem Tisch und blätterte im Kurier . Auf der Rückseite befand
sich eine großformatige Anzeige, die Iwan beim Eintreten sofort ins Auge fiel.
»Sie berichtete von einer Magischen Wunder-Show, die am Abend im Ungar-Hotel über die Bühne gehen sollte. Ein einmaliges Sondergastspiel des Illusionisten
P. P. «
    X-RAY-7
schmunzelte. P. P. – das war niemand anders als der PSA-Agent Peter Pörtscher,
der seit Wochen die Spur einer Frau verfolgte, von der gerüchteweise bekannt
geworden war, daß sie angeblich eine Seite aus dem Buch Die Magie der
unsichtbaren Zauberwesen besaß. Nach Larry Brents Abenteuer vor einiger
Zeit in Düsseldorf war zum erstenmal etwas über dieses Buch bekannt geworden.
Mit Hilfe dieses Buches wäre es fast

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